Pretty shy Girl ✔️

98. Wie zusammen leben

Claire

"Ich habe mir gedacht, wir gehen heute erstmal einkaufen, weil hier müssen wir uns selbst versorgen." lacht Zayn kurz auf. "Gute Idee. Kennst du dich hier in der Gegend aus?" "Nein, aber wozu gibt es Google." grinst er.

Wir lassen uns nebeneinander aufs Bett fallen. Zayn googelt auf seinem Handy nach Geschäften in der Nähe. "Wenn man den Berg runter fährt und dann rechts, befindet sich gut hundert Meter weiter ein Einkaufszentrum. Es dauert neun Minuten, bis wir dort sind." "Dann lass uns los." sage ich begeistert. Er küsst mich kurz auf die Lippen, grinst und steht auf. Etwas überrascht von seinem Verhalten, stehe ich ebenfalls auf und folge ihm aus dem Haus.

Im Einkaufszentrum schnappe ich mir einen Einkaufswagen. "Was brauchen wir alles?" frage ich. "Was willst du zu Mittag?" "Du kannst kochen?" frage ich und kann meine Überraschung nicht verstecken. Zayn lacht. "Ja, schon. Wieso so überrascht?" fragt er. "Nur so." Ich sehe ihn unschuldig an. "Du dachtest, ich kann nicht kochen." lacht er. "Ach, lass mich doch. Von dir erwartet man sowas eben nicht." Ich verziehe das Gesicht. Er lacht noch mehr und schlingt seine Arme von hinten um mich. "Ich könnte dich überraschen." meint er und küsst meine Schläfe. Sanft schiebe ich ihn weg. "Lass uns irgendein Nudelgericht machen. Spaghetti oder Schinken mit Nudel." "Ich mache Nudeln mit Putenstreifen und Gemüse, wenn das für dich ok ist?" "Gerne." lächle ich.

Er gibt alles in den Korb, was er braucht.

"Und für die nächsten Tage?" frage ich. "Nimm einfach alles, was du willst." "Ok." Ich nehme für mich ein Pizzastangerl, für Zayn ein Zuckerreinkerl und für uns beide ein Sackerl Tiefkühl-Semmeln. Auch Schokobananen und anderweitiger Süßkram findet den Weg in unseren Einkaufswagen.

Nachdem wir an der Kasse angekommen sind, habe ich Zayn dazu gezwungen, meinen 20 Euro Schein anzunehmen. Wiederwillig macht er dies auch und gibt von sich noch einen 20 Euro Schein hinzu.
Der Einkauf kostet 38,91 Euro.

Zusammen verladen wir die Lebensmittel in seinem Kofferraum, wo er einen Korb für diese aufgeklappt hat.

Zurück bei der Berghütte, gibt mir Zayn den Schlüssel. "Sperr die Tür auf. Ich trag die Lebensmittel rein." "Ok." Ich gehe zur Tür und sperre sie auf. Zayn kommt mit dem Korb auf mich zu und geht weiter, in die Küche. Ich schließe die Tür und helfe anschließend Zayn, die Lebensmittel weg zu räumen, bis auf die, die er fürs kochen braucht.

Zayn lässt in einen Topf, Wasser hinein und stellt ihn anschließend auf den Herd. Noch ein wenig salzen und Deckel auf den Topf.

"Kann ich dir irgendwie helfen?" frage ich. Zayn lächelt und nickt. "Wir brauchen zwei Schneidebretter." Wir suchen in den Regalen, bis ich welche finde. "Hier." Ich gebe ihm eines der zwei Holzbretter. "Danke. Ich mach die Zucchini und du die Tomaten, ok?" "Geht klar." "Waschen und halbieren." sagt er noch. Ich nicke und wasche jede Tomate. Anschließend gebe ich sie in eine Schüssel. Zayn wäscht die Zucchini ebenfalls und fängt an, sie in viertel zu schneiden.
Zwischendurch legt er die Nudeln ins Wasser, um sie bissfest zu kochen. "Was jetzt?" frage ich, nachdem ich alle Tomaten halbiert habe. "Den Knoblauch schälen und fein hacken." Ich nicke und mache es.

Zayn legt eine Pfanne auf den Herd und erhitzt sie. Das Putenfleisch würzt er mit Salz und Pfeffer und legt es anschließend in die heiße Pfanne, um es goldbraun anzubraten. Nach einigen Minuten gibt er die Zucchini, den Knoblauch und die Tomaten dazu. Er rührt das Essen im Topf mit einem Kochlöffel um. Ein himmlischer Duft breitet sich in der Luft aus. Er gibt noch die Gemüsebrühe und die Sahne hinzu. Anschließend wendet er sich den Nudeln zu und schaltet die Herdplatte aus.

"Kannst du mal einen Sieb oder was ähnliches suchen, in das ich die Nudeln rein geben kann?" "Klar." Ich öffne ein paar Regale, bis ich einen großen Sieb finde. "Passt sowas?" frage ich. "Ja, perfekt."
Er hängt den Sieb über das Waschbecken und schüttet die Nudeln in diesen. Anschließen gibt er sie in die Pfanne und vermischt sie mit dem Gemüse und dem Fleisch.

"Das riecht lecker und sieht auch so aus." kommentiere ich. Zayn lächelt. "Ich weiß." sagt er arrogant, was mich die Augen rollen lässt. "Du bist so selbstverliebt." "Ist gesund." Ich lache.

Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft würzt er nochmal nach und rührt um.

"Fertig. Ich brauch Teller." Aus dem mittleren, oberen Regal nehme ich zwei heraus und stelle sie neben ihn. "Und Besteck." "Messer und Gabel?" frage ich nach. "Ja."

Wir sitzen beim Esstisch und essen. Eines muss man Zayn lassen; Er kann kochen. Und das sehr gut! Ich esse alles auf.

"Haben wir heute noch was vor?" frage ich. "Ich habe nichts geplant. Willst du was machen?" "Nichts bestimmtes, nein." "Lass uns heute erstmal Sachen auspacken und morgen habe ich sowieso schon was geplant." grinst Zayn. "Und was?" "Das wirst du schon noch sehen." Er grinst mich an. "Aber ich kann darauf wetten, dass es dir gefallen wird." "Na wenn du das sagst." schmunzel ich.

Zusammen räumen wir das Geschirr in den Geschirrspüler und packen anschließend unsere Sachen aus. Als alles verräumt ist, ist es bereits halb vier.

"Willst du eine Serie gucken?" fragt Zayn. Ich nicke. "Auf meinem Laptop?" "Ja." Ich lächle. Zayn zieht die Vorhänge vor das Fenster und wir setzen uns auf das Bett. "Hast du einen Vorschlag für eine Serie?" fragt er mich. Ich denke einen Moment nach. "Wie wäre es mit Lucifer? Oder You - Du wirst mich lieben." "Zweiteres." bestimmt Zayn grinsend. "Wie du willst." säusel ich und bette meinen Kopf auf seiner Brust ab. "Geh kurz hoch." bittet er mich. Ich mache es. Er zieht sich sein Oberteil aus, ehe er mich zurück auf seine Brust zieht. Mit leicht erhitzten Wangen mache ich es mir wieder bequem. Zayn geht auf Netflix und startet die Serie.

Nach einiger Zeit werde ich müde und schlafe ein, während Zayn die erste Staffel der Serie fertig schaut. Ich werde erst wieder wach, als er sich hinter mich legt und sich an mich schmiegt. Ich drehe mich zu ihm.

"Gute Nacht meine kleine Heldin." flüstert er. "Wie spät ist es?" frage ich. "Halb neun." "Ich gehe noch duschen." informiere ich Zayn. Dieser nickt müde und hebt seinen Arm, um mich frei zu geben. Ich schnappe mir meine Schlafsachen und verschwinde im Badezimmer. Unter der Dusche genieße ich das warme Wasser, das auf meinen Körper prasselt. Meine Gedanken schweifen ab.

Hier, mit Zayn, eigenständig in einer Hütte zu leben, fühlt sich schon beinahe so an, wie zusammen leben.

Wird es so sein, wenn ich vielleicht eines Tages mit Zayn in eine Wohnung ziehen werde? Ich hoffe es, denn es fühlt sich so schön und geborgen an.

Wenig später komme ich wieder aus dem Badezimmer und entdecke einen schlafenden Zayn auf dem Bett liegen. Leise Schnarchgeräusche gehen von ihm aus. Ich schmunzel, ehe ich mich mit ein wenig Abstand neben ihm lege und ebenfalls die Augen schließe, doch nur kurz, denn ich spüre, wie sich Zayn hinter mir bewegt und mich an sieht zieht.
Er murmelt etwas unverständliches, schnaubt und presst sich an mich. Ich kuschel mich in das Kissen und schmiege mich an Zayns Oberkörper. Dieser brummt und zieht mich noch ein Stück näher an sich, was komischerweise noch funktioniert.

Durch die beschützerischen Arme um mich und das Gefühl von Geborgenheit, drifte ich kurz darauf in einen tiefen, erholsamen Schlaf ab.