Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?

• Kapitel 10 •

Ich lerne Paul immer und immer besser kennen und gewinne einen anderen Eindruck von ihm.
Natürlich im positiven Sinne.

Als wir gemeinsam noch das Chaos in der Küche beseitigt haben, wandern wir dann erstmal rüber ins Wohnzimmer.

Gerade sind wir dabei zu diskutieren, was wir heute noch machen können.

Auf Paul's Frage hin zucke ich bloß mit den Schultern, überlege mir jedoch in diesem Moment was.

,,Ich habe eine Idee!", sprudelt es aus Paul heraus, greift nach meinem Arm und zieht mich sanft von der Couch.

Automatisch muss ich lachen, weil man denken könnte, er wäre auf der Flucht.

Ein Polizeioberkommissar, welcher auf der Flucht ist.
Also ein lustiger Gedanke ist das irgendwie schon.

Völlig überrumpelt ziehe ich mir im Flur Jacke und Schuhe an, nehme noch meinen Schlüssel mit und dann steigen wir in sein Auto.

,,Könntest Du mir endlich mal verraten, wohin wir aufbrechen?", fordere ich meinen Nebenmann zur Auflösung auf.

,,Zu einen schönen Ort. Keine Sorge, ist direkt in der Nähe des Kölner Doms."

Ich lehne mich in den Sitz zurück und bin echt gespannt, was der Herr vor hat.

Jede seiner Mimiken beobachte ich, während er sich auf den Straßenverkehr konzentriert.

Selbst sein Fahrstil empfinde ich als ziemlich angenehm.

Nach einer kurzen Autofahrt erreichen wir ein stilles Örtchen am Rhein, niemand ist hier.

Gekonnt parkt Paul das Auto, stellt den Motor ab und dann bleiben wir noch einen kleinen Augenblick so sitzen.

Unsere Augen sind auf das Wasser vor uns gerichtet.

Keiner sagt auch nur ein Wort, was auch meiner Meinung nach in Ordnung ist.

Tatsächlich gefällt es mir hier und Ungestört kann man auch sein, zumindest heute und gerade in diesem Moment.

Leicht drehe ich meinen Kopf nach links zur Fahrerseite, um zu schauen, ob er auch immer noch völlig konzentriert auf das Wasser schaut.

Im gleichen Moment dreht Paul seinen Kopf nach rechts, also zu meiner Seite, und unsere Augen treffen sich.

Seine graun-blauen Augen auf meinen strahlend blauen Augen.

Ich lächle, mein Herz schlägt schneller.