Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?

• Kapitel 84 •

Innerhalb weniger Minuten bin ich in Paul's Armen eingeschlafen.

Ich fühle mich gerade auch irgendwie müde und hoffe, der Gang zum Arzt ist morgen nicht nötig.

Früher hat mir Schlafen immer geholfen, mal sehen ob es dieses Mal auch etwas bringt.

Doch relativ schnell werde ich wegen Paul wach.

Er versucht aufzustehen und wirkt aufeinmal so nervös.

Verschlafen sehe ich ihn an und er entschuldigt sich sofort dafür, dass er mich versehentlich geweckt hat.

,,Was ist denn los?", frage ich und setze mich aufrecht hin.

Paul setzt sich wieder auf die Bettkante und sieht mich an.

,,Nichts. Alles gut", bekomme ich als Antwort.

Doch ich merke, dass das eine Lüge ist und ich werde die Wahrheit aus Paul herauskriegen.

,,Eben nicht. Du machst mir einen nervösen Eindruck!", konfrontiere ich Paul mit meiner Erkenntnis und bin mittlerweile aufgestanden.

Auch er steht ruckartig auf, sodass wir uns Gegenüber stehen.

,,Es ist alles gut!", wiederholt Paul sich und klingt sichtlich genervt und seine Augen strahlen eine Wut aus.

Ich gehe einen Schritt zurück, sehe ihn nochmals an und verlasse das Schlafzimmer.

So lasse ich definitiv nicht mit mir reden.

Ich ziehe mir einfach nur ne Jacke drüber und gehe in Jogginghose zu meiner besten Freundin Mel.

Mir ist es gerade egal, dass ich wie der letzte Penner aussehe!

Gedankenverloren laufe ich die Strasse entlang zu Mel.

Da wir gestern noch miteinander geschrieben haben, weiß ich, dass sie heute Daheim ist. Zum Glück.

Dort angekommen, klingel ich Sturm und merke nicht, dass die Tür geöffnet werde.

,,Leni, was ist denn los?", fragt sie mich und zieht mich besorgt ins innere der Wohnung.

Ich setze mich ins Wohnzimmer und bekomme direkt ein Glas Wasser.

Sanft fährt meine gute Freundin mir mit der Hand über den Rücken und stellt mir die Frage erneut.

Erstmal versuche ich mich zu sammeln und erzähle ihr dann alles.

,,Er meint das doch sicher nicht böse. Meinst Du nicht, du übertreibst ein bisschen?", fragt sie und schockiert sehe ich Melanie an. Super.

Soll das jetzt ein Vorwurf sein?!

,,Ist das dein Ernst?", frage ich fassungslos.

Ich könnte vor Wut heulen.

Was ist bloß los mit mir?

,,Sorry, ich nehme es zurück. Sag mal, kann es sein, dass Du schwanger bist?", fällt meine beste Freundin mit der Tür ins Haus und sprachlos sehe ich sie an.

Wie kommt Mel denn bitte darauf?

,,Ähm. Nicht das ich wüsste. Wieso?", möchte ich dann wisssen und sie klärt mich über ihre Vermutung auf.

Darüber habe ich noch nicht nachgedacht. Ist mir vielleicht deshalb schlecht?

,,Das macht Sinn, Mel. Deswegen ist mir auch so übel."

Spontan holen wir mir aus der Apotheke einen Test und zum Arzt gehe ich morgen Sicherheitshalber so oder so.

Aber wie wird Paul reagieren?

Uff, das ist gerade echt zu viel.