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„Magnus?!", durchbreche ich die Stille. Magnus liegt gerade in meinen Armen und alles was wir tun ist es zu genießen endlich wieder beieinander zu sein. „Alexander?!", antwortet er. „Ich muss noch was machen. Die Küche, Izzys Hausaufgaben, das Wohnzimmer und ich muss auch noch nach Max schauen.", erkläre ich ihm. „Ich dachte nach vier Monaten ohne mich könnte ich wenigstens diesen einen Tag und diese Nacht mit dir haben.", schmollt mein Freund. „Magnus du weißt genau wie schwer es ist das ich wirklich richtig Zeit für dich habe. Du hast mir in den letzten Monaten sehr gefehlt, aber es ändert nichts daran wie meine Situation ist. Max ist krank, seine Lehrerin meint wenn unsere Mutter sich nicht bald bei ihr blicken lässt meldet sie das beim Jugendamt, Izzy sorgt sich um unsere Mutter und da ich nicht in die Schule gehen kann muss ich enorm viele Hausarbeiten schreiben während ich koche, den Haushalt mache und den Saustall hinter meinen Geschwistern her räume.", erkläre ich. „Alec kann das alles nicht einfach bis morgen warten? Ich habe mich so nach dir gesehnt.", fleht er schon beinahe. Ich stehe auf, lass Magnus einfach in meinem Bett zurück, ohne ihn auch noch einmal anzuschauen. Würde ich ihn anschauen wüsste ich genau er würde gewinnen. „Ich kann nicht Magnus.", sag ich entschuldigend, als ich mein Zimmer verlasse. „Alec hilfst du uns bei unseren Hausaufgaben?", höre ich Izzy aus dem Wohnzimmer fragen, als ich daran vorbei laufe. Irritiert bleib ich stehen. „Uns?", drücke ich meinen Gedanken aus. „Clary und mir.", klärt Izzy mich auf. Also geh ich ins Wohnzimmer. Izzy und Clary sitzen auf dem Boden über ihren Schulsachen. „Hallo Clary.", begrüße ich die beste Freundin meiner Schwester. „Hallo Alec.", antwortet sie. „Ihr wisst, dass Jocelyn nicht will das Clary hier ist. Wenn sie das raus findet gibt es richtig ärger Sophia.", kläre ich die Mädels auf. „Meine mum ist nicht zu Hause und bei euch steht momentan keine Security. Wie soll sie es erfahren.", nimmt sie es auf die leichte Schulter. „Es ist eure Freundschaft die auf dem Spiel steht. Ist Jace auch hier?", will ich auch wissen. „Nein Clary schläft heute hier und Jace musste nach Hause. Seine Mutter wollte was von ihm.", erklärt Izzy mir. Je schneller ich alles erledigt habe, desto schneller kann ich wieder zu Magnus, also helfe ich den Beiden schnell. Dann geh ich in die Küche, räume dort auf und mache danach im Wohnzimmer weiter. Als ich endlich fertig bin möchte ich Max, Magnus und mir was zum Essen holen, doch als ich die Küche erneut betrete trifft mich der Schlag. Die Küche war vor ein paar Stunden noch sauber. Es stand kein Geschirr mehr herum und auch die Flächen waren sauber. Jetzt ist hier alles dreckig. Überall ist Mehl verteilt, Tomatensoße, Käse, der Müll liegt verteilt auf der kompletten Arbeitsfläche. Der Esstisch sieht aus als hätten die beiden darauf gegessen und ihre Teller, Gläser und Besteck stehen ebenfalls noch darauf. „Isabelle!", schreie ich sauer. Alles was ich zu hören bekomme ist ein Kichern. Ich mag es wirklich nicht wenn Izzy sich in der Küche austobt, denn immer wenn sie es macht muss ich mindestens zwei Stunden lange die Küche putzen. Für Max mach ich nochmal eine Suppe und für Magnus und mich ein paar Sandwiches. Diese bringe ich nach oben. Wieder gehe ich zuerst zu Max. Dieser liegt noch immer schlafend in seinem Bett. Neben seinem Bett steht die Schale in der ich ihm heute Mittag seine Suppe brachte. Zum Glück ist diese leer. Ich stelle ihm die neue Schale Suppe hin, hol ihm seine Medikamente und lege auch diese auf seinen Nachttisch. „Max wach auf. Du musst was essen und deine Medikamente nehmen.", wecke ich meinen kleinen Bruder vorsichtig auf. Wieder öffnet er seine Augen und nickt schwach. Ich gebe ihm einen Kuss auf die Stirn und gehe dann in mein Zimmer. Magnus liegt in meinem Bett und ließt sich durch meine letzte Hausarbeit, die Jace heute morgen hier vergessen hatte. „Magnus ich habe was für dich zum Essen.", sag ich leise, nachdem ich ihn eine Weile beobachtet habe. Magnus schaut noch nicht einmal auf. „Du bist sauer auf mich. Schon verstanden. Ich stell es dir einfach hin und du kannst essen wenn du möchtest.", füg ich hinzu, stell den Teller auf meinen Schreibtisch und mach mich auf den Weg wieder raus zu gehen. „Wo gehst du hin?", nehme ich Magnus Stimme wahr als ich im Türrahmen stehe. Ich bleib stehen, doch schaffe es nicht mich umzudrehen. Zu groß ist mein Wunsch mich zu ihm zu legen. Zu groß ist die Angst er schaut mich nicht an. „Ich muss die Küche aufräumen. Izzy hat mit ihrer besten Freundin Pizza gebacken. Die Küche sieht wie ein Schlachtfeld aus.", erkläre ich ihm. Als er nichts mehr sagt geh ich einfach. Ich geh in die Küche und beginne aufzuräumen. Plötzlich legen sich zwei Arme von hinten um mich und ein Kopf legt sich auf seinen Rücken. „Du putzt jetzt schon seit über einer Stunde und hier sieht es noch immer unordentlich aus.", ertönt die besorgte Stimme meines Liebsten. „Wenn Izzy kocht oder backt putz ich immer stundenlang die Küche. Was machst du den hier?", sag ich. „Deine Schwester ist in ihrem Zimmer und schaut Shadowhunters. Du musst was essen Alexander. Ich putz für dich weiter.", bietet er mir an. „Ich hab kein Hunger Magnus.", entgegne ich ihm. „Dann setz dich wenigstens. Du bist doch fix und alle.", redet er auf mich ein. Dann nimmt er mir den Lappen aus der Hand und spült für mich weiter. Ich will mich nicht setzen, also bin es jetzt ich der sich hinter Magnus stellt, meine Arme um seinen Bauch lege und meinen Kopf auf seine Schulter lege. Wir reden kein Wort miteinander, weil meine Nähe alles ist was Magnus möchte und das auch das einzige ist was wir brauchen. Keine Sekunde lass ich Magnus los, während er genau das macht was ich hätte machen sollte. „Gehen wir jetzt ins Bett?", fragt Magnus mich als die Küche wieder glänzt. So gerne ich jetzt ja sagen würde, ich kann nicht. Ich muss noch was für die Schule machen. Da ich Magnus genau das aber nicht sagen möchte löse ich mich von ihm, greife nach seiner Hand und gehe mit ihm gemeinsam in mein Zimmer. Er setzt sich sofort auf mein Bett und schaut mich an. Ich setze mich allerdings an meinen Schreibtisch. „Du musst noch was für die Schule machen?", seine Stimme klingt enttäuscht. Ich nicke worauf Magnus sich auf mein Bett fallen lässt. Ich dreh mich zu meinem Laptop und beginne an meiner Hausarbeit in Geschichte. Das vibrieren meines Handys reist mich aus der Geschichte. Ich nehme es von meinem Schreibtisch, weil ich glaube Magnus hätte mir geschrieben, doch es ist bloß Jace.

Herondale

Hey

Entschuldige, dass ich Izzy nur zu Hause abgesetzt habe. Ich hatte ein Date mit Clary und dann als ich Clary zu euch brachte wollte meine mum was von mir. Ich hol Iz morgen früh ab und nehme die Beiden zur Schule mit.

Was wollte Céline den?

Ach wegen meinen Noten und so ein Scheiß. Du weißt wie ich in der Schule bin und meiner mum passt das nicht so ganz. Ich soll mehr lernen, mir ein Beispiel nehmen an dem großen Alec Lightwood. Du kennst sie ja.

Ja Céline und Stephen hätten mich gerne als Kind.

Arsch! Ich geh jetzt schlafen muss ja morgen früher los, immerhin muss ich noch bei dir vorbei kommen. Gute Nacht.

Gute Nacht Jace.

Ich lege mein Handy zurück auf den Schreibtisch und mache weiter. Irgendwann legen sich Arme von hinten über meine Schultern auf meine Brust. Lippen legen sich kurz auf meine Wange und dann legt sich ein Kopf auf meine Schulter. „Brauchst du noch lange?", fragt er mit Schlaf belegter Stimme. „Ja es dauert noch eine Weile. Hast du schon geschlafen?", sag ich zu ihm. „Hast du schon mal auf die Uhr geschaut? Es ist schon kurz nach eins. Natürlich hab ich schon geschlafen.", erklärt er mir. „Komm bitte ins Bett.", fügt er hinzu. „Ich muss das noch fertig machen Magnus.", erwidere ich. Magnus löst sich von mir stellt sich neben mich. Ich nehme meine Hände vom Laptop worauf Magnus sofort ein Bein über meinen Schoß schwingt, sich auf meinen Schoß setzt und sich an meine Brust kuschelt. „Ich will nicht noch eine Nacht ohne dich Schlafen. Weck mich wenn du ins Bett gehst.", nuschelt er an meine Brust. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und nach einem kurzen streicheln über Magnus Rücken mache ich weiter. Ziemlich schnell ist Magnus wieder eingeschlafen, was mich viel Kraft kostet nicht meine Arme um ihn zu legen und ihn an mich zu drücken.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt