Arm in Arm sitze ich mit meinem Mann noch eine Weile draußen.
Wie lange wir das schon tun, kann ich nicht sagen, da ich das Zeitgefühl etwas verloren habe.
Denn ich beobachte die ganze Zeit den Sternenhimmel und irgendwie hat das etwas beruhigendes an sich.
Kurz vor Mitternacht beschließen wir dann doch mal langsam ins Bett zu gehen.
Wir sind beide müde und mir fallen zwischendurch auch kurz mal die Augen zu.
Dass diese Nacht keiner von uns beiden ausschlafen wird, das ist uns zu dem Zeitpunkt noch nicht bewusst.
Wir sind bislang davon ausgegangen, dass der kleine Mann sich noch ein paar Tage Zeit lässt, auch wenn mir g
bewusst ist, dass es jeden Moment losgehen könnte.Gefühlt sind wir gerade erst eingeschlafen, als es dann losgeht.
Meine Fruchtblase ist geplatzt und ich wecke Paul.
Nachdem Paul aufgestanden ist und sich irgendwas in greifbarer Nähe angezogen hat, fahren wir in einem schnellen Tempo zur Klinik am Südring.
Die Fahrt kommt mir wie eine ganze Ewigkeit vor.
Fast schon hetze ich Paul, dass er noch etwas schneller fahren solle, da die Schmerzen immer unerträglicher werden.
Wie immer ist mein Mann die Ruhe in Person und versucht mich ein bisschen zu beruhigen.
Ich würde dies auch tun, aber er kann es eben leider nicht wirklich nachvollziehen.
In der Klinik angekommen geht alles super schnell.
Während Paul der einen Krankenschwester das Anliegen schildert, holt eine andere mir einen Rollstuhl und gemeinsam mit ihr und Paul geht es dann auf in Richtung Kreißsaal.
Keine Ahnung wieviel Uhr wir haben, aber ich bin dankbar, dass Paul zu jeder Uhrzeit für mich da ist.
Er hält stets die ganze Zeit meine Hand fest und ich versuche mich auf die Krankenschwester zu konzentrieren und versuche das umzusetzen, was sie mir sagt.
,,Tief ein und ausatmen. Dann einmal pressen."
Ich spüre, wie Paul mir sanft mit seinem Finger über meinen Handrücken fährt.
Mit schönen Worten versucht Paul mich abzulenken, was auch für einen Moment klappt.
Irgendwann hören wir das erste Schreien und laut Hebamme und Krankenschwester sieht man wohl schon ein kleines Stück des Beines unseres Sohnes.
Es wird wohl noch dauern bis Lias dann endgültig das Licht der Welt erblickt hat.
Ich bin echt unfassbar froh, wenn ich das hier bald hinter mir habe und wir dann eine vierköpfige Familie sind.
Für einige Minuten lassen die Wehen sogar kurz nach und ich verfalle in einen kurzen schlaf, jedoch nicht wirklich lange, da es bald schon weitergeht.
Paul gibt mir mit seiner Anwesenheit wirklich viel.
Manchmal frage ich mich echt, was ich nur ohne diesen Mann machen würde?
Ich habe meinem Mann wirklich viel zu verdanken, das wissen wir beide und ich werde ihm immer dankbar sein.
Insbesondere aber für unsere wundervollen Kinder, die uns, auch wenn Lias erst in wenigen Augenblicken das Licht der Welt erblickt, noch mehr zusammengeschweißt haben.
,,Gleich hast du es geschafft, mein Engel. Ich bin stolz auf Dich", vernehme ich seine flüsternde Stimme und lächel ihn an.
Nur knapp 10 Minuten danach erblickt unser Sohn dann endlich das Licht der Welt.
Endlich geschafft.
Lias Richter macht unsere Familie somit komplett.
Wir sind von nun an zu Viert.
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Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?
FanfictionLena Müller ist 29 Jahre alt, lebt in Köln und hat mit ihrem letzten Freund einfach kein Glück gehabt. Denn dieser hat seine Aggressionen nicht im Griff und wird ihr gegenüber Handgreiflich. Lena ruft die Polizei und macht ihre erste Begegnung mit d...