Levis p.o.v.
Wir sind schon etwa zwei Stunden unterwegs und etwas ist wirklich merkwürdig. Wir müssten schon längst im Titanengebiet sein, doch ich habe bis jetzt keinen einzigen dieser Scheusale gesichtet.
"Erwin.", mache ich mich bemerkbar, als ich etwas näher an ihm bin."Ja.", sagt er ernst. "Ich merke es auch."
Irgendetwas stinkt hier gewaltig...
Lias p.o.v.
"Hoooooo.", sage ich und ziehe an den Zügeln, damit mein Pferd stehen bleibt und ich absteigen kann. Ich streichle ihn etwas, nehme mir das Taschenmesser aus der Satteltasche und binde den Hengst am Baum fest.
Hier bin ich in der Nähe vom verschlossenen Tor an der Mauer Rose. Ich höre auch mehrere Kinder, die ihren Tag mit Spielen verbringen. Ich hatte nie solch eine Kindheilt, in der ich mich Vergnügen konnte.
Ich gehe zur Mauer und streiche an dem Gestein entlang. Ich erblicke eine Pflanze, die dem Fenchel ähnlich sieht, der neben dem Hauptquatier wächst.
Das muss es sein.Ich bücke mich, Klappe mein Messer auseinander und schneide mit der Klinge das Gewächs ab.
Ich schneide weitere Büschel ab und fahre mit der Hand weiterhin die Mauer entlang.Ich gehe weiter nach rechts, bis ich eine Vibration am Gestein verspüren kann.
Hat die Mauer gerade vibriert? Naja, Einbildung ist auch eine Bildung.Ich mach mir keine Gedanken darüber, doch als ich es nochmal verspüre, ist es viel intensiver und ich verspüre wirklich warme Luft.
Geschockt reiße ich meine Augen auf.Es kann doch nicht...
Ganz langsam, geht mein Blick nach oben, die Mauer hoch. Es ist Dampf zu sehen, der wahrscheinlich für die Wärme gesorgt hat und...
Jetzt wird er sichtbar.
Lediglich Muskelmasse, ohne Haut. Der Kopf, der über die 50 Meter hohe Mauer ragt und Menschen in Angst und Schrecken versetzt. Ein Monster.
Der Kollosale Titan.Mein Herz setzt für einen Augenblick aus und mein Körper wird starr vor Angst. Es ist nicht die Angst um mich selbst, sondern Angst davor, was mit den Menschen passieren wird.
Das Geschreie aus dem Dorf beginnt und ich höre Kinder weinen. Immer noch starr, schlucke ich einmal und verstärke den Griff um mein kleines Messer. Ich bemerke, dass mein Pferd laut wiehert und sich von seinem Strick losreißt und ohne mich, in irgendeine Richtung rennt.
Keine zehn Sekunden der Fassung meines Zustandes beginnen, als der Titan die Mauer eintritt, was nicht nur einen einzigen, gewaltigen Knall verursacht, sondern mehre. Es sind die Brocken der Mauer, die vereinzelnd auf Häuser der Bewohner dieses Dorfes fliegen, Bewohner die nichts ahnend in ihren Häusern zerschmettert werden.
Ich fasse mich wieder.
"Scheiße!", gebe ich laut von mir. Das Beben des Trittes hat mich wirklich aus meiner Festigkeit bekommen. Ich bemerke jetzt erst wirklich, in was für einer scheiß Lage ich bin.
Ich drehe mich um, um nach meinem Pferd zu sehen, doch es ist nicht mehr da.
Scheiße, es ist ja abgehauen.
Puhhhh, Ruhe bewahren, Lia.Ich schließe meine Augen für einen Augenblick und atme aus und wieder ein, um nachzudenken.
Es sind Menschen im Dorf und Titanen in jeglicher Größe werden so schnell wie möglich eindringen.
Bezirk Ehrmich, geschweige denn die Tore der Mauer Sina werden nicht geöffnet, die Menschen dort sind Adelige und sich viel zu eitel dafür.
Noch schlimmer, der Aufklärungstrupp ist nicht da und als ob die Millitär Polizei etwas Unternehmen würde, Hauptsache diese Schlappschwänze sind in Sicherheit. Pff, die Mauergarnison ist mit Bombenangriffen beschäftig, damit so wenig Titanen wie möglich das Loch der Mauer erreichen.Und... Ich hab mein Pferd nicht.
Bis der Rest unseres Truppes herkommt, muss ich irgendetwas unternehmen, um manche Leute vor diesem grausamen Tod zu retten.
Scheiße, wenn Papa und sogar Hanji in diesem Augenblick nicht da sind, dann...
Ich bin jetzt die stellvertretende Kommandantin, ich bin sogar verpflichtet etwas zutun.
Ich bin mir sicher, dass man mich aufsucht.In der Zwischenzeit gebe ich mein Bestes und versuche mich einfach von Gefahr fernzuhalten.
Für Levi und für unser Kind.Ich halte mein Messer angriffsbereit, es ist die einzige Waffe, an der ich jetzt festhalten kann. Ich muss auf meine Instinkte vertrauen.
Ich bin immerhin in Uniform, also sollten Menschen mir jetzt am meisten vertrauen können. Vielleicht wissen sie sogar, wer ich bin.
Unwahrscheinlich, aber möglich.Ich renne von mir aus nun nach Westen, um zu dem Dorf voller unschuldiger Menschen zu gelangen.
Noch eins meiner Defizite: Ich bin genau neben der Mauer, das bedeutet, dass ich mich ziemlich nah an der Entrittsstelle befinde.
Ich habe leider keine Zeit darüber nachzudenken und renne einfach weiter.Ich laufe nun schnell die Gassen entlang und erkenne eine weinende Mutter, die mit ihrem kreischenden Baby in den Armen vor einem Gesteinsbrocken kniet. Ich laufe auf sie zu, was ich hinter dem Stein entdecke, ist erschreckend. Ein Mann, vielleicht Mitte vierzig, ist halb von diesem Brocken bedeckt, so dass nur noch sein Oberkörper herausguckt.
"Ja, der Aufklärungstrupp! Bitte helfen Sie meinem Mann, er wurde von diesem Felsen erfasst! Ich bitte Sie!", bettelt sie und weint noch lauter, was ihr Kind auch nicht beruhigt.
"Sie können nichts mehr für in tun, stehen Sie auf und retten Sie sich und ihr Kind. Rennen Sie, bis Sie zum Tor von Bezirk Ehrmich kommen, dort werden Sie auf andere Menschen treffen, vertrauen Sie m-"
Ich höre plötzlich auf zu sprechen, als die blonde Frau mit aufgerissenen Augen und einem verängstigten Blick hinter mich guckt.Ich drehe mich um und sehe dieses ekelige Scheusal in unsere Richtung laufen. Es ist höchstens 2 Meter groß, den kann ich beseitigen.
Mein Blick schwenkt unbedacht nach oben und wie zu erwarten, ist der Kolossale Titan nicht mehr zu sehen. Ich kann nur darauf hoffen, dass der Gepanzerte nicht auch noch auftaucht und einen Bezirk von Sina zerstört.Ich seufze.
"Gehen Sie jetzt!", schreie ich und mache mich bereit dazu, gegen den kleinen Titan zu gewinnen.
"Aber mein Mann!", weint die Mutter.
"Er ist tot! Machen Sie schon!", rufe ich zurück.
Akzeptieren Sie das.
Ein verzweifelter Schrei kommt aus ihrer Kehle."W-Was machen S-Sie denn jetzt?", will sie stotternd wissen. "Machen Sie sich keine Sorgen, ich werde dieses Ding töten und verdammt, jetzt rennen Sie!", beantworte ich die Frage, woraufhin ich tatsächlich höre, wie ihre Schritte sich von mir wegbewegen.
Der Titan kommt immer näher in einer rapiden Geschwindigkeit. Er hat keine Körperbehaarung und einen wirklich kleinen Kopf vergleichsweise mit seinem fetten Körper. Sein ekelhaftes Grinsen und die Gier mich zu fressen, gibt mir Gänsehaut.
Ich habe keine genaue Strategie und doch muss ich etwas tun. Ich stelle mich also vor die nächste Hauswand und warte, bis mich das Ziel erreicht hat.
Er will direkt mit dem Maul nach mir schnappen, doch ich springe zur Seite, so dass er komplett gegen die Weiße Wand knallt.
Auch wenn sie gefährlich für uns Menschen sind, haben sie wirklich nichts, was Intlligenz ähnelt.Man, selbst Paps ist ja fast so groß wie du, du Ekel!
Bevor er sich wieder festigen kann, nehme ich mein Messer und steche in seinen Nacken.
Eine Hand greift nach hinten nach mir, doch er sieht nichts, so dass ich geschickt ausweichen kann.
Wehe du berührst auch nur meinen Bauch.Ich schneide wirklich schnell mit der Klinge hin und her durch den Nacken, damit sich nichts zügig regeniert und er endlich stirbt. Nebenbei, dreht er sich im Kreis, was bei meiner Größe etwas umständlich ist, aber schlussendlich habe ich es geschafft.
Das Ding kippt um und das Blut auf meinem Messer verdunstet.
Armin, bitte sag den anderen, wo ich bin.
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reflection / Levi x oc
FanfictionLia Smith ist die Tochter des angesehenen Kommandanten Erwin Smith. Sie hatte es oft nicht leicht in ihrem Leben und machte sich keine Gedanken um Gefühle. Dies ändert sich jedoch, als sie Levi, den stärksten Mann der Menschheit, kennenlernt, der...