Milo
Beide Idioten sind doch so dumm! Shan hat Claire gern. Das merke ich doch! Aber warum hat er dieser idiotischen Wette zugestimmt? Weil er ein Idiot ist! Oftmals schon, aber Shan ist nicht der Typ, der Mädchen verarscht. Er ist eher so wie ich. Hat One night stands.
Bei mir zu Hause angekommen, rennt meine kleine Schwester mich beinahe um. "Endlich bist du da! Können wir weiter Radfahren üben?" fragt sie sofort und legt ihre Arme um mich. Ich lächle belustigt.
Meine kleine Schwester ist der wichtigste Mensch in meinem Leben. Sie heißt Enja und ist sieben Jahre alt.
Kurzerhand hebe ich sie hoch. "Jetzt lass mich zuerst mal ankommen." lache ich und trage sie in mein Zimmer, wo ich sie auf mein Bett setze und meine Schultasche anschließend an dieses lehne. "Hast du Hunger?" frage ich sie. "Nein. Ich will radfahren." Ich seufze auf. "Dann hol dir deinen Helm aus deinem Zimmer und ich trage das Rad vom Keller hoch, ok?" "Ja! Danke!" Sie springt mir in die Arme und stürmt aus meinem Zimmer. Kurz darauf betritt meine Mutter dieses. "Warum ist Enja denn so glücklich?" fragt sie grinsend. "Ich bringe ihr weiter Rad fahren bei." antworte ich lachend, was sie ebenfalls schmunzeln lässt. "Pass gut auf sie auf." schärft mir meine Mutter nochmals ein und geht wieder, ehe ich antworten kann.
Aus dem Keller hole ich das Fahrrad und trage es nach draußen, wo auch schon Enja wartet und mich glücklich anlächelt. "Erstmal Helm drauf." sage ich zu ihr. Sie setzt ihn sich auf und ich mache ihn ihr zu. Anschließend steigt sie auf ihr mini Fahrrad. "Milo?" "Ja?" "Kannst du neben mir her laufen?" Ihre Stimme klingt leicht ängstlich. "Natürlich. Ich fange dich auf, falls du stürzt." versichere ich ihr. Sie lächelt mich an. "Tritt jetzt kräftig in die Pedale." Schelmisch zwinker ich ihr zu, was sie wiederum zum Lachen bringt. Zuerst zögerlich, dann aber immer sicherer, fährt sie neben mir her. "Versuch eine Kurve." sage ich. Sie nickt und lenkt nach rechts. Ich beobachte jede noch so kleine Bewegung von ihr, damit ich sie auffangen kann, sollte sie wirklich stürzen. Sie hört auf einmal auf zu treten und verliert an Geschwindigkeit. "Du musst treten." sage ich hektisch, ehe es auch schon passiert. Das Rad kippt auf die Seite. Ich reagiere blitzschnell und ziehe meine Schwester in meine Arme. Sie sieht mich erschrocken an. Ich versuche sie aufmunternd anzulächeln, als sie plötzlich zu weinen beginnt. Scheiße! "Hast du dich verletzt Prinzessin?" frage ich besorgt. Sie schüttelt zum Glück verneinend den Kopf. "Aber warum weinst du denn?" Ich gehe in die Hocke. Sie kuschelt sich an mich. "Ich bekomme das einfach nicht hin. Ich werde niemals Rad fahren können." "Oh Prinzessin. So darfst du nicht denken. Früher oder später wirst du es können. Schwimmen kann man ja auch nicht von selbst, oder? Das muss man doch auch erst lernen." Sie nickt und sieht mich mit bebender Unterlippe an. "Beruhig dich jetzt. Ist ja alles gut, ok?" Sanft streiche ich ihr die Tränen weg. Ich hasse es, meine kleine Schwester weinen zu sehen. "Wann werde ich es können?" fragt sie schniefend. "Übung macht den Meister. Desto öfter du übst, desto schneller wirst du lernen." Sie sieht mich mit großen Augen an. "Meist du, ich werde Meisterin in Rad fahren?" Ich lache kurz auf. "Natürlich. Aber du musst üben, wenn du das werden willst." "Dann will ich jetzt weiter üben."
Das ist unsere Schwester!
Sie setzt sich mit neuem Mut auf ihr Fahrrad. Ich jogge neben ihr her und passe auf. Zum Glück stürzt sie kein zweites mal. Sie lernt schnell aus ihren Fehlern.
Etwa eine Stunde später, trage ich das Rad wieder runter in den Keller und mache anschließend für mich und meine Schwester essen. Unsere Mutter ist vor etwa zehn Minuten zur Arbeit gefahren und unser Vater kommt erst in zwei Stunden. Ich mache Palatschinken. Einfach und lecker! "Enja! Komm Essen!" rufe ich. Kurz darauf steht sie auch schon in der Küche. Ich hole den Teller mit den fertigen Palatschinken aus dem warmen Ofen und stelle sie auf den Esstisch, wo ich zuvor schon verschiedene Marmelade Sorten, Nutella und Zimt hergerichtet habe.
Nach dem Essen bringe ich Enja hoch in ihr Zimmer. "Mach ein Nickerchen. Ich räume inzwischen die Küche auf, ja?" Brav nickt sie und legt sich in ihr Bett. "Bis später und schlaf gut." flüstere ich ihr liebevoll zu und küsse sie auf die Stirn. Sie nimmt ihr Plüschtier Schaf und kuschelt sich an dieses. Ich verlasse das Zimmer, lasse die Tür jedoch angelehnt. Sicher ist sicher.
In der Küche zurück, räume ich erstmal alles weg. Dabei schwirrt mir wieder diese scheiß Wette durch den Kopf. Warum haben sie so eine Wette gemacht? Die sind doch nicht mehr ganz sauber! Langsam werde ich wirklich wütend. Claire ist, soweit ich sagen kann, ein total liebes Mädchen. Zwar unnormal schüchtern, aber lieb. Sie hat es nicht verdient, nur eine Wette zu sein! Ich gebe es zwar nur ungern zu, aber mir tut sie leid. Hoffentlich lässt sie sich auf keinen der zwei ein. Am besten wäre es noch, wenn sie mit Arian zusammen kommen würde, denn wenn dies passiert, würden Zayn und Shan von ihr ablassen, da wir uns nicht gegenseitig die Freundinnen ausspannen.
Am nächsten Morgen fahre ich mit meinem Cross zur Schule und parke neben den, von Arian. Shan und er stehen bereits in der Ecke. Wir begrüßen uns gegenseitig. "Wo ist Zayn?" frage ich. Beide zucken mit den Schultern. Wahrscheinlich kommt er später oder gar nicht. Ich tendiere zu gar nicht. Warte, halt stopp! Ich tendiere doch zu später, denn er wird ziemlich sicher nicht schwänzen, wenn er ein Treffen beziehungsweise eine Nachhilfestunde mit Claire hat! "Freut ihr euch schon auf morgen?" grinst Shan. Ich nicke wild. "Aber nur, wenn jemand von euch eine Shisha mitnimmt." protestiere ich. Arian und Shan fangen beide an zu lachen. Ich schiebe die Unterlippe schmollend nach vor. "Was ist so lustig?" taucht die Stimme von Zayn hinter mir auf. Ich drehe mich, noch immer mit schmollender Lippe, um. Dann sage ich vorwurfsvoll: "Ich will morgen Shisha, aber die zwei haben nur gelacht, als ich sagte, dass sie eine mitnehmen sollen." Zayn schmunzelt und zieht die Augenbrauen nach oben. "Keine Bange Milo. Ich bringe eine mit." Ich springe Zayn freudig an und küsse ihn auf die Wange. "Zayn, mein Retter! Danke!" rufe ich mit hoher Stimme. "Ein einfaches Danke hätte auch gereicht." Er versucht mich von sich weg zu schieben. Als das nicht klappt, flüstert er: "Ich glaube, Viola wartet in der Abstellkammer auf dich." Ich entferne mich sofort von Zayn und gehe schnellen Schrittes ins Schulgebäude. Hinter mir höre ich meine Freunde über irgendwas lachen.
Mal ein Kapitel aus Milos Sicht😉🙈
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Pretty shy Girl ✔️
Teen Fiction2. Teil: Pretty broken Girl In pretty shy girl geht es um ein sehr schüchternes Mädchen, das allerdings das schönste Mädchen ihrer Schule ist. Viele Jungs haben ein Auge auf sie geworfen, darunter auch die Badboys. Wer wird sie für sich gewinnen kön...