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"Das hat für eine riesige Ruhestörung gesorgt.", ergänzt Pixis den Titanenwandler. Leicht verdutzt, schaue ich in Erens Gesicht. Mikasa ist wohl mal ausnahmsweise bei Armin... Ich frage mich nur, wieso-
"Die Titanen konnten also sprechen?", führt mein Vater meinen Gedanken weiter, woraufhin Pixis nickt.

"Erwin, kannst du dich noch an Ilses Tagebuch erinnern?", fragt Levi und dreht seinen Kopf zu dem Standpunkt des Blonden. "Und ob ich das tue.", sagt er und öffnet eine Schublade seines Schreibtisches. Er wühlt etwas darin rum, bis er ein kleines Notizbuch hochhält, was man durch den Schein der Kerze darunter gut erkennen kann. "Ich habe es Hanji damals aus Sicherheit weggenommen. Dass ein Fall mit ähnlichen Ereignissen geschieht, hätte ich nicht erahnen können.", gibt er zu.
"Oh Erwin, interessant. Dürfte ich wissen, was es genau mit diesem Buch auf sich hat?", fragt der andere Kommandant. Das würde ich auch gern wissen... Warum weiß ich nichts davon?

"Vor einigen Jahren waren wir auf einer Expedition ausserhalb der Mauern und schlugen ein Lager auf. Ein Titan wurde im Wald gesichtet, eigentlich nichts ungewöhnliches. Abteilungsführerin Hanji Zoe wollte mich überreden diesen zu fangen und anstatt auf mich zu hören, ritt sie einfach los.", fängt Paps an zu erklären.
"Ich bin ihr mit einer kleinen Gruppe nachgeritten und wollte sie zurückholen. Zu unserer Überraschung wollte dieser Titan uns nicht fressen, sondern er ist weggerannt. Er führte uns vor einen Baum und schlug ihn schreiend mit seinem Kopf ein. Er stellte eine Gefahr da, weshalb ich ihn tötete. In dem Baum, den er einschlug, war ein kopfloses Skelett einer Frau, wessen Notizbuch neben dem Baum lag. In diesem Notizbuch da", spricht Levi weiter und zeigt auf das schwarze Heft in Papas Hand. "beschrieb sie, wie sie nach einer Expedition zurückgelassen wurde und wie sie etwas überleben konnte. Der Titan, den ich damals erledigte, verschonte sie und sagte etwas von dem Volk Ymirs. Was das genau bedeutete, konnte sie nicht herausfinden, genauso wenig wie wir. Später kam es dann doch dazu, dass der Titan wieder verrückt wurde und ihren Kopf abbiss. Wir vermuten, dass er sie in den Baum setzte.", vollendet er die Geschichte.
"Titanen können also sprechen, wenn sie an etwas erinnert werden?", frage ich rein hypothetisch.
"Das vermuteten wir auch, allerdings wissen wir nicht woher normale Titanen Erinnerungen haben können. So lang, wie wir nicht wissen, woher die Titanen kommen, haben wir einfach keinen Punkt, an dem wir festhalten können.", sagt mein Vater und gibt Pixis das Notizbuch in die Hand.
Er blättert es kurz durch und sieht dem Blonden ernst ins Gesicht. "Aber wie zum Teufel, können Titanen von Erens Namen wissen?", fragt er.
"Das wissen wir nicht. Irgendeine Verbindung muss ja bestehen!", antwortet mein Vater und sieht niedergeschlagen nach unten.

"Mein Vater...", fängt Eren an. "Grisha Jäger, mein Vater hat mir die Antwort hinterlassen... Nur ist es so scheiße schwierig in diesen Keller zu kommen, ohne so viele Verluste zu erleiden!"
Er schlägt beide Hände aufeinander, was ein dumpfes Schlaggeräusch von sich gibt.
Kurz drauf verlässt ihn wieder alle Kraft und er lässt den Kopf hängen. "Eren...", versuche ich ihn zu besänftigen und seufze anschließend.
"Pixis, warum sind Levi und ich auch hier?", frage ich, damit endlich meine Frage geklärt wird.
"Ihr mögt vielleicht nur Hauptgefreiter und Gefreite sein, allerdings...glaube ich an eure potenziellen Fähigkeiten, keine Frage. Ihr seid die stärksten Soldaten im Aufklärungstrupp und ich möchte, dass ihr im Ernstfall bescheid wisst. Dein Vater wird mir dabei wohl auch recht geben, dass dies hier geheim bleiben muss und auf keinen Fall an die Millitär Polizei geraten darf. Normalerweise sollte sich die Mauergarnison nicht mit dem Aufklärungstrupp verbinden, aber hier teile ich einfach das gleiche Denken.", erklärt der alte Mann, ohne groß nachzudenken. Papa nickt zustimmend. "Du hast recht, Pixis. Es würde für Unruhe sorgen und uns würden die Rechte entzogen werden, daran zu forschen. Es dürfen nur ein paar Leute davon wissen, denn wenn bekannte Informationen nicht weitergegeben werden, kann das strafbar für uns sein."
So ist das also...
"Und wie will man erklären, warum mein Titan auf der Mauer war?", fragt der Braunhaarige Junge auf dem Stuhl. Komm schon Eren, ein wenig kannst du deinen Kopf schon anstrengen...
"Tch, es war schlicht und einfach ein Unfall, Balg.", erklärt ihm Levi und verschränkt gelangweilt die Arme vor der Brust.
"Aber, dann-", fängt Eren an, doch ich unterbreche ihn. "Wenn du nicht wieder vor Zackley gefesselt werden willst, weil du eine angebliche Gefahr darstellst, solltest du deine Schnauze halten."
Verdattert sieht er mit seinen grünen Augen in meine und man merkt, wie er aufgibt zu disskutieren.
"Nun Eren, sieh es mir nicht übel, allerdings musst du bedenken, dass du deine Kameraden verletzt hast und viel Schlimmeres hätte passieren können, weil du dich nicht unter Kontrolle hattest. Bis zu unserer nächsten Mission wirst du die Tage wohl in einer Zelle im Keller verbringen müssen.", sagt mein Vater und geht natürlich sicher, dass alle in Sicherheit sind. Auch, wenn wir Eren nicht als Gefahr betrachten, ist es das Mindeste, was getan werden muss.

"Eren!", ertönt die Stimme einer Frau, die wahrscheinlich rennend auf uns zukommnt. Keine drei Sekunden später, steht Mikasa schweratmend im Türrahmen. Nun sehen wir sie gespannt an. "Eren, Armin ist wach. Ihm geht es gut.", sagt sie und lächelt Eren an.
"Was?! Das... Das ist wirklich schön zu hören.", sagt der Junge am Ende ruhig. Ehrlich gesagt, bin auch ich ein wenig erleichtert. "Richte ihm aus, dass es mir wirklich leid tut.", ergänzt er noch seinen Satz.
"Komm mit, du kannst es ihm sagen!", sagt Mikasa verwirrt und will ihm am Arm packen, doch wird plötzlich von Soldaten der Mauergarnison zurückgezogen, die wohl vor der Tür warteten. Durch den Trubel bemerkte ich sie wohl nicht. Mikasa will sich etwas wehren, doch gibt dies schließlich auf. Er darf jetzt nicht weg.
"Warum werde ich zurückgehalten? Lasst mich los!", gibt die Schwarzhaarige emphört von sich.

"Mikasa!", ermahnt Eren sie und starrt in die Leere.
"Ich werde zur Sicherheit aller, die Woche im Kerker verbringen."
"Ich bleibe bei dir.", sagt sie fest entschlossen.
"Nein, ich bin nicht jemand, auf den du aufpassen musst! Armin ist verletzt, also bleibe lieber bei ihm.", sagt der Grünäugige, woraufhin Mikasa seufzt. "Wie du wünschst.", sagt sie und geht wieder, ohne besonderen Emotionen.
Sie hängt wirklich an Eren, denkt an erster Stelle immer an ihn und würde alles für seine Sicherheit tun. An Erens Stelle wäre ich schon durchgedreht und ich weiß genau, dass sie trotzdem bei Eren bleibt, auch wenn er es nicht will.

"Nun dann. Johann, Teresa, bringt ihn weg. Ihr werdet schon zum Keller finden.", befiehlt Pixis den Soldaten, die gerade noch Mikasa festhielten.
Ohne sich zu wehren, steht Eren freiwillig auf und geht mit.

"Nun denn.", sagt Pixis. "Erwin, Levi, Lia, schön, dass wir uns über die Entdeckung ausgetauscht haben. Eine gute Nacht!"
Er winkt, woraufhin wir uns alle auch verabschieden und er geht. Kaum ist er aus dem Raum, fällt mir eine Frage ein.
"Paps, wieso darf Hanji nichts darüber erfahren?"
Hanji ist die einzige Person, die ich kenne, die sich so für Titanen interessiert und auswendig kennt. Es ist wahrlich ein Wunder, dass sie nicht hier ist.
"Tch, natürlich wird sie es erfahren. Darauf kannst du wetten.", beantwortet Levi meine Frage, woraufhin der Kommandant nickt und aufseufzt.
Er setzt sich auf seinen Stuhl und stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab. "Ihr seid euch wohl bewusst, dass ihr auf Missionen aussetzen müsst.", sagt er und sieht mir in die Augen.
Wir?

reflection / Levi x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt