• Kapitel 190 •

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~ Paul's Sicht ~

Eines abends sitzen Lena und ich zusammen im Garten und beobachten ein wenig die Sterne.

In letzter Zeit haben wir wirklich oft zusammen unsere gemeinsamen Jahre reflektiert.

Es ist so viel passiert und egal was es gewesen ist, gemeinsam haben wir es überstanden.

Niemals hätte ich bei unserem Einsatz damals gedacht, dass diese wunderbare Frau später mal meine Frau werden und mir zwei Kinder schenken wird.

Dafür bin ich ihr wirklich unglaublich dankbar und ich liebe meine Familie einfach.

In Zukunft werde ich weiterhin mein Bestes geben, damit keinem an etwas fehlt und vor allem werde ich insbesondere unsere Kinder so gut es geht vor dem Bösen beschützen.

Ich bin außerdem jetzt schon gespannt, was Noelia und Lias später einmal werden wollen.

Aber egal für was die Beiden sich entscheiden werden, ich werde immer hinter den Beiden stehen und ihnen meine vollste Unterstützung bieten.

,,Danke!", sagt Lena irgendwann in die Stille hinein und beobachtet weiterhin die Sterne.

,,Dafür musst Du nicht danken. Wenn man einen Menschen liebt, dann tut man fast alles. Du hast es verdient", antworte ich und schaue nun ebenfalls in den Himmel.

Die Sterne sind schon ziemlich beeindruckend.

Vorsichtig lege ich meine Hand auf ihren Oberschenkel und nur zwei Sekunden danach sehen wir eine Sternschnuppe.

Erst kurz vor Mitternacht liegen wir dann im Bett und müde bin ich dann jetzt auch.

Ich freue mich morgen ein wenig länger schlafen zu können.

Doch mit dem durchschlafen sollte es wohl doch nicht so sein. Warum?

Irgendwann mitten in der Nacht ist die Fruchtblase von meiner Frau geplatzt.

Durch ein Stöhnen werde ich wach, ziehe mir einfach irgendwas an und muss leider Noelia aus dem Schlaf reißen, denn die muss mit.

Zusammen fahren wir schnell zur Klinik am Südring, wo ich direkt die Situation schildere.

Eine Krankenschwester hat mir angeboten erstmal auf Noelia aufzupassen und der anderen folge ich mit Lena im Rollstuhl in den Kreißsaal.

Dort geht alles ganz fix.

Jedoch ist der Muttermund noch nicht weit offen genug, weswegen es also noch etwas dauern kann.

Aber das werden wir definitiv schaffen.

Meine Frau ist stark und auch dieses Mal werde ich nicht von ihrer Seite weichen.

Ich habe eigentlich auch damit gerechnet, dass Lias sich noch ein paar Tage Zeit lassen würde, aber scheinbar kann er es kaum noch erwarten bei uns zu sein.

Ich weiß nicht, wie viel Zeit inzwischen bereits vergangen ist, aber nach gefühlten Jahren hört man dann ein schrilles Schreien.

Ein Blick auf mein Handy verrät mir, dass wir 06:18 Uhr haben.

Es hat also etwa 5 Stunden gedauert und Noelia habe ich dann doch von Stephan abholen lassen, da dieser eh gerade Nachtschichtende hat.

Wenn Lena so weitermacht, zerquetscht sie noch meine Hand.

Aber es ist in Ordnung, wenn ich ihr wenigstens so helfen kann, dann sind mir die Schmerzen egal.

Wie bei der ersten Geburt tut es mir echt weh, meine Frau so unter Schmerzen leidend zu sehen.

Ich sage die ganze Zeit zu ihr etwas schönes, weil die Hebamme einmal meinte, das würde ihr ein klein wenig helfen.

,, Gleich hast du es geschafft, mein Engel. Ich bin stolz auf Dich", flüstere ich ihr ins Ohr und nur knapp 10 Minuten danach erblickt unser Sohn dann endlich das Licht der Welt.

Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt