• Kapitel 108 •

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Während der eine Sanitäter mich untersucht, weicht Nesrin nicht eine Sekunde von meiner Seite.

,,Ich sollte vielleicht noch erwähnen, dass schwanger bin", erzähle ich dem Sanitäter und er sieht mich einfühlsam an.

Die Sorgen scheinen mir wie ins Gesicht geschrieben zu sein.

Nachdem ich Jonas und Nesrin erzählt habe, was geschehen ist, hat Jonas den Sanitätern darüber direkt Auskunft gegeben.

Demnach wissen beide, dass ich nicht nur einige Schläge kassiert habe, sondern auch den ein oder anderen Tritt.

,,Bitte sagen Sie mir nicht, dass diese Tritte dem Ungeborenen was zugefügt haben", flehe ich schon fast und meine Augen füllen sich mit Tränen.

Nesrin legt einen Arm um mich und sagt mir, dass Paul jeden Moment eintrifft.

,,Wir können Ihnen nur die Hämatome bestätigen, soweit ist mit Ihnen alles in Ordnung. Was ihr Kind betrifft, dafür müssten wir Sie für die nötigen Untersuchungen in die Klinik mitnehmen", werde ich von dem anderen Sanitäter aufgeklärt.

Also warten wir noch einen Moment bis Paul endlich eintrifft.

Ich kann es kaum noch erwarten und bin unendlich froh, wenn er hier ist und ich Paul endlich wieder in meine Arme schließen kann.

Dort habe ich mich schon damals so sicher gefühlt und ich hoffe, dass das alles ein für alle Mal ein Ende hat und wir uns einfach nur ohne Sorgen und Ängste in Richtung weiterer gemeinsamer Zukunft begeben können.

Wenig später sehe ich Paul im Türrahmen stehen.

Wie angewurzelt bleibt er stehen und versucht erstmal klarzukommen.

,,Oh mein Gott! Wie geht's dir und dem Baby?", Paul kommt direkt auf uns zu und hockt sich vor mich hin.

Sanft fährt er mit seinem Daumen über meine Wange.

Ich muss zugeben, er sieht im Gesicht nicht sonderlich gut aus.

,,Den Umständen entsprechend", sage ich etwas müde.

Den Rest lässt Paul sich dann von den Sanitätern erklären und besteht sofort darauf mit bzw. hinterherzufahren.

,,Wird sie in die Klinik am Südring gebracht?", möchte Paul noch wissen und bekommt zur Bestätigung noch ein nicken.

Auf einer Trage werde ich in den RTW getragen.

Kurz steigt Paul auch nochmal ein um mir noch einen Kuss auf die Stirn zu geben.

,,Ich fahre hinterher. Mach Dir keine Sorgen, wir schaffen den Rest", flüstert Paul mir nochmal ins Ohr und hat dabei meine Hand gehalten.

Danach geht die Fahrt zur Klinik dann los und irgendwie fühle ich mich schon ein wenig sicherer.

Jetzt hoffen wir mal, dass die weiteren Untersuchungen einfach nur Positiv ausfallen.

Das schlimmste ist ja, dass die ersten 3 Monate in der Schwangerschaft die kritischsten sind.

Aber meinem Bauchgefühl nach haben wir gerade nochmal Glück gehabt, ob dem wirklich so ist, dass werden wir heute noch erfahren.

Das beruhigendste ist, dass ich in der Klinik am Südring den ein oder anderen schon kenne.

Daher ist das vertrauen den Ärzten dort gegenüber noch intensiver.





Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt