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Als ich meine Augen wieder öffne bin ich von Dunkelheit umgeben. Magnus Brust senkt und hebt sich gleichmäßig, während ich seinem Herzschlag lausche. „Magnus ich weiß nicht wie ich das alles überstehen soll. Madzie ist tot.“, spreche ich mit weinerlicher Stimme mit Magnus. Magnus Reaktion darauf ist, das er mich an sich drückt. „Ich bin an deiner Seite Alexander. Bei jedem Schritt, werde ich an deiner Seite sein.“, versichert mein Freund mir.

„Ich hab es noch gar nicht Izzy erzählt.“, merke ich plötzlich. „Das ist nicht nötig. - Iris hat mir davon erzählt.“, ertönt plötzlich Izzys Stimme. Ich drehe mich in Richtung Türe und schaue in Izzys feuchte Augen. „Komm her kleine Schwester.“, fordere ich sie auf. Sofort kommt sie zu mir kuschelt sich an mich und ich spüre die Tränen die ihre Augen verlassen auf meiner Brust. „Ich kann nicht schlafen Alec.“, schluchst sie. „Alec sie war noch ein Kind. - Es tut so unglaublich weh, dass sie gestorben ist. - Ich - Ich hatte so viel Zeit mich darauf vorzubereiten, aber - Es geht nicht! Es ist als hätte das Leben mir meine kleine Schwester genommen. - Ich kann nicht mehr Alec. Jeder den ich liebe wird mir genommen. Es folgt die dritte Beerdigung innerhalb von kurzer Zeit. - Wie soll ich Madzies Beerdigung überstehen.“, weint Izzy an meine Brust.

„Ich weiß auch nicht wie ich das alles überstehen soll, aber Magnus wird an meiner Seite sein und somit werde ich die Kraft haben an deiner Seite zu stehen.“, versichere ich meiner kleinen Schwester, bevor uns die Stille umgibt. Es gelingt mir allerdings nicht mehr einzuschlafen. Stattdessen drehen sich meine Gedanken in meinem Kopf nur so. Ich fühle mich so alleine und es ist als würde etwas meine Brust zerdrücken.

Plötzlich drückt Magnus mich an seine Brust, was dafür sorgt dass Izzy von meiner Brust rutscht und sich daraufhin umdreht. In der Sekunde in der mein Kopf auf Magnus Brust landet verschwinden alle meine Gedanken aus meinem Kopf. Ich konzentriere mich einzig und alleine auf Magnus Herzschlag. Ich liebe ihn so sehr, dass ich ihm eigentlich gerne viel näher wäre. Ich lege meine Hand auf seinen Bauch, rutsche Näher an meinen Mann und höre wie sein Herz schneller schlägt. Stundenlang liege ich da und lausche einfach nur seinem Herzschlag. 

„Alexander hast du überhaupt geschlafen?“, ertönt plötzlich die schlafbelegte Stimme von meinem Freund, während seine Arme sich um mich legen und mich noch Näher an sich drückt. „Nein.“, antworte ich kurz. „Ich konnte nicht.“, füge ich noch hinzu, bevor ich ihm ein Kuss auf die Brust drücke. „Möchtest du heute deinen Tag im Bett verbringen?“, möchte er von mir wissen. Doch ich komme nicht dazu ihm zu antworten, da Max beginnt zu weinen. Magnus möchte gerade aufstehen, aber ich halte ihn auf. „Lass mich das machen. Ich brauche das jetzt.“, sage ich ihm, woraufhin Magnus mich anlächelt.

Also rolle ich mich über ihn, stehe auf, gehe zu Max Bettchen und nehme ihn auf den Arm. Sofort hört er auf zu weinen und schließt seine Augen wieder. „Ich mache ihm schnell ein Fläschchen und wenn du ihm eine frische Windel gemacht und ihn umgezogen hast können wir vielleicht noch ein wenig kuscheln.“, merkt Magnus an, bevor er aufsteht und das Schlafzimmer verlässt.

Mein Sohn ist so wunderschön. Mir war gar nicht bewusst, dass ich so für jemand anderen fühlen kann. Wenn ich an Magnus denke, dann fühle ich mich sicher, geborgen und da ist diese unendliche Liebe. Ich möchte meine Zukunft an seiner Seite verbringen und ihn bei mir haben jedes Mal wenn mich ein schweres Ereignis trifft.

Bei meinen Geschwistern da empfinde ich eine so große Liebe, dass ich mir eine Leben ohne sie nur sehr schwer vorstellen kann. Ich möchte sehen wie Izzy ihre große Liebe findet, sie auf ihrer Hochzeit zum Altar führen und ihre Kinder im Arm halten.

Auch bei Harmony empfinde ich so viel Liebe. Sie ist wie mein eigenes Kind. Alles was ich möchte ist sie dabei zu begleiten wenn sie erwachsen wird. Ich möchte für sie da sein wenn sie ihren ersten Liebeskummer hat, ihre Freunden sagen das meine Tochter zu gut für sie ist, sie dabei beobachten wie sie ihre Liebe findet, heiratet und Kinder bekommt. Ich möchte mit meinem Mann sie zum Altar begleiten und mein erstes Enkelkind von ihr im Arm halten.

Doch wenn ich Max anschaue -

Dann empfinde ich eine so große Liebe, dass ich denke er sei eigentlich meine große Liebe. Ich möchte bei ihm sehen, dass er alles Glück der Welt bekommt. Ich möchte seine ersten Worte hören, sehen wie er groß wird, seine ersten Schritte erleben, ihm bei seinem Liebeskummer helfen, ihm beistehen wenn er jemanden findet den er liebt. Ich möchte bei seiner Hochzeit dabei sein, mich mit ihm über sein erstes Kind freuen. Völlig egal wie er sich noch entwickelt ich bin mir sicher ich werde ihn immer lieben.

Ich gehe in unser Bad, wickle den Kleinen und lege ihn dann zu Izzy ins Bett. Danach hole ich ihm ein paar Klamotten aus der Komode und ziehe ihn an. Gemeinsam mit meinem Engel setze ich mich mit dem Rück an der Wand ins Bett. Kurz darauf kommt Magnus zurück, setzt sich zu uns und gibt mir das Fläschchen. Sein Kopf legt sich auf meine Schulter und er klammert sich an meinen Arm. „Es ist schön dich so mit deinem Sohn zu sehen.“, sagt Magnus. „Er ist unser Sohn Magnus. - Denkst du er könnte eines Tages noch großer Bruder werden? Ich meine wir könnten doch vielleicht irgenwie noch ein Kind bekommen für das wir uns bewusst entscheiden.“, frage ich ihn. Eine seiner Hände löst sich von meinem Arm und legt sich auf seinen Bauch.

Komisch.

Er wollte mir gestern noch etwas sagen, aber hat es nicht. Seine ständig Übelkeit, die Müdigkeit, das ständige auf die Toilette gehen. Ist er etwa -

Nein! Das kann nicht sein.

„Ich denke die Chancen stehen sehr gut für ihn großer Bruder zu werden.“, antwortet Magnus mir. Glücklich lege ich meinen Kopf auf den Kopf meines Liebsten.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt