Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?

• Kapitel 162 •

Als ich die mir zugesandten Bilder anschaue, steigert sich die Wut in mir.

Irgendwie bin ich auch total enttäuscht von Paul.

Fakt ist, diese Bilder scheinen wirklich echt zu sein. Man sieht sogar Klaus und Robin ein Stück.

Das hätte ich nicht erwartet.

Es sieht so aus, als sei Paul mir an diesem Abend fremd gegangen.

Mir wird einfach nur schlecht, wenn ich sehe, wie er diese halbnackte Frau anfasst und es augenscheinlich genießt.

Für meinen Geschmack ist dieses Miststück zu nah an meinem Mann.

Auf dem nächsten Bild wird es dann intimer.

Okay, ich muss gleich wirklich kotzen.

Ich schmeiße das Handy aufs Bett und wecke Paul dann ziemlich unsanft.

,,Paul? Steh auf! Ist das dein verdammter Ernst!?", sage ich etwas lauter und bin den Tränen nahe.

Erst, als ich ihm die Decke wegziehe, wird der Herr wach und fasst sich an den Kopf.

Kommt davon, wenn man zu viel Alkohol trinkt.

,,Was ist denn los?", ist das einzige, was Paul in diesem Moment einfällt.

Hoffentlich gibt es eine gute Erklärung für diese abartigen Bilder!

Fassungslos sehe ich ihn an und halte mein Handy vor sein Gesicht.

,,Das ist los! Wer ist diese Frau?", frage ich Paul fordernd und seine Antwort ist, dass es ein Missverständnis war und es angeblich nur eine Stripperin war, da sie zum Schluss noch in so einer Bar waren.

Die Tatsache, dass er kein Wort über seine Lippen bringt, macht mich noch wahnsinnig.

Wenn doch nichts passiert wäre, dann würde man doch bestimmt nicht so lange zögern.

Oder etwa doch?

Ich verschränke meine Arme vor die Brust und gebe ihm noch einen kleinen Moment.

Bevor wir noch die Kleine wach machen, wechseln wir rüber ins Wohnzimmer und lehnen die Tür ein Stück an.

,,Lena bitte. Es ist nicht das, wonach es aussieht", versucht Paul sich zu erklären und sucht den Körperkontakt zu mir, aber ich möchte das gerade einfach nicht.

,,Achso. Wonach denn dann? Oder wie erklärst Du Dir diese eindeutigen Bilder?", werfe ich dann die nächste Frage in den Raum.

Ich sehe Paul enttäuscht an. Die Bilder verletzten mich ungemein.

,,Ich ähm..es ist so..", beginnt er dann erneut.

Ich lasse ihn aber nicht aussprechen, weil es mir dann doch langsam zu blöd wird.

Es ist besser, wenn ich erstmal zum abreagieren woanders hingehe.

,,Lass gut sein. Ich packe mir ein paar Klamotten und bin erstmal woanders."

Entschlossen gehe ich ein paar Klamotten packen, verabschiede mich von Noelia und fahre dann erstmal ziellos durch Köln.

Klar ist es scheiße, dass ich Noelia nicht mitgenommen habe, aber Paul kann sich jetzt intensiver um sie kümmern.

Total aufwühlt fahre ich zu Hannah.

Zu meinem Glück ist sie gott sei Dank zuhause.

Nur wenige Sekunden nachdem ich geklingelt habe, wird mir endlich die Tür geöffnet.

Erschrocken sieht Hannah mich an und nimmt mich gleich in den Arm.

,,Komm rein. Was ist denn los, Süße?", fragte sie besorgt und zusammen gehen wir ins Wohnzimmer.

,,Paul. Es geht um Paul."

Daraufhin erzähle ich ihr wimmernd die komplette Story und zeige ihr auch die Bilder, welche ich heute Morgen bekommen habe.

Fassungslos sieht Hannah vom Display zu mir und hält sich die Hand vor dem Mund.