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Nach einer schnellen Dusche und neuer Kleidung, entschließe ich mich dazu, zum Essen zu gehen.
Ich entdecke Eren, Armin, Mikasa, Sasha und Connie an einem Tisch und setze mich zu ihnen.

"Hallo Lia!", begrüßt mich Armin, was ich mit einem Winker erwiedere.
"Wo ist Jean? Hat er zu viel gesoffen und liegt noch im Bett?", frage ich amüsiert die Leute am Tisch.
"Du triffst den Nagel auf dem Kopf. Er heult sein Kissen wahrscheinlich voll, welche Kopfschmerzen er hat.", lacht sich Eren über ihn kaputt.
Wie kann man sich so hassen, wie Jean und Eren?
Es ist trotzdem irgendwie lustig...

"Und?", fragt Sasha mit vollem Mund. "Wie ging es dir gestern noch?"
Ich verschlucke mich an meinem Essen.
Ähh, es ist doch gar nichts passiert...
"Dem Umständen entsprechend. Aber was mich wirklich brennend interessiert. Was ist denn mit dir und Connie?", lenke ich ab.
Die Angesprochenen sehen sich verwirrt an.
Sie wissen es also nicht, oh Gott.

"Wisst ihr eigentlich, wie hungrig ihr euch abgeschleckt habt? Das war ja schon nicht mehr jugendfrei!", lache ich über das gestrige Geschehen.
Beide werden aprubt Rot im Gesicht und schreien:"Wir haben was?!"
Nun können die anderen am Tisch auch nicht mehr und wir fangen an zu lachen.
Und zugegeben. Es tut tatsächlich mal gut, denn ich lache nicht oft.
So wie es aussieht, habe ich doch Freunde gefunden. Freiwillig.

Plötzlich werden alle still und salutieren.
"Warum seid ihr leise geworden?"
Mikasa tippt mich an der Schulter an und deutet hinter mich.
Mein Lächeln verschwindet aus meinem Gesicht, als ich in die Augen meines Vaters sehe.
Was will der denn?!

"Guten Tag meine Herrschaften. Wenn es nicht stört, würde ich gern allein mit meiner Tochter sprechen.", erklärt er sich in die Runde.
Meine Freunde schütteln den Kopf zur Verneinung oder rufen ein "Nein, Sir!"

Fragt mich eigentlich Jemand malnach meiner Meinung?
"Muss das jetzt sein?", frage ich den Blonden genervt.
"Ja.", antwortet er mir, bevor ich gezwungen aufstehe und mich bei den anderen entschuldige.

Wir gehen gemeinsam aus dem Saal, was ein wenig Aufmerksamkeit bekommt.
Pff, es ist ja so schlimm, wenn der Commander mit seiner Tochter sprechen will! Ich hasse das!

Wir laufen sehr weit, bis ich merke, dass es der Weg zu seinem Büro ist.
Es muss etwas Wichtiges sein, sonst müssten wir nicht an eine Stelle, wo uns keiner hören kann.

Vor seinem Arbeitsplatz angekommen, öffnet er die Tür und lässt mich eintreten.
Ich bin nicht die erste Person in dem Raum, wie ich feststellen kann.

"L-Levi? Was machst du denn hier?", frage ich normal, aber auch überrascht, weil ich das Zweite tatsächlich bin.
Hat Paps-? Nein, er hat bestimmt nichts herausgefunden. Wie denn auch?

"Das kriegen wir jetzt von dem Kommandanten zu hören.", antwortet er mir bewusst kalt, meinen Vater ansehend.

Mein Vater und ich setzen uns, er gegenüber von mir und Levi.
"Also. Ich habe mitbekommen, dass es einen großen Aufstand gab.", fängt er an und wartet wahrscheinlich auf unsere Reaktionen, die allerdings nicht vorhanden sind.
Er seufzt und geht müde mit der Hand über sein Gesicht. So viel Schlaf bekommt er auch nicht wirklich...

"Ein Kadett hat mir erzählt, wie ihr euch sehr gestritten habt und es nicht ohne Gewalt, von dir Lia, ausgehen konnte.", sagt er und guckt mich gezielt an.
Übertreib mal nicht...was wurde dir bitte erzählt? Hätte Levi einem Soldaten eine verpasst, wäre es kein Problem...
"Pff, bin ich jetzt hier, damit du mir eine Lektion erteilen kannst? Dann kann ich ja gehen.", frage ich und setze wirklich zum Gehen an.

"Nein Lia, bleib sitzen. Ich bin immernoch der Commander und habe die Pflicht herauszufinden, was der Grund für das Geschehen war.", gibt er mir als Antwort und ich lasse mich wieder auf den Stuhl fallen.
"Erwin. Deine Tochter hat sich darüber beschwert, dass ich sie beim Training besiegt habe und wollte ihre Stärke demonstrieren. Tch, ich hab sie dafür den Pferdestall fegen lassen, also gibt es keinen Grund sich darüber aufzuregen.", erklärt mein Freund bewusst, dass es eine Lüge ist und lehnt sich gelassen auf dem Stuhl zurück.
Mein Vater sieht uns beide nochmal an.
"Na schön, ich glaube euch, denn ihr habt beide mein ganzes Vetrauen. Vor allem deswegen möchte ich nicht, dass ihr euch hasst.", gibt mein Vater von sich und lächelt leicht.

Autsch. Also... irgendwie tut er mir jetzt- Quatsch, er darf die Wahrheit einfach nicht erfahren.

Er sieht uns darauf trotzdem nochmal prüferisch an. "Sollte es aber noch mehr solcher Vorkommnisse geben, muss ich mir etwas einfallen lassen."

Levi verdreht ein wenig seine Augen, als ich zu ihm schaue.

Er muss wirklich viel durchgemacht haben, denn so gut können nicht viele ihre Emotionen unterdrücken.
Egal, ich sollte gehen, sonst merkt man noch etwas.
Ich nicke und verlasse den Raum. Ich hätte nicht gedacht, dass dieses Thema so einfach geregelt ist, da mein Vater auch mal gern lange über solche Situationen redet.
Auch Levi hat mich überrascht, da er wirklich keine einzige Emotion gezeigt hat.

Ich sehe den Schwarzhaarigen in meinem Rücken aus der Tür rauskommen und und auf mich zugehen.
Er bleibt bei mir stehen und bewegt seinen Kopf zu meinem Ohr.
"Komm heute Abend zu mir.", flüstert er mir zu und küsst mich auf meinen Nacken, was eine angenehme Gänsehaut verursacht.

Wie angewurzelt, bleibe ich stehen und will mich zu Levi umdrehen, doch er ist schon weg.

reflection / Levi x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt