43. Tanzunterricht

224 6 0
                                    

Alenia

Es klingelt und ich renne zur Tür. Ich freue mich so, dass Claire tanzen lernen will! Freudig reiße ich die Tür auf und ziehe Claire sogleich in eine Umarmung, die sie ein wenig überrumpelt erwidert.

"Hey. Komm mit. Ich gebe dir lockere Kleidung zum Anziehen." Mit diesen Worten ziehe ich sie in mein Zimmer und öffne den Kleiderschrank. "Wo ist deine Mutter?" fragt Claire mich. "Arbeiten." "Und wo üben wir?" "Ich würde vorschlagen entweder hier in meinem Zimmer oder aber im Keller, wobei ich den Keller bevorzuge, da dort mehr Platz ist." "Mir ist es ganz egal. Wie du es lieber hast." "Dann Keller. Am besten ziehst du die Sachen an." Ich gebe Claire einen grauen Sport BH, einen weißen, schulterfreien Pulli und eine schwarze Leggins. Sie nimmt die Sachen dankend an und zieht sich im Badezimmer um.

Als sie heraus kommt, klatsche ich freudig in die Hände und ziehe sie in den Keller. Dort lege ich mein Handy auf den Tisch und gebe ein Lied von Jason Derulo ein. In my head. "Du musst nicht zu dem Lied tanzen, keine Sorge. Es sorgt nur für Stimmung." grinse ich Claire an. Diese nickt. "Also... Womit fangen wir an?" "Mit Basics. Ich zeige dir ein paar Tanzschritte und wenn du diese alle drauf hast, können wir sie hintereinander tanzen." "Abgemacht."

Zu aller erst zeige ich Claire den two step, den slide und zu guter letzt beide Varianten des Ball change. Claire hat den Dreh bald heraus. Sie ist bei solchen Sachen einfach ein Naturtalent. "Sehr gut." Wir geben uns High Five. "Traust du dir zu, die Schritte hintereinander zu tanzen?" "Ich kann es ja probieren." "Ich lasse einen Beat abspielen, damit du den Rhythmus leichter halten kannst." "Danke." Dann fange wir an, die erlernten Grundschritte zu tanzen. Nach drei Wiederholungen, schafft sie es ohne Fehler.

"Super!" Wir klatschen uns in die Hände. "Lass uns etwas zum Trinken holen." bittet Claire. In der Küche füllen wir in zwei Gläser Apfelsaft und gehen wieder in den Keller zurück. Wir trinken ein paar Schlucke und stellen die Gläser auf den Tisch, auf dem auch mein Handy liegt. "Ich würde vorschlagen, wir proben die Schritte nochmal durch und danach zeige ich dir weitere." "Gerne. Es macht mir irgendwie richtig Spaß." grinst Claire. "Das freut mich." Wir stellen uns wieder auf, während der Beat bereits läuft. "Eins, zwei, drei, los." Wir fangen an, synchron zueinander zu tanzen. Einen two step nach vorne, zwei two steps nach hinten, einen slide nach rechts, einen Ball change überkreutzt und zum Schluss einen einfachen Ball change schräg nach links. "Perfekt!" rufe ich und wir klatschen ein. "Jetzt zeige ich dir eine Drehung. Stell dich in etwa schulterbreit hin."

Ich mache es ihr vor und sie macht es mir nach.

"Zuerst zeige ich dir die einfachere Variante. Du überkreutzt deine Beine. So." Claire macht mir nach. "Dann fokussierst du dich auf etwas vor dir. Beispielsweise mich." Ich stelle mich gut drei Meter vor ihr hin. "Das hilft dabei, dass du eine ganze Drehung machst und beispielsweise keine Halbe." erkläre ich ihr. "Jetzt aber zu der Drehung. Du nimmst etwas Schwung mit, drehst dich und springst schulterbreit auf, damit du nicht wieder mit überkreutzten Beinen da stehst. Versuch es einmal und fokussiere dich auf mich."

Claire schafft es bereits beim Ersten mal ziemlich gut, weshalb ich sie erstaunt anschaue.

"War das falsch?" fragt sie unsicher. "Nein, nein. Das war voll gut. Du wirst besser als ich!" Beleidigt verschränke ich meine Arme. Claire sieht mich schüchtern an. "Tut mir leid." "Das war nur ein Scherz." lache ich. Claire schmunzelt nun auch. "Komm. Mach nochmal die Drehung." Claire konzentriert sich und wiederholt die Drehung. Ebenfalls wieder ohne Probleme.

"Du bist ein echtes Naturtalent." lobe ich Claire. Sie lächelt mich schüchtern an. "Danke." Motiviert klatsche ich mir in die Hände. "Weiter geht's. Die nächste Drehung, die ich dir beibringen will, ist ein Mix aus Ball change und die Drehung, die wir eben geübt haben." Ich zeige ihr, was sie machen muss und sie macht es wieder nach. Als sie auch diese Drehung drauf hat, wiederholen wir nochmals alles und machen anschließend Schluss für heute.

Ich bin stolz auf Claire, dass sie alles so gut hinbekommen hat.

Wir trinken den Apfelsaft aus und holen uns aus der Küche Nachschlag. "Du kannst stolz auf dich sein, Claire. So gut wie du habe selbst ich es am Anfang nicht hinbekommen." gebe ich zu. Sie lächelt peinlich berührt. "Danke, das ist lieb von dir."

"Wenn ich schon bei dir bin, was hältst du davon, wenn wir mit dem Referat in Englisch anfangen?" fragt Claire. "Klar, gerne." lächle ich. Wir ziehen uns andere Kleidung an, um die verschwitzte los zu werden. Anschließend schnappe ich mir meinen Laptop und gemeinsam lassen wir uns auf die Couch im Wohnzimmer fallen. Auf Powerpoint gebe ich auf der ersten Folie die Überschrift Monte-Carlo Bay Hotel & Resort ein.

"Wie würdest du es finden, wenn wir vier Bilder von dem Hotel als Hintergrund der ersten Folie nehmen?" fragt Claire. "Lass uns vier Bilder im Internet suchen." meine ich. Claire und ich entscheiden uns für eine Luftaufnahme der gesamten Anlage, ein Bild vom Außenbecken, das einen Sandboden besitzt, ein Foto von einem Hotelzimmer, eines von den Innenbecken und eines vom Eingang des Hotels.

"Was schreiben wir als Erstes?" frage ich und erstelle die zweite Folie. "Wann es gebaut wurde, wem es gehört, wie viele Sterne es hat und so weiter. Erstmal speziell nur über das Hotel. Ohne den Badebereich." "About the hotel." murmel ich und tippse diese Worte als Folienüberschrift ein. Aus dem Internet googeln wir die Informationen und schreiben von diesen die Wichtigsten in Englisch auf die Folie. Auf Word schreiben wir gleichzeitig auch das Handout, auf dem die ganzen Informationen stehen, die wir sagen. Auch die, die nicht auf der Präsentation stehen.

Nach etwa ein einhalb Stunden haben wir die letzte und somit 12. Folie fertig. "Jetzt nur noch Effekte und ein paar Bilder einfügen." grinse ich. "Darf ich Bilder einfügen?" fragt Claire. "Klar. Du bist darin sowieso besser. Findest immer die schöneren Fotos als ich." Claire grinst. "Ist eben ein Talent von mir." meint sie. Ich lache kurz auf. "Willst du bei dir zu Hause für die Klasse Arbeitsblätter gestalten?" "Kein Problem." willigt sie ein und sieht nebenbei Bilder durch.

Nach weniger als zehn Minuten übergibt sie mir den Laptop wieder, damit ich die Effekte einfügen kann. Eine viertel Stunde später sehen wir uns die Präsentation an und überlegen, was wir noch verändern oder verbessern können.

Pretty shy Girl ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt