Pretty shy Girl ✔️

76. Verkaterter Morgen

Zayn

Scheiße, man! Mit Kopfschmerzen, die sich gewaschen haben, werde ich wach. Ein schmerzvolles Stöhnen verlässt meinen Mund. Mit zusammen gekniffenen Augen rolle ich mich auf den Bauch.

"Mama!" rufe ich, bekomme jedoch keine Antwort. Ich seufze frustriert. "Mama! Aspirin bitte!" rufe ich erneut, etwas lauter, weshalb meine Schläfen noch stärker zu pochen anfangen. "Zayn. Hier." ertönt neben mir eine Stimme, die definitiv nicht meiner Mutter gehört. Verwirrt öffne ich blinzelnd meine verklebten Augen. Claire hockt vor dem Bett mit einem Glas Wasser und einer Tablette in der Hand. "Was mach ich bei dir?" frage ich verwirrt, ehe ich dankend die Aspirin und das Glas Wasser annehme und schlucke. "Ich bin mir nicht sicher, ob du das wirklich wissen willst." sagt Claire. Ich sehe sie verwirrt an, ehe mir die Farbe aus dem Gesicht weicht. "Sag mir nicht, dass wir was miteinander hatten." "Was? Nein!" Sie lacht und nimmt das Glas wieder an sich. "Du bist gestern in der Nacht sturzbetrunken bei mir aufgetaucht."

Oh. Mein. Gott.

"Tut mir leid." ist alles, was ich heraus bringe, ehe ich mich zurück ins Kissen fallen lasse. "Du hast dann so getan, als würdest du ein Einhorn sehen und ich musste mir eine Geschichte einfallen lassen, damit ich dich ins Bett bekomme. Schlußendlich hast du gesagt, dass du mich nur verarscht hast. Den Rest willst du nicht wissen." Sie steht auf, während ich sie perplex ansehe.

Einhorn? Echt jetzt? Hätte mir nicht etwas glaubhafteres einfallen können? Ein Hund oder von mir aus ein Pferd? Seufz.

Claire geht zu der Tür, doch habe ich ihre dunklen Schatten unter den Augen nicht übersehen. "Hast du schlecht geschlafen?" frage ich deshalb. Sie bleibt stehen und sieht mich an. "Es ist generell schon warm und wenn du dann auch noch kuscheln willst, ist es mir eindeutig zu warm." Ich stöhne frustriert auf. "Das tut mir so leid Claire. Ich werde nie wieder in meinem Leben so viel trinken." murmel ich und weiß, dass zweiterer Teil des Satzes eine Lüge ist. "Wenigstens nennst du mich nicht mehr Baby." murmelt Claire.

Das hat getroffen! Hab ich sie wirklich Baby genannt?

"Du hast recht. Ich will nicht wissen, was ich noch gemacht hab." sage ich und vergrabe das Gesicht im Kissen. Claire verlässt das Zimmer, als mir plötzlich sehr schlecht wird. "Claire! Badezimmer!" rufe ich panisch. Sie dreht sich sofort wieder zu mir um. Ich schwinge mich aus dem Bett, wobei mir einen Moment schwindlig wird. Reiß dich zusammen und kotz ja nicht auf den Boden!

"Komm mit." Claire packt mich am Handgelenk, zieht mich den Flur raus, in das gegenüber liegende Zimmer. Ich sehe mich um und entdecke die Toilette. Sofort renne ich auf diese zu und übergebe mich. Claire bleibt bei mir und streicht auf meinem Rücken auf und ab. Als ich mich fertig erbrochen habe, hält mir Claire Klopapier hin. "Danke." murmel ich. "Schmeckt auf den Weg raus nicht so gut wie auf den Weg rein, was?" meint Claire witzelnd. Ich schmunzel. "Ja, das kannst du laut sagen." murmel ich, lasse das Klopapier fallen und drücke die Spülung.

Ich stehe auf und gurgel meinen Mund aus, um diesen ekelhaften Geschmack los zu werden.

"Wie spät ist es?" frage ich und mir kommt sogleich in den Sinn, dass heute eigentlich Schule ist. "Halb acht." "Scheiße. Wir müssen in die Schule." murmel ich. "Nein. Ich hab mich krank gemeldet und ich würde vorschlagen, du rufst deine Mutter an und machst das Gleiche." "Geht es dir nicht gut?" frage ich sofort besorgt. "Mir? Mir geht's gut." "Warum hast du dich dann krank gemeldet?" "Weil es dir nicht gut geht und ich mich um dich kümmern werde." "Claire, ich bin kein Baby." "Ok, gut. Dann darfst du dir jetzt einen Tee machen und danach nach Hause gehen. Ich gehe in die Schule." Sie grinst und ich seufze. "Schon gut, schon gut. Hab sowieso nichts dagegen, bisschen hier zu bleiben." Ich grinse, ziehe sie an mich und küsse sie auf die Stirn. "Übrigens, guten Morgen." murmel ich schmunzelnd. Sie muss ebenfalls grinsen. "Ja, guten Morgen." Sie betont das 'Guten' und grinst schalkhaft.