• Kapitel 106 •

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Als ich das nächste Mal wach wurde, kann ich nicht genau sagen ob wir Tag oder Nacht haben.

Jedenfalls habe ich höllische Kopfschmerzen, mein Bauch tut mir auch weh und ich fühle mich so, als hätte ich abgenommen.

Wie lange ich schon hier in dieser Hütte bin, das weiß ich nicht.

Vielleicht schon über einen Tag.

Sollte Lara heute nochmal kommen, dann werde ich versuchen irgendwie die Flucht zu ergreifen.

Wie ich das aber anstelle, ist mir noch unklar.

Es könnte schwierig werden, aber ich will endlich hier raus.

Ich will doch nur zu Paul zurück und mich in seinen Armen geborgen und sicher fühlen.

Daran darf ich eigentlich gar nicht denken, das versetzt mir in meiner aktuellen Lage ein Stich ins Herz.

Ich werde es schon überstehen und dieses Miststück wird ihre gerechte Strafe bekommen.

Einige Zeit später passiert dann etwas, womit ich im Leben nicht mehr gerechnet habe.

Ich höre Schritte auf diese Hütte zu kommen und Stimmen, die absolut  beruhigend wirken.

Es scheint sich hierbei wahrscheinlich um Hilfe in Form von Polizei zu sein.

Ich hoffe sehr, dass Paul dabei ist.

Ich stehe auf, gehe zur Tür und haue dagegen, um mich bemerkbar zu machen. Bitte hört mich!

Und wie ich nur wenig später feststellen sollte, handelt es sich hierbei wirklich um die Polizei.

,,Schau mal in der Hütte nach und ich gehe etwas tiefer in den Wald!", höre ich jemanden zu seinem vermutlichen Kollegen sprechen.

Danach entferne ich mich wieder ein Stück von der Holztür, falls diese eingetreten werden sollte.

,,Lena bist Du da drin?", nehme ich die Stimme von Jonas wahr.

In diesen Moment freue ich mich so sehr, wie schon lange nicht mehr.

Allmählich kommt meine Lebensfreude zurück.

,,Ja. Bitte hol mich hier raus, Jonas!", sprudelt es aus mir heraus und ich werde fast schon leicht hysterisch.

,,Das mach ich, versprochen. Aber bitte beruhig Dich erstmal, okay?", höre ich Jonas' sanfte Stimme, was mich tatsächlich etwas runter fahren lässt.

Während Jonas mich befreit, unterhalten wir uns und dann höre ich noch eine weitere Stimme.

Es ist Nesrin, wobei Paul mir am liebsten gewesen wäre.

,,Ich fordere Dir ein RTW (= Rettungswagen) an, Süße. Wir treten jetzt die Tür ein!", redet Nesrin auf mich ein und ich warte, bis sie endlich die Tür eingetreten haben.

Es dauert eine Weile und Jonas und Nesrin haben die Tür eingetreten.

In der Zwischenzeit habe ich mich auf dem Boden gesetzt, da es mir nicht zu 100% gut geht.

Jonas und Nesrin betreten dann die Hütte.

Während Nesrin sich vor mir in die Knie hockt, um mit mir auf Augenhöhe zu sein, steht Jonas nur daneben.

,,Alles wird gut, Süße. Der RTW ist unterwegs. Es ist alles vorbei, okay?", redet Nesrin ruhig auf mich ein und umarmt mich.

Mit Tränen in den Augen und ein wenig Angst, nicke ich.

,,K..Könnt ihr bitte Paul holen?", frage ich und sehe Jonas und Nesrin abwechselnd an.

Jonas nickt und gibt der Leitstelle Bescheid, dass sie Paul zum Einsatzort schicken sollen.

Dankbar versuche ich Jonas anzulächeln und nur wenige Minuten später trifft dann der Rettungswagen ein.

Zwei Sanitäter kommen direkt zu uns rein.

Einer wird von Jonas aufgeklärt und der andere kümmert sich schon einmal um mich und Nesrin ist bis zu Paul's Eintreffen stets an meiner Seite.

Vom Retter in der Not zur neuen Liebe?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt