57. Bei Claire

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Zayn

"Hannes, Schatz! Wir haben Besuch!" ruft die Mutter. "Wen denn?" "Zayn!" Ich höre Schritte vom oberen Stock, die eine Treppe runter gehen. Schließlich steht ein Mann vor mir. Höchstwahrscheinlich Claires Vater. Dieser mustert mich.

"Du bist also Zayn. Siehst nicht gerade unschuldig aus." Claire räuspert sich und gewinnt so die Aufmerksamkeit des Mannes. Ärgerlich schüttelt sie den Kopf. "Du kennst Zayn nicht, also verurteile ihn nicht wegen seinem Aussehen." sagt Claire. Ihr Vater seufzt und nickt. "War nicht so gemeint." wendet er sich mir zu. "Hab es sowieso als Kompliment aufgefasst." antworte ich locker. Der Mann lacht und reicht mir die Hand. "Du bist mir sympathisch Junge. Willkommen bei uns. Fühl dich wie zu Hause. Ich bin übrigens Hannes." sagt er. "Danke." antworte ich.

"Habt ihr hunger? Ich habe Spaghetti Bolognese gemacht, wenn ihr wollt." bietet uns Marion an. Claire sieht fragend mich an. "Danke, nein. Kein Hunger." Auch Claire verneint. "Na gut. Dann lassen wir euch mal alleine. Wir gehen jetzt einkaufen. Sollen wir euch was mitbringen?" fragt Hannes. "Nachos." antwortet Claire und sieht anschließend mich fragend an. "Ich schließ mich ihr an." antworte ich. "Zweimal Nachos. Ist notiert." lächelt Marion und beide verlassen das Haus. Ich bin mit Claire alleine.

Wir ziehen unsere Schuhe aus und legen sie auf die Abtropffläche "Komm mit." sagt Claire. Ich folge ihr in den oberen Stock, wo sie in ihr Zimmer geht. Ich sehe mich etwas um.

Wenn man rein kommt, befindet sich in der linken Ecke auf der rechten Seite ein weißes Boxspringbett mit mini LEDs eingebaut. Rechts neben mir befindet sich eine grau verspiegelte Kommode, auf der zwei Orchideen stehen. Links von mir ist ein großer, schwarz/weißer Schrank, der ebenfalls LEDs am Rand herum hat. In der rechten Ecke auf der linken Seite befindet sich ihr Schreibtisch, der aus grauweißem Holz besteht. Ihr Sessel ist weiß und schwarz. Am Schreibtisch angelehnt, ist ihre Schultasche. Zwischen Schrank und Schreibtisch hängen zwei schwarze Regale. Im oberen befinden sich Bücher und im unterem Schulhefte sowie Bücher und Ordner. Neben dem Bett befindet sich übrigens noch ein Fenster. Vor diesem hängen durchsichtige Vorhänge mit goldenen und silbernen Kronen. Vor ihrem Bett liegt ein weißer Flauschi-Teppich. Im allgemeinen finde ich ihr Zimmer total süß und harmonisch eingerichtet.

"Du bist wohl ein Fan von LED?" frage ich schmunzelnd. Claire lächelt. "Ja. Ich finde es einfach gemütlich und kuschelig. Vor allem in der Nacht. Ich kann nicht ohne Licht einschlafen." gesteht sie mit beschämter Stimme. "Du musst dich dafür nicht schämen." sage ich zu ihr. Sie lächelt mich schüchtern an, was ich erwidere. "Du kannst machen, was du willst. Ich muss noch das Handout für das Englisch Referat machen und für den Mathe Test lernen." sagt sie, setzt sich zum Schreibtisch und beginnt, wie es scheint, mit dem Lernen in Mathe, da sie das Buch und Heft aus einem Regal des Schreibtisches holt.

"Kann ich mit dir lernen?" frage ich nach kurzem Zögern. Sie sieht mich schon beinahe schockiert an. "Du willst lernen?" "Lassen wir das Wollen mal weg." sage ich schmunzelnd. Sie schmunzelt ebenfalls. "Von mir aus schon."

Claire steht auf und schiebt eine der zwei Schranktüren auf. Aus dem Schrank hebt sie einen weißen Sitzsack in Form eines Sessels heraus und zieht diesen zum Schreibtisch. Ich muster den Sitzsack und lasse mich drauf fallen.

"Oh mein Gott." seufze ich auf. "Planwechsel. Du kannst ruhig lernen, aber ich geh eine Runde pennen." sage ich und schließe die Augen.

Scheiße, ist der bequem!

Claire lacht. "Wie du willst." Ich öffne nach wenigen Sekunden wieder die Augen. "Ich versuch wenigstens zu lernen." beschließe ich und rücke näher zum Tisch. "Zinsen und so haben wir als Test, richtig?" "Ja." Dramatisch seufze ich auf. "Erklär mir bitte alles." "Ist es so schlimm wie Englisch?" fragt sie und man hört in ihrer Stimme heraus, dass sie sich wünscht, dass es nicht so ist. "Ungefähr." murmel ich. "Ganz ehrlich? Du solltest dir Nachhilfe geben lassen." "Du gibst mir doch Nachhilfe." "Ich meine richtige Nachhilfe. Ich kann dir auch nur so viel erklären, wie ich weiß und was Mathe anbelangt, kann ich dir so gut wie gar nicht helfen, weil ich mir selbst darin schwer tue." erklärt sie. "Versteh ich. Wer kann schon Mathe?" meine ich. Claire seufzt.

"Dir ist der Ernst der Lage noch immer nicht klar." meint sie. Ich sehe sie verwirrt an. "Du wirst älter Zayn und irgendwann wirst du nicht mehr die Kraft haben, bei diesen Kämpfen mit zu machen. Wie verdienst du dann dein Geld?" "Mit Waffenschmuggel." antworte ich, ohne nachzudenken, weshalb ich Claire gleich darauf erschrocken ansehe.

Hab ich das gerade wirklich gesagt?

"Das ist doch hoffentlich nur ein Scherz?!" sagt Claire und ist anhand ihres Gesichtsausdrucks wirklich sauer. "Warum bist du so sauer? Bei den Kämpfen warst du das ja auch nicht." "Bryan sitzt drei Jahre wegen Drogenschmuggel ein. Ich will nicht wissen, wie lange man für Waffenschmuggel sitzt." sagt sie. Ich lächle Claire an. "Mach dir keine Sorgen. Die erwischen mich sowieso nicht und in dieser Szenen habe ich einen Decknamen. Keiner weiß auch nur ein Prozent über mich, außer mein Aussehen und eben den Decknamen." versuche ich sie zu beruhigen, was scheinbar auch klappt. "Versprich mir einfach, dass du vorsichtig bist." "Versprochen." sage ich sofort und stehe auf, um Claire zu umarmen. "Du wirst mich nicht los. Das kann ich dir hoch und heilig versprechen." flüster ich.

Nachdem wir noch ein wenig geredet haben, fangen wir an zu lernen. Claire versucht mir so gut wie möglich alles zu erklären und zu meiner eigenen aber auch ihrer Verwunderung, verstehe ich es ziemlich schnell. Vielleicht wird der Test besser als eine fünf?

Habt ihr Ideen? Lasst es mich gerne in den Kommentaren wissen!😉Wenn euch die Geschichte gefällt, würde ich mich sehr über einen Vote freuen!😍

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