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Lias p.o.v.

"W-wo bin ich?", frage ich mich, als ich mit schlimmen Kopfschmerzen aufwache.
Ich sehe mich um und ich sehe, dass ich auf einem fremdem Bett liege. Mir wird kalt, weshalb ich ebenfalls an mir runter sehe.
Wieso zum Teufel, hab ich nur meine Unterwäsche an, mein Kopf fühlt sich an, als würde er gleich explodieren und ich weiß nicht wo ich bin?

Was ist gestern passiert??!!
Moment, ich war bei Eren, wir haben gespielt und dann? Was ist dann passiert?!

Die Tür geht auf und ein Mann kommt herein.
Aus Reflex, ziehe ich mir die Decke höher über meinen Ausschnitt.

Ich beruhige mich ein wenig, da es Levi ist.
Ich sehe ihn hilflos an.
"Ach, die Dame ist aufgewacht.", stellt er unbeeindruckt fest.

"Levi... Was ist passiert? Haben wir etwa...?", frage ich und deute auf meinen Körper, damit er begreift, was ich meine. Eine gewisse Panik macht sich in mir breit, ich wäre doch gar nicht bereit.

"Nein, wir haben nicht miteinander geschlafen.
Du bist sturz besoffen in mein Büro gekommen und wolltest, allerdings mache ich sicherlich nichts, wenn du nicht bei klarem Verstand bist.", erklärt er mir mit verschränkten Armen, was mich erleichiert aufatmen lässt. Trotzdem bin ich sehr angeekelt von mir. Besoffen hier reingestürmt?

"Aber... warum habe ich dann nur Unterwäsche an?", frage ich dann doch noch mal nach.

"Tch, das kann ich dir erklären.", fängt er an.
"Nachdem ich dich zu meinem Bett trug, bist du plötzlich aufgestanden und hast alles vollgekotzt. Deine ganze Kleidung war voll und da ich dich nicht in Kotze schlafen lassen wollte, zog ich dir sie aus. Du kannst dich glücklich schätzen, dass du heute frei hast und dein Vater dich nicht zu Gesicht bekommen hat."

Ich merke, wie mir das Blut in den Kopf steigt.
"Oh mein Gott, es...ich entschuldige mich bei dir zu tiefst! Und, danke..."

"Tch, du bist mir eine Erklärung schuldig! Hier sind deine Sachen.", sagt er und holt aus dem Bad meine Hose und das Oberteil. Ich stelle fest, dass er sie wohl gewaschen hat.

Ich nicke hastig und nehme die Sachen dankend an. "Äh, ich muss mich umziehen.", sage ich, als er nicht verschwindet.
Der Schwarhaarige sieht mich verwirrt an. "Und?"

Ich sehe ihn abwartend an. "Dein Ernst?"

Sein Blick verändert sich, als er es begreift.
"Oh, natürlich.", sagt er und verschwindet aus dem Zimmer.
Ich weiß, dass er mich gestern auch in Unterwäsche gesehen hat, aber trotzdem ist es mir jetzt, wo ich einen klaren Verstand habe, sehr peinlich.
Ich ziehe mich an und mache sein Doppelbett.

Ich gehe aus dem Zimmer zu der Tür, die zu seinem Büro führt. Ich öffne sie, was ein Fehler war, weil Hanji auf einem Stuhl sitzt und mich plötzlich ansieht.
Levi, den ich auch erblicken kann und ich, weiten die Augen.

"Lia? Was machst du denn hier?! Levi läuft was zwischen euch?!??!?!", fragt sie aufgeregt mit einer hohen Stimme und steht auf.

"Pff, was denkst du denn von mir?", gebe ich als Antwort. "Wir haben nur über die Elite Einheit gesprochen."

Sie zieht eine Augenbraue hoch."In Shortys Schlafzimmer?"
Wieso muss sie immer so skeptisch sein?!

Ich sehe hilflos zu Levi, der mich sanft annickt.
Ich verstehe. Hanji können wir es erzählen. Wir kennen sie beide sehr gut. Sie mag zwar verrückt sein, aber ihr kann man vertrauen.

"Oi Vierauge, ich werde dir jetzt etwas erzählen, aber wenn du auch nur ein Wort sagst, bring ich dich um. Verstanden?", sagt Levi.

Sie nickt übertrieben und grinst dabei.
Sie ahnt es wahrscheinlich schon.

"Smith und ich sind in einer Art Beziehung.", gibt er nun gelassen, dennoch ernst von sich.

Die Augen der Frau weiten sich und ihr Grinsen wird immer breiter. "Aaaah, ich wusste es!!", schreit sie, als sie auf mich zukommt und mich in eine Umarmung zieht.
Kurz darauf, drücke ich sie auch wieder weg von mir.
"Deshalb warst du so komisch Levilein!", stellt sie fest und sieht zu ihm.
"Tch, ich war wie immer.", gibt er gelassen von sich und verdreht die Augen.

"Hanji, es weiß keiner, also erzähl es niemandem. Es ist alles noch... frisch.", bitte ich sie in einem strengen Ton.
"Ihr Turteltauben habt mein Wort. Dann lass ich euch mal allein...", ruft sie, als sie aus dem Büro verschwindet.

Ich schüttele meinen Kopf leicht, als ich mich auf die Stelle setze, auf der Hanji gerade noch saß.
"Ich war gestern bei Eren und Armin im Zimmer, mit ein paar anderen. Wir haben ein Spiel gespielt und haben etwas Alkohol getrunken. An den Rest kann ich mich nicht erinnern.", gebe ich nun zu.
"Ich hab eigentlich mehr Erwartungen in dir gehabt, Lia. Du weißt doch selber, dass du hier nicht trinken darfst. Mach das nicht noch mal.", sagt er mir und sieht mich streng an.
Erwartungen?

"Ja, ich weiß. Und...verrate uns bitte nicht an meinen Vater.", bitte ich ihn noch. Wie lächerlich das klingt.

"Ich mag zwar streng sein, aber ich bin noch lange kein Spaßverderber!", erzählt er über sich.

Ich ziehe skeptisch eine Augenbraue hoch und fange an zu lachen.
Er sieht mich wunderlich an, aber fängt auch leicht an zu lachen, welches er mit einem räuspern überdeckt.
Es ist ein sehr schönes Lachen...
Wir wissen beide, dass er ein sehr großer Spaßverderber sein kann.

"Na schön, genug gelacht.", schmunzelt er. "Geh dich waschen, du stinkst bestimmt noch."

Und da ist wieder der alte Levi.

Ich nicke. Doch etwas interessiert mich schon.
"Sag mal Levi, wieso hast du eigentlich so einen Putz Fimmel?"
Es ist nicht lustig gemeint, sondern es interessiert mich wirklich. Ich bin ja auch eigentlich kein unordentlicher Mensch, nur ich mag Schmutz einfach nicht. Mich selbst ekelt mein Geruch nach Alkohol und Schweiß selbst an.

"Ich bin im Untergrund aufgewachsen. Alles war immer dreckig. Ich erinnere mich nicht gern daran, weshalb ich alles sauber halte... Das ist alles.", antwortet er und seine Laune geht ein wenig runter.

Er muss wohl eine wirklich schlimme Vergangenheit haben.
Ich stehe auf und gehe zu ihm.
Ich sehe ihm in die Augen und ich schließe den Abstand zwischen unseren Lippen.
Der Grauäugige schließt seine Augen und erwiedert den Kuss gefühlvoll.

Wir legen unsere Stirn aneinander und sehen uns in die Augen, dabei weilen meine Hände auf seinem Oberkörper.
Mit einem Seufzer lasse ich ab und gehe aus der Tür, damit ich mich waschen gehen kann.

reflection / Levi x ocWo Geschichten leben. Entdecke jetzt