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„Papi ich möchte kuscheln.“, holt mich Harmonys Stimme aus meiner Trance. Widerwillig nehme ich mein Gesicht aus seinem Kopfkissen, weshalb meine Gedanken sofort wieder auf mich einströmen. Ohne etwas zu sagen öffne ich meine Arme, damit sie in meine Arme liegen kann. Sofort kommt sie zu mir und legt sich in meine Arme. Sie kuschelt sich an meine Brust und mich beschleicht das Gefühl etwas bedrückt sie. „Papi hast du dich mit daddy gestritten?“, fragt sie nach kurzer Stille. „Wie kommst du nur darauf Prinzessin?“, möchte ich von ihr wissen. „Weil daddy nicht vereist ist. Er ist bei... Nicht wichtig.“, antwortet sie leise. „Das wird schon wieder Prinzessin. Daddy wird zurück zu uns kommen.“, will ich ihr versichern, doch wieder würde ich mir selber nicht glauben. Sie hat mit meinem Liebsten gesprochen. Meine Prinzessin weiß wo er ist und mich ignoriert er. Liebt er mich überhaupt? Oh nein, vielleicht liebt er mich nicht mehr! Nein das darf nicht mehr passieren! Panisch vergraben ich mein Gesicht erneut in Magnus Kopfkissen, damit diese Gedanken endlich aufhören. Ich muss mit jemandem sprechen, der Erfahrung hat. Ich werde dad besuchen gehen! Aber alleine schaffe ich das nicht, also nehme ich mein Gesicht aus dem Kopfkissen und nehme mein Handy zur Hand. Es gibt nur einen Menschen der mich in der Situation unterstützen könnte.


Herzblatt ♡


Magnus bitte komme morgen nach Hause. Ich brauch deine Hilfe


Dann vergraben ich mein Gesicht wieder in Magnus Geruch. Bis mir irgendwann die Augen zu fallen.

Magnus sitzt an einem Stuhl gefesselt gegenüber mir. Für eine Sekunde glaube ich es sei alles nur ein Spielchen, doch ich kann mich nicht bewegen, keinen Millimeter meines Körpers kann ich bewegen. Plötzlich tritt ein Mann an meinen Liebsten heran. In seiner Hand hält er ein Messer. Dieses setzt er an Magnus Haut und schneidet ihn, hinterlässt eine große Schnittwunde an seinen Arm. Ich möchte Schreien doch es kommt kein Ton aus meinem Mund. Der nächste Schnitt ziert nun seine sonst so makellose Brust. Immer wieder setzt dieser Kerl den ich nicht kenne das Messer auf Magnus Haut und hinterlässt überall auf seinem Körper tiefe Schnittwunden, bevor er ihn auf die Beine stellt und ihm das Messer mehrfach in den Brustkorb stößt. Wie ein nasser Sack sinkt Magnus zu Boden und der Kerl verschwindet. Erst jetzt schaffe ich es mich wieder zu bewegen und eile zu ihm. Ich nehme ihn in meine Arme, hauche ihm ein Kuss auf die Lippen und flehe ihn an „Bitte verlasse mich nicht Magnus.“ Dieser schaut mir in die Augen, schenkt mir ein letztes Lächeln, haucht ein „Ich liebe Dich Alexander.“, schließt seine Augen und hört auf zu Atmen. Mein Schreien verlässt meine Kehle. Ich fühle eine Leere, einen starken Schmerz, mein Herz wird schwer wie Blei, meine Kehle schnürt sich zu und ich habe das Gefühl gerade ist ein Teil von mir gestorben.

Panisch reise ich meine Augen auf, möchte nach Magnus greifen, doch stelle fest er ist ja gegangen. Traurig und mit einem Gefühl der Leere drehe ich mich um und drücke meine kleine Prinzessin feste an mich. Sie ist im Moment alles was mir von meinem Liebsten geblieben ist und ich weiß nicht ob ich es überstehe wenn sie mich auch noch verlässt. „Papi kommt Daddy heute wieder nach Hause.“, ertönt plötzlich eine Schlaf belegte Stimme. Mir ist sofort klar ich habe Harmony geweckt, weil ich es einfach nicht ertragen kann dass ihr Vater mich hier hat sitzen lassen. „Nein leider nicht Prinzessin. Ich wünschte auch Daddy würde heute Abend wieder nach Hause kommen.“, antworte ich ihr. Meine Stimme klingt dabei leider auch so wie ich mich im Moment fühle, traurig und erstickend. Ich schau zu ihr herunter, da ich kein Wort mehr von ihr höre und mich schauen zwei todtraurige Augen an. „Wollen wir heute nach dem Kindergarten im Bett bleiben und zusammen ganz viele Filme schauen oder Bücher lesen?!“, schlage ich ihr vor, woraufhin sich ihre Augen leicht erhellen. „Weißt du Papi bei Disney Plus gibt es so tolle Filme von Micky Mouse. Können wir uns die anschauen?“, geht sie auch sofort darauf ein. „Klar. Holst du uns noch Frühstück? Elaine hat bestimmt schon welchen gemacht.“, bitte ich meine Tochter denn ich möchte heute wirklich niemanden sehen außer meiner Familie. Kurz lass ich mich nochmal von Magnus Duft umhülen bevor ich aufstehe und mich fertig mache. Mit zittrigen Hände nehme ich mein Handy vom Nachttisch und hoffe sehr eine Antwort von Magnus bekommen zu haben, doch nichts. In mir stürmt ein Sturm und ich weiß nicht wie ich es schaffen soll meinen dad zu besuchen wenn er nicht bei mir ist. Es würde auch uns helfen, denn mit meinem dad kann ich darüber sprechen und wenn Magnus mit mir dort wäre könnte er mich auch verstehen. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch wähle ich seine Nummer. Jedes Tuten macht mich ein bisschen nervöser. „Ihr Anruf kann leider gerade nicht in Empfang genommen werden. Bitte versuchen Sie es zu einem späteren Zeitpunkt nochmal.“, ertönt eine mechanische Stimme. Wie ferngesteuert lege ich auf und wähle erneut. Das selbe wieder. Nach 3 weiteren Versuchen wechsele ich zu WhatsApp und schreibe ihm.


Herzblatt 


Bitte Magnus ich brauch dich jetzt


Magnus bitte komm nach Hause
 

Bitte


Ich schaffe das Ganze nicht ohne dich


MAGNUS


Ganz offensichtlich kann ich mich nicht so auf dich verlassen wie du es mir immer versprochen hast. Warum machst du das mit mir?


Ich hab es verstanden... Ich werde dich nicht weiter belästigen.


Damit lasse ich mein Handy sinken und sage zu mir selbst: „Und Kämpfe alle gegen meine Dämonen.“ Aus dem Flur höre ich schon schnelle kleine Tapser, was bedeutet Harmony und Madzie sind fertig mit dem Frühstücken. „Papi, kannst du uns die Haare machen?“, fragt Madzie unschuldig, während sie mit den Wimpern klimpert. „Warum fragst du nicht Izzy? Du weißt doch Papi ist da nicht so geschickt drin.“, versuche ich da irgendwie raus zukommen. „Izzy sagt du verbietest ihr alles was Spaß macht, weil sie dir nicht sagen will was daddy ihr gesagt hat.“, erklärt meine Kleine sich. „Oh hör lieber auf Alec, ich habe schon gesehen wie Izzy aussah nachdem Alec an ihren Haaren war.“, ertönt plötzlich die Stimme von Hodge. „Oh vielen Dank Onkel Hodge.“, beschwere ich mich gespielt. „Sag Izzy sie soll euch die Haare machen, sonst verlängere ich ihren Zimmeraufenthalt noch um zwei Wochen wenn sie mir endlich gesagt hat was sie mir verheimlicht Prinzessin.“, wende ich mich an meine Töchter, worauf hin Madzie und Harmony sich sofort aus dem Staub machen. „Mir ist dein Vorhaben zu Ohren gekommen Alexander.“, sagt Hodge als wir alle sind. „Wie das? Ich hab doch nur Jonny geschrieben.“, frag ich nach. „Denkst du wirklich ich würde so was nicht von deinem dad oder Jonny erfahren?! Hättest dir doch denken können, dass ich das erfahre. Ich bin eigentlich gekommen um dich zu fragen ob du etwas brauchst? Kann ich dir irgendwie helfen? Ich weiß ja deinen dad zu besuchen ist für dich alles andere als einfach.“, informiert er sich. „Kannst du die Mädchen vielleicht in den Kindergarten bringen? Bzw. kannst du vielleicht auf sie aufpassen während ich bei dad bin?“, bitte ich ihn. „Klar. Fahr du ganz in Ruhe zu Robert und ich bleib hier und pass auf deine drei Mädels auf. Wenn du dann alles mit ihm besprochen hast, warten wir hier auf dich.“, entgegnet er mir. Dankend lächle ich ihn an und mache mich dann mit einem Chaos an Gefühlen auf den Weg zu meinem dad. Millionen Sorgen und Ängste rasen durch meinen Kopf und ich kann nichts machen. Wird dad enttäuscht sein wenn er mich sieht? Ist er vielleicht enttäuscht weil ich nicht gut genug für Izzy und Max gesorgt habe? Wird er überhaupt einverstanden sein mit dem was aus mir wurde. Wird er akzeptieren können, dass ich mit Magnus Bane zusammen bin?

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt