93. Nicht mehr verfärbt

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Claire

Nun sind wir schon fünf Tage in Frankreich. Heute ist Donnerstag. In den letzten Tagen haben wir viel unternommen.
Wir sind in zwei Museen gegangen, haben uns die Stadt angeschaut und waren mit dem Schlauchboot, das Zayn Montag gekauft hat, draußen am Meer. Mich hat es gewundert, dass er ohne zu Murren zugelassen hat, dass ich Schnorchel und Flossen kaufen durfte, aber mir soll es recht sein.

"Was machen wir heute?" frage ich leise, während mein Kopf auf Zayns Brust ruht. "Keine Ahnung. Hast du einen Vorschlag?" fragt er zurück. "Nein, nicht wirklich." "Lass uns einen entspannten Tag machen." meint Zayn. Ich nicke an seiner Brust. "Gute Idee." flüstere ich und spüre, wie er sich streckt. "Lass uns aufstehen." murmelt er und fährt mir sanft durch die Haare. Ich seufze und setze mich schließlich auf. Er macht es mir gleich. Verschlafen reibe ich mir die Augen. "Müde?" fragt Zayn. "Ja."

Er umarmt mich und ich lasse mich gegen seine Brust fallen, was ihn leicht lachen lässt. Auf einmal hebt er mich hoch und steht auf.

"Haben dir die letzten Tage gefallen?" fragt Zayn ernst. "Na klar. Wieso so ernst?" frage ich verwirrt. Er seufzt. "Ich will nur, dass du mir sagst, wenn dir etwas nicht gefällt." "Also mir hat es nicht gefallen, dass du mich mitten am Meer vom Schlauchboot geschubst hast." gebe ich beleidigt von mir. Er lacht und stellt mich am Boden ab. "Ich fand es lustig." gibt er zurück. "Ich nicht. Stell dir vor, es wäre ein Hai aufgetaucht." Er schmunzelt und holt aus dem Schrank seine Anziehsachen heraus. "Wir waren ja nicht irgendwo mitten am weiten Meer. Wir waren höchstens fünfzig Meter vom Strand entfernt." Ich ziehe die Augenbrauen hoch. "Trotzdem." Er wuschelt mir auf einmal durch die Haare. "Zayn." motze ich ihn an und weiche zurück. Er lacht und zieht sich über seine Boxershort eine cargo grüne Sweathose an und über seinen Oberkörper ein eng anliegendes, weißes Top, unter diesem sich seine Bauchmuskeln abzeichnen.

"Genug gestarrt?" fragt er auf einmal und erst jetzt fällt mir auf, dass ich auf seinen Bauch starre. Meine Wange färben sich vor Scham rot. "War in Gedanken." lautet meine übliche Ausrede. "Ja, ist klar." gibt er sarkastisch von sich.
Ich nehme mir das weiße Kleid, das mir Alenia geschenkt hat, aus dem Kasten. Dazu einen weißen, trägerlosen BH. Mit diesen Sachen verschwinde ich im Badezimmer.

Skeptisch muster ich mich im Spiegel. Das Kleid steht mir wirklich. Sehr gut sogar! Alenia kennt meinen Geschmack eben.

"Gehen wir essen? Ich hab Hunger." sage ich und ziehe meine Sandalen an. "Ja." murmelt Zayn und tippt auf seinem Handy herum, während er zu mir kommt. Ich richte mich wieder auf und nehme die Zimmerkarte an mich. Zayn schlüpft in seine schwarzen Flip-flops und steckt sein Handy weg. Sein Blick fliegt zu mir. Sein Mund steht offen.
Ich stehe im Türrahmen und warte darauf, dass er ebenfalls aus dem Zimmer geht, doch rührt er sich nicht. Sein Mund steht weiterhin offen. Seine Augen fahren meinen Körper ab.

Das währe eine gute Gelegenheit, ihn ebenfalls ein wenig zu ärgern.

"Zayn?" frage ich. Er sieht mir in die Augen. "Du sabberst." sage ich und unterdrücke ein Grinsen. Er wischt sich über den Mund und sieht mich verwirrt an. "Mach ich gar nicht." sagt er. Leicht muss ich schmunzeln und gehe die drei Schritte zu ihm, nehme seine Hand und ziehe ihn aus dem Zimmer, um die Tür zu schließen. "Komm jetzt."

Ich gehe zum Fahrstuhl, gefolgt von Zayn. Ich drücke auf den Knopf und der Fahrstuhl fährt zu uns hoch. Wir betreten ihn. Er ist leer.

Kaum, dass die Türen sich geschlossen haben, zieht mich Zayn an der Hüfte zu sich und legt seine Lippen auf meine. Etwas überrascht, erwidere ich den Kuss. Er löst sich nach wenigen Sekunden wieder. "Du siehst so schön aus." haucht er und sieht mir in die Augen. "Danke." flüstere ich und meine Wangen kribbeln von der Wärme, die sich in ihnen absetzt. Er grinst.

Pretty shy Girl ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt