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Noch nie hat Magnus Alexander so erlebt. Er war immer stark, hat niemals so sehr unter seinen Gefühlen gelitten oder auch nur so starke Gefühlsausbrüche gehabt. Er möchte ihm einfach geben was er braucht. Doch während Alexander diese Stille einfach genießt, drehen sich Magnus Gedanken in seinem Kopf wie auf einem Karussell. Von Magnus Worten ergriffen geht Jace wütend über Izzys Verhalten zurück ins Wohnzimmer, wo die Mädels einfach den Film weiter geschaut haben. Die schwarzhaarige Izzy sitzt noch immer auf dem Sofa, auf dem sie vorher noch mit Raphael saß, ihre braunen Augen sind auf den Fernseher gerichtet. Sie ist ein ganzes Stück kleiner als ihr Bruder, schlank und gut trainiert. Im Gegensatz zu sonst wo sie lieber kurze und enge Klamotten trägt, trägt sie nun einen Jogginghose und ein bauchfreies Top. Ihrer lockigen Haare sind im Gegensatz zu sonst zu zwei französischen Zöpfen geflochten. Ihr ist es einfach vollkommen egal, dass sie Alexander mehr als nur verletzt hat. Wohingegen die grünen Augen, der rothaarigen Clary zwar auf den Fernseher gerichtet sind, sie aber in die Leere starrt. Auch ihre sonst offenen langen gelockten Haare sind zu zwei französischen Zöpfen geflochten. Auch wenn sie etwa die Größe und Statur von Izzy hat, wirkt sie gerade kleiner, als ihre beste Freundin. Mit angezogenen Beinen sitzt sie auf dem Sofa und hat ihren Kopf auf ihren Knien liegen. Ihre Gedanken sind mehr bei dem Bruder ihrer besten Freundin als bei dem Film. Sie findet es nicht in Ordnung was Izzy ihm an den Kopf geworfen hat, sie will aber auch nicht mit ihr deshalb streiten, denn sie ist ja ihre beste Freundin und diese Angelegenheit ist eine Familiensache. Sie hat früh begriffen sich nicht bei den Lightwoods in Familienangelegenheiten einzumischen. „Izzy bei dir hackt es wohl?! Wie kannst du nur so mit deinem Bruder umspringen?", schreit Jace Izzy an. „Was geht dich das an Herondale?", entgegnet sie kühl. „Vielleicht geht mich das was an weil ich ganz im Gegensatz zu dir und Max sehe wie sich Alec aufopfert.", beginnt Jace zu erklären wird allerdings von Izzy unterbrochen. „Er opfert sich für uns auf?! Davon sehe ich nicht mehr viel. Er hat sogar Simons Mutter zum putzen eingestellt und Magnus kocht für uns. Wo macht Alec auch nur noch irgendwas? Er will sich doch nur aufspielen und ihm ist nur sein Glück wichtig!" Clary springt entsetzt auf und stellt sich zu Jace. „Was redest du da Izzy?", fragt diese total geschockt über die Worte ihrer besten Freundin. „Meine Mutter arbeitet nicht für deinen Bruder, sie arbeitet breits seit vielen Jahren für die Familie Bane. Vor vier Jahren zog der einzige Sohn von Mr. Bane Senior wieder nach New York und Mr. Bane Senior wollte dann dass sie bei ihm putzt. Völlig egal was du deinem Bruder nun unterstellen willst, unterstelle ihm nicht, dass er sich nicht mehr um dich kümmern möchte. Er bat Mr. Bane dass er meine Mutter hier her bringt, damit sie nicht arbeitslos wird. Er half meiner Familie und machte dass nicht um euch los zu werden.", ertönt die Stimme von Simon der in der Türe steht. Simon geht in Izzy und Clarys Klasse. Auch seine Haare sind schwarz, seine Augen sind dunkelbraun, mancher behauptet sein Gesicht sei nervend einprägsam und auf seiner Stirn ist eine Narbe. Er ist etwa so groß wie die rothaarige Clary. Sein Körper ist aller Dings null trainiert. Auf seiner Nase sitzt eine Brille, er trägt ein blaues T-Shirt und eine Jeans. Izzy scheint einfach nicht beeindruckt davon denn sie starrt noch immer auf den Fernseher. Kurzerhand nimmt Jace genervt die Fernbedienung und schaltet den Fernseher aus. „Hör mir jetzt genau zu Isabelle!", fordert er sie auf, weshalb sie ihn anschaut. „Alec tut alles für euch und leidet sehr unter der ganzen Situation. Es war für ihn nicht einfach mit zwölf plötzlich ein Vater sein zu müssen. In all diesen Jahren hat er immer auf sein eigenes Glück verzichtet damit es euch gut geht! Sechs Jahre lang habe ich deinen Bruder dabei beobachtet wie er innerlich zerbrochen ist. Sein einziger Halt wart immer ihr. Als ich ihn allerdings vor Wochen das erste Mal mit Magnus gesehen habe, da fiel mir etwas in seinen Augen auf was ich wirklich lange nicht mehr gesehen habe. Dein Bruder war glücklich. Es schien für mich als hätte er etwas gefunden was ihm half die einzelnen Puzzleteile die entstanden, weil er sich für euch aufgeopfert hat, wieder zu einem zusammenzukleben. Izzy du musst verstehen was Magnus für Alec bedeutet. Er ist alles was ihn an eine glückliche Zukunft glauben lässt, aber ihr beiden - Ihr seit sein Leben. Er würde alles aufgeben nur damit ihr nicht leiden müsst. Verlange von ihm Magnus aufzugeben und er tut es, aber lass mich dir eins sagen - Solltest du das tun, wird er dir das tief in seinem Inneren niemals wieder vergeben können und er wird dich genauso hassen wie er dich lieben wird. Nimm ihm sein Glück und du wirst sehen was darauf folgt. Willst du dass er vollkommen zerbricht? Willst du dass er nur noch ein leerer Körper ist, der funktioniert? Dann mach bitte so weiter. Merk dir einfach er ist nicht euer Koch, er ist nicht eure Putzfrau, er ist nicht euer Seelsorger, er ist nicht euer Schutzschild, er ist nicht euer Boxsack, er ist nicht eure Mutter, er ist nicht euer Vater, er ist nicht euer Sündenbock und er ist auch nicht euer Sklave! Er ist euer großer Bruder der meiner Meinung nach viel zu viel für euch macht, euch verhätschelt und nicht streng sein kann. Der dies alles aber macht weil ihm euer Glück mehr am Herzen liegt als sein eigenes!", klärt Jace sie auf. Nach einem letzten Blick in Izzys Augen verlässt Jace das Wohnzimmer und geht in den Kinoraum des Hauses. Der wird eigentlich nie genutzt, weil das Wohnzimmer schon einen sehr großen Fernseher hat und man eben auch hier das Gefühl hat es wäre ein Kino, das nur nicht so dunkel ist. Clary und Simon folgen ihm und so bleibt Izzy komplett alleine zurück. Die Tränen sammeln sich in ihren Augen, um unmittelbar danach ihr Wangen herunter zu kullern. Sie ringt mit sich ob sie zu ihm gehen soll oder ob sie es lieber lassen soll. Letztendlich entscheidet sie sich dafür sich in ihrem Bett zu verkriechen und zu weinen.

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