"Und Levi hat also deine Meinung damit beeinflusst?", fragt Hanji und legt sich neben mich auf mein Bett. Mein Blick geht an die Decke. "Hanji, du verstehst nicht, ich...", sage ich und fasse an meinen Bauch. "Ich kann es nicht einfach töten, wenn er der Vater ist."
"Du willst ihn also nicht enttäuschen, richtig?", will sie wissen. "Pff, das ist nicht alles. Wir beide sind ohne Mutter groß geworden und wir leben in einer Hölle. Ich hab einfach Angst, dass... dass mein Kind das auch durchleben muss. Wir können gerade auch noch von Glück reden, dass Eren Annie festsetzen konnte, auch wenn sie in einem Kristall ist. Und kaum ist ein Abenteuer vorbei, passiert das Nächste. Wer sind der Kolossale und der Gepanzerte? Gibt es mehr von ihnen? Was ist die Erklärung für Titanen?! Verdammt, wir könnten jeden Tag sterben, ohne uns darauf vorzubereiten!", erkläre ich meine Gefühle.
Viel mehr geht es um das Wohlergehen des Kindes, als um mein eigenes Wohl. Diese Gedanken sind mir durch den Kopf gegangen, seit dem Gespräch mit Levi vor einer Woche. Außerdem wirkt er in letzter Zeit auch immer angespannt, wenn ich in seiner Nähe bin. Es macht ihn wohl auch ziemlich verrückt, zu wissen, dass er Vater werden könnte.
Hanji hat mir außerdem gesagt, dass wenn ich mich in zwei Wochen nicht entschieden habe, dass sie mir nicht weiterhilft. Sie hat selbst keine Nerven dafür, was natürlich verständlich ist und anderen Ärtzten davon zu berichten, wäre total verrückt, weil nichts geheim bleiben würde und das ist das Allerletzte, was ich will."Hör zu, diese Welt ist scheiße, keine Frage. Aber wenn du nur deshalb so entscheidest, könntest du dein ganzes Leben ins Feuer werfen! Was meinst du, warum ich immer so glücklich scheine?! Mich nimmt das alles selbst mit, die ganzen Verluste, alle Geheimnisse, die schwer zu entdecken sind und vieles mehr! Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf und versuche ein wenig Freude zu verbreiten. Ich tue einfach etwas, damit ich nichts bedauere, wenn ich plötzlich sterben sollte. Also geh zu Levi und sag ihm, dass ihr es probieren könnt! Ihr seid die stärksten Leute hier im Aufklärungstrupp, tu nicht so, als würdest du einfach so sterben!"
Hanji...Levi p.o.v.
"Levi!", ruft jemand nach mir und stürmt in mein Büro. Zu meiner Überraschung ist es Lia, die sehr außer Atem zu sein scheint. Die letzten Tage haben wir nicht viel miteinander kommuniziert und sind abends still nebeneinander eingeschlafen. Die Situation ist einfach verwirrend und ich komme nicht ganz klar damit. Als wir den Plan machten, den weiblichen Titanen zu fangen, hat Armin erklärt, dass alles daraufhin weißt, dass es Annie Leonhardt war. Er hat wirklich was im Köpfchen. Ich wollte Lia vorerst davon abhalten, bei der Festsetzung mitzuwirken, allerdings wäre sie eh zu stur gewesen, um auf mich zu hören. Ich habe mit Erwin darüber gesprochen und er sagte, dass es wirklich schön ist, dass ich mich so um seine Tochter sorge, es aber nicht nötig sei. Das weiß ich auch, allerdings machte ich mir lediglich Sorgen um ihre Umstände, von denen kaum jemand etwas weiß.
"Was willst du?", frage ich dann und ziehe eine Augenbraue nach oben.
"Ich will es behalten.", sagt sie und atmet immernoch laut. Sie ist wohl hierher gerannt, aber..."Was sagst du da?!", frage ich und stehe von meinem Stuhl schnell auf. Natürlich weiß ich sofort, worum es geht, doch hätte ich nie erwartet, dass sie meine Meinung teilt.
"Ich will es behalten. Unser... Kind.", lächelt sie mich an und fasst ihren Bauch an.
Unglaublich, hat Hanji sie etwa umgestimmt?! Wenn ja, dann bin ich ihr wirklich dankbar."Ich-", setze ich an und gehe mit schnellen Schritten auf sie zu. Ich sehe ihr in die Augen und erkenne leichte Tränen in ihnen. Ich nehme sie in den Arm und atme den leichten Duft von Seife ein.
"Ich danke dir.", vollende ich meinen Satz und schließe meine Augen. "Du musst Hanji danken. Sie hat mir die Augen geöffnet.", korrigiert sie mich. Also doch Hanji, hab ich mir es doch gedacht. "Tch, vielleicht sollte ich das... Ich liebe dich.", sage ich und löse die Umarmung, nur um ihr wieder in die Augen zu sehen. Sie nimmt schnell ihre Hände, um sich die Tränen wegzuwischen, die ihre Wangen herablaufen.
Irritiert weite ich meine Augen und weiß nicht genau, was ich tun soll. "Hab...Hab ich irgendwas Falsches gesagt?", frage ich dann besorgt nach.
"Nein du Idiot.", sagt sie und gibt mir einen Kuss, den ich immer noch irritiert, aber gern erwiedere. Dabei legt Lia ihre Hand an meine Wange. "Das sind bestimmt die Hormone. Wenn du ein Kind haben willst, dann musst du dich daran gewöhnen. Und außerdem...", erklärt sie und lächelt mich an, was mich auch schmunzeln lässt. "Außerdem liebe ich dich auch."
Dieser Satz verwandelt mein Schmunzeln in ein Lächeln. Ich weiß zwar nicht, worauf ich mich eingelassen habe, allerdings hat mir mein Gefühl gesagt, dass es die richtige Entscheidung war, für ein Kind zu sein. Vielleicht bringe ich es auch gar nicht übers Herz, anders zu denken. Auch wenn es ein schwieriger Weg wird, schaffen wir das irgendwie schon, da bin ich mir sicher."Juhuuuu, Shorty wird Vater!", jubelt niemand Geringeres als Hanji und versucht mich in den Arm zu nehmen, woraus ich mich aber schnell befreie.
"Och man!", schmollt sie und verschränkt ihre Arme vor der Brust. "Dann nichtmal ein Danke?", fragt sie ziemlich enttäuscht. "Vierauge, du nervst.", gebe ich von mir, woraufhin ich einen sehr ernsten Blick von Lia bekomme.
Vielleicht...
"Tch, na schön. Danke Hanji, für die Hilfe.", gebe ich augenverdrehend von mir.
"Yaaay!", ruft sie und drückt mich an sich. Dieses Mal lasse ich es zu, allerdings nur für ein paar Sekunden. Ich hasse es Hanji zu umarmen. Man weiß nie, wann sie sich das letzte Mal gewaschen hat. Mein Blick geht wieder an Lia.
"Wie willst du es Erwin sagen?", frage ich, da diese Frage so oder so aufgekommen wäre.
Ihre Miene verfinstert sich. "Da war ja was. Denkst du, er unterstützt uns?", fragt sie besorgt.
Und bevor ich antworten kann, tut das Hanji schon für mich. "Smi, er ist dein Vater. Natürlich wird er das." Smi?
So etwas ähnliches wollte ich tatsächlich auch sagen und nicke deshalb.
Es wäre überraschend, wenn er es nicht täte... mal sehen wie er reagiert.
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reflection / Levi x oc
FanfictionLia Smith ist die Tochter des angesehenen Kommandanten Erwin Smith. Sie hatte es oft nicht leicht in ihrem Leben und machte sich keine Gedanken um Gefühle. Dies ändert sich jedoch, als sie Levi, den stärksten Mann der Menschheit, kennenlernt, der...