86. Ab in die Ferien

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Arian

Wir setzten uns, gerade als es läutet, zu unseren Tischen. Die Lehrerin kommt mit einer Tasche herein und lächelt uns an. "Guten Morgen und willkommen zu eurem letzten Tag als zweite Klasse." Wir geben ein 'Guten Morgen' zurück. Die Tasche legt die Lehrerin auf dem Lehrertisch ab und holt die Zeugnisse heraus. "Ich bin sehr stolz auf euch. Auf jeden einzigen. Alle haben dieses Schuljahr gut gemeistert und bestanden. Eure Zeugnis sind auch sehr gut ausgefallen." Sie fängt an, die Zeugnisse auszuteilen und bei jedem Schüler zwei, drei Sätze dazu zu sagen. Als Shan und ich unsere Zeugnisse haben, schaue ich meins an. Keine vier und nur zwei dreier. Alles andere einser und zweier! Meine Mutter wird stolz auf mich sein! Wenn ich mich nicht irre, ist dass das beste Zeugnis, dass ich jemals hatte! "Lass Zeugnis tauschen." meint Shan. Ich nicke. Shans Zeugnis ist auch nicht schlecht. Vier dreier und alles andere einser und zweier. "Ich freue mich schon, euch im nächsten Jahr wieder zu sehen." sagt die Lehrerin, als sie alle Zeugnisse ausgeteilt hat. "Ich hoffe, dass die meisten von euch bleiben werden. Das würde mich sehr freuen. Will jemand von euch noch etwas sagen? Oder passt jemandem bei dem Zeugnis etwas nicht?" Ein Junge hebt die Hand. "Ja?" "Ich wollte nur sagen, dass ich nächstes Jahr leider nicht mehr hier sein werde, da meine Eltern umziehen, mir die zwei Schuljahre aber gut gefallen haben und ich wollte mich nochmal bei Ihnen bedanken, dass Sie immer so nett waren und jeden von uns bei unseren Problemen geholfen haben." Wahre Worte. Frau Rainer ist als Lehrerin wirklich sehr bemüht und hilft uns immer. Jetzt lächelt sie. "Das ist sehr lieb von dir und es freut mich, dass es dir hier an der Schule gefallen hat. Schade, dass du nächstes Jahr nicht mehr bei uns bist." Der Junge hebt ein wenig mühselig seine Mundwinkel. "Wird uns sonst noch jemand verlassen?" Ein paar anderen Schüler zeigen auf, darunter auch Alenia. "Alenia? Warum denn du? Hat es dir hier nicht gefallen?" "Doch, sehr sogar, aber ich will unbedingt auf eine Tanzschule wechseln." "Tanzt du gerne?" "Ja. So, wie Claire gern singt, tanze ich für mein Leben." lacht sie verunsichert. "Das klingt sehr schön, aber es ist natürlich schade, dass du uns verlässt. Auch dir viel Glück auf deinem weiteren Weg. Johannes. Was ist mit dir?" Die restlichen Schüler erklären auch noch, warum sie die Klasse verlassen.

Wenn die alle gehen, sind wir nächstes Jahr siebzehn Schüler. Mich stört es nicht. Dann ist es vielleicht manchmal leiser in der Klasse!

"Ich finde es schade, dass so viel von euch gehen, aber ich freue mich, die anderen nach den Ferien wieder zu sehen. Vielleicht bekommen wir ja den ein oder anderen neuen Schüler. Wer weiß das schon." Sie lächelt. "Ich wünsche euch wunderschöne und entspannte Ferien. Fährt ihr in den Urlaub?" fragt sie. Die meisten bejahen. "Wo hin geht es denn?" "Nach Kroatien!" ruft ein Mädchen. "Schön. Und bei dir Jacob?" "Spanien." "Wow. Ein ganzes Stück weg von hier." "Claire? Du hast auch gesagt, du fährst Urlaub, oder?" "Ja." "Und wohin?" "Ich wünschte, ich wüsste das, aber meine Eltern machen auf mysteriös und sagen es nicht." schmunzelt sie. Auch die Lehrerin lächelt. "Dann also eine Überraschung. Ich bin mir sicher, sie wird schön." Claire nickt. "Am liebsten würde ich euch hier behalten, aber da dies ja rechtlich Verboten ist, sage ich mal, ab in die Ferien mit euch." Sofort packe ich mein Zeugnis in eine Folie und anschließend in die Schultasche. Wir stürmen, wie auch alle anderen Jahrgänge, aus den Klassen, zu den Spinden, wodurch ein ziemliches Gedrängel entsteht. "Ich dränge mich zu meinem Spind vor und ziehe meine Straßenschuhe an. Anschließend sperre ich meinen Spind zu und wende mich meinen Freunden zu. "Ciao. Schöne Ferien." Ich gebe jedem einen Handschlag. "Danke, dir auch." sagt Zayn, verabschiedet sich von den anderen und geht. Ich tue es ihm nach. Endlich Ferien!

Zu Hause angekommen, gehe ich in mein Zimmer. Meine Eltern sind momentan bei der Arbeit. Ich ziehe mein Oberteil aus und lasse mich auf mein Bett fallen. Ich bin müde. Schnell befreie ich mich von meiner knielangen Jeans und entspanne mich. Seufzend schließe ich die Augen und schlafe anschließend schon bald ein.

Am späten Nachmittag, um halb sechs, weckt mich meine Mutter und mein Vater auf. "Guten Morgen Schlafmütze." schmunzelt meine Mum. "Morgen." grummel ich und gähne. "Essen ist fertig. Komm dann runter, ja?" Sie tätschelt meinen nackten Rücken. "Mach ich." murmel ich und vergrabe mein Gesicht im Kissen. "Wo ist eigentlich dein Zeugnis?" "Schreibtisch." Ich rolle mich auf den Rücken und setze mich auf. "Wow." sagen meine Eltern gleichzeitig. "Sehr, sehr brav mein Schatz." sagt meine Mutter und sieht mich mit glänzenden Augen an. Ich lächle sie an und ziehe mir mein Oberteil über. "Danke." Ich stehe auf. "Was gibt es?" "Nudeln mit Schinken." antwortet mein Vater. "Ah ok." Zusammen gehen wir runter in die Küche, um gemeinsam zu essen.

Pretty shy Girl ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt