Pretty shy Girl ✔️

77. Schwänzen

Claire

Der Film beginnt. Zayn hat seine Arme um mich geschlungen und drückt mich gegen sich. Er wird heulen! Das weiß ich! Wenn er nicht heult, dann ist er ein Psychopath, der keine Gefühle hat!

Gegen Ende des Filmes, als Jack und Rose sich bereits im Wasser befinden, er kurz vor seinem Tod und sie ihm ihre Liebe gestehend, bekomme ich schon wieder Tränen in den Augen. Das ist so traurig! Aber ich will vor Zayn nicht weinen!

Ich schaffe es nur mit Mühe und Not, die Tränen zurück zu halten. Zayn beugt sich auf einmal über mich. Ich sehe ihn an. "Du weinst ja noch immer nicht." gibt er überrascht von sich. Ich rolle mit den Augen und sehe wieder zum Fernseher. Dabei ist mir allerdings nicht entgangen, dass auch Zayns Augen feucht sind.

Als Rose Jack in die Tiefe des Meeres sinken lässt, fließt eine Träne meine Wange hinunter. Auf einmal bildet sich in meinem Verstand ein Bild. Das Bild, als Jack sinkt, nur dass dort Zayn an seiner Stelle ist. Ich schluchze auf, drehe mich zu Zayn und kuschel mich an ihn, während ich in das T-Shirt weine.

"Oh Claire. Nicht weinen. Psst." Sanft wiegt er mich in seinen Armen. "I-Ich... Ich hab gerade dich statt Jack gesehen." wimmere ich. Zayn lacht kurz auf. "Aber ich bin doch hier meine kleine Heldin. Bei dir. Alles ist gut." flüstert er und küsst mich auf meine Haare. Ich drücke mich an ihn. Er dreht sich und zieht mich mit, sodass in meinem Rücken nun die Lehne ist. "Ich bin doch hier Süße." flüstert er und presst sich gegen mich. Unsere Körper kleben aneinander. Ich kann seine Bauchmuskeln an meinem Bauch spüren, in dem ein Feuerwerk abgeht. "Beruhig dich." Zayn schließt seine Arme um meinen Nacken. Mein Kopf liegt nun auf seinem Oberarm. Ich wische die Tränen weg und sehe zu Zayn hoch, dem eine Träne die Wange runter fließt. Ich wische sie ihm weg. "Du weinst." lache ich. "Ich hatte nur was im Auge." behauptet er und lächelt spielerisch.

Wir konzentrieren uns nicht mehr auf den Film, sondern nur noch auf uns.

"Ist klar." schmunzel ich und nehme das erste Mal wahr, dass sich seine kastanienbraunen Augen verdunkeln. "Claire, ich glaube, ich lie-" Das Klingeln der Tür unterbricht ihn. Ich sehe verwirrt in den Flur. "Erwartest du jemanden?" fragt Zayn und setzt sich auf, gleich wie auch ich. "Nein, nicht dass ich wüsste. Bin gleich wieder da."

Mit diesen Worten verlasse ich das Wohnzimmer und gehe in den Flur, zur Tür. Dabei wische ich mir nochmals über die Augen. Dann öffne ich die Tür. Der Postbote steht vor mir, mit einem Päckchen in der Hand. "Guten Tag. Ich hab hier ein Paket für dich." sagt er. "Danke." Ich nehme das Paket an und schaue, ob es wirklich für mich ist, ehe ich mich verabschiede und die Tür schließe.

Das Paket ist für meine Mutter.

Ich lege es in die Küche und geh zurück zu Zayn. "Wer war da?" "Post." antworte ich und sehe zum Fernseher. Der Film ist aus. "Was machen wir jetzt?" frage ich und schalte den Fernseher aus. Zayn überlegt kurz, steht auf und kommt auf mich zu. Knapp vor mir bleibt er stehen und geht auf einmal in die Hocke. Gerade, als ich fragen will, was er da macht, umschließt er mit seinen Armen meine Oberschenkel und wirft mich über seine Schulter.

"Zayn! Lass mich runter!" rufe ich erschrocken und versuche mich an seinem Rücken abzustützen, um meinen Oberkörper etwas zu heben, doch rutsche immer wieder ab. Zayn geht durch die Terassentür nach draußen. Ich ahne, was er vor hat, weshalb ich mich an der Ecke der Mauer einhalte. Zayn dreht sich seitlich, sodass die Mauer aus meinen Händen rutscht.

"Lass mich runter!" fordere ich. Zayn sagt scheinheilig: "Heute ist aber ein schönes Wetter." Er geht zum Pool. "Nein! Wenn du das machst, was ich denke, dann kan.. Ah!" Er springt vom Rand des Pools ab und taucht mit mir unter. Er lässt mich los und schiebt mich seitlich von seiner Schulter. Ich tauche wieder auf und bin in diesem Moment wirklich froh, kein weißes Oberteil zu tragen, da mein BH schwarz ist. Zayn taucht ebenfalls auf und bekommt eine Ladung Wasser ins Gesicht. Er lacht, taucht unter und packt ein Bein von mir, um mich ebenfalls unter Wasser zu ziehen.