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„Könntest du bitte aufhören mich anzustarren Alexander.", holt mich Magnus Stimme aus meiner Starre. „Du bist ja wach.", stelle ich peinlich berührt fest. „Wie viel hast du mitbekommen?" Magnus öffnet seine Augen und schaut mir direkt in meine Augen. „Alles. Genauso wie ich genau weiß, dass du seit ich wieder hier bin nicht in einer Nacht richtig geschlafen hast.", gesteht er mir. „Du hast also alles gehört was Izzy gesagt hat?!", platzt es geschockt aus mir raus. „Ja.", sagt er nur ganz kurz. „Es tut mir leid was Izzy gesagt hat. Ich glaub ihr das nicht.", entschuldige ich mich für meine kleine Schwester. „Alexander ich muss dir was gestehen. - Deine Schwester hat Recht. Mein Vater ist Asmodeus Bane. Er hat so viele unbeschreibliche Dinge getan und deshalb erzähle ich das nie jemandem. Ich mag es nicht über ihn zu sprechen weil ich mich für meinen Vater schäme. Und wenn ich ehrlich bin würde ich ihn gerne austauschen. Er ist schuld an allem schlechten was mir in meinem Leben passiert ist und wüsste er von dir würde er dich mir auch weg nehmen. Er hasst die Lightwood warum auch immer. Weißt du warum ich hier aufs Collage gehen wollte? Weil ich hier früher mal auf der High School war und dort war dieser wirklich süße Junge. Ich wollte ihn wieder finden und als ich nun vor vier Jahren meinen Abschluss machte da bat ich meinen Vater zurück nach New York zu dürfen. Er erlaubte es mir unter der Bedingung, dass ich mich von den Lightwood-Kindern fernhalte. Ich hatte das allerdings nie vor. Den dieser süße Junge, der nun eine wahre Sexbombe ist war nun mal Robert Lightwoods Sohn. Ich liebe dich wirklich Alexander. Und ich will auch nicht das Unternehmen von meinem dad übernehmen. Wahrscheinlich werde ich nicht drum herum kommen es früher oder später zu übernehmen, aber wenn ich das mache will ich einfach nur dich an meiner Seite haben. Fast niemand weiß wer er ist und irgendwann wollte ich es dir auch erzählen. Vielleicht wenn du mir von deiner Familie erzählst, aber bis dahin wollte ich schweigen.", redet er drauf los. „Wie viele von deinen Freunden auf der Welt wissen das?", will ich wissen. „Es sind nur vier, wobei der eine mehr ein Angestellter ist als ein Freund. Er stand mir mal sehr nah, bis er entschied loyaler meinem Vater gegenüber zu sein als mir. Jetzt ist er mir einfach nur noch lästig.", erzählt mein Freund. „Warum?" Magnus dreht sich auf den Rücken, legt seinen Kopf auf meine Schulter, nimmt mein Arm und legt ihn über seine Schulter auf seine Brust. „Meine Kindheit war nicht die einfachste Alexander. Meine mum war immer für mich da, sorgte sich fürsorglich um mich und bis auf die häufigen Reisen, habe ich nie viel von seinem Job miterlebt. Ich war sehr behütet und wurde sehr geliebt, doch als ich sechs war, da passierte etwas was mein Leben komplett aus den Bahnen warf. Wir waren gerade hier in den Staaten und mein Vater hatte wohl Ärger mit einem seiner Geschäftspartner oder einem seiner Feinde. Meine mum wollte nie das ich so was mitbekomme, also beschäftigte sie mich. An diesem Tag war ich gerade mit meiner mum auf dem Weg zum Einkaufen. Es war ein wunderschöner Tag, die Sonne schien und es war angenehm warm. Wir saßen in unserem Auto, ich saß hinten in der Mitte so wie immer und mum lies Kinderlieder laufen und wir haben fröhlich mitgesungen. Irgendwann wurde sie plötzlich so ernst. Ich verstand es damals nicht, aber ich bekam Angst weil sie so komisch wurde. Sie versicherte mir immer wieder das alles gut werden würde, doch es wurde nicht gut. Ein schwarzer Geländewagen tauchte plötzlich neben uns auf, die Scheiben waren getönt und meine Angst wuchs. Dieses Auto kam immer wieder näher an unseres, immer wieder rammte es uns, bis meine mum die Kontrolle über unser Auto verlor und von der Straße abkam. Wie führen einen Abhang runter, knallten gegen Bäume, bis unser Auto von einem Baum gestoppt wurde. Vor Angst schloss ich meine Augen als wir diesen Hang herunter führen und als ich sie öffnete war da überall Blut. Meine mum war blutüberströhmt. Ich hatte so große Angst, dass ich es nicht schaffte mich auch nur einen Meter zu bewegen. Im Augenwinkel sah ich wie dieser Geländewagen da an der Straße stand und schaute ob sich noch etwas in unserem Auto bewegt. Ich hatte eine unbeschreibliche Angst, dass wenn ich mich auch nur einen Millimeter bewege diese Leute kommen und mich töten. Erst als ich saß wie dieses Auto wegfuhr habe ich mich getraut mich zu meiner mum zu bewegen. Ich rüttelte an ihr, flehte sie an ihre Augen zu öffnen, doch sie reagierte einfach nicht. Ich begann zu weinen, flehte sie weiter an ihre Augen zu öffnen, doch nichts half. Letztendlich kuschelte ich mich an sie und weinte. Es dauerte bestimmt drei Stunden bis jemand unser Auto entdeckte und uns half. Nur mit Mühe und Not schaffte es der Mann mich von meiner Mutter wegzuziehen. Überall war ich voll mit ihrem Blut. Ich höre wie ein Polizist sagte, wenn ich an einer der Türen gesessen hätte wäre ich mit sichheit auch gestorben. Aber weißt du was das schlimmste war? Mein dad kam erst nach fünf Stunden zu mir ins Krankenhaus. Es war ihm wohl ziemlich egal, dass ich nur dank eines riesen Schutzengels und den Vorsichtsmaßnahmen meiner Mutter diesen Unfall nur mit einem Schock und ein paar Kratzern überstanden habe. Ab diesem Tag ging ich keinen Schritt mehr ohne dass ein Bodyguard mir folgte. Lorenzo war erst einfach nur immer dabei als sein Bruder auf mich aufpasste, weshalb er auch mein Freund wurde, doch als wir alt genug waren war er mein Bodyguard. Mit Sechzehn war ich allerdings auf dieser Party, die in der Modeszene sehr wichtig war und Lorenzo meinte mich einfach bei meinem dad zu verpfeifen. Ich bekam riesen Ärger dafür dass ich dort Alkohol getrunken habe und mich ihm widersetzte. Wie sagte er immer so schön? Menschen wie wir Banes haben nichts in der Modeszene zu suchen! Er wollte einfach dass ich aufhöre meine Kollektion raus zu bringen, denn wer würde schon einen Mafiasohn ernst nehmen wenn er Mode designt. Lorenzo wusste einfach was mir dieses Modelabel bedeutet und dennoch hat er mich verraten.", erzählt er mir. Wirkt jedoch ziemlich Gefühlskalt. Leider sehe ich nicht ob er nicht doch weint und durch meine Geschwister in meinen Armen habe ich auch keine Möglichkeit zu schauen. „Glaubst du er hätte es verhindern können?", frag ich ihn vorsichtig. Er lacht kurz auf und drückt meine Hand. „Er hätte es hundertprozentig verhindern können, aber letzten Endes war ihm unser Leben nicht wichtig genug. Wäre ihm mein Leben wichtig, dann würde er nicht mehr arbeiten.", antwortet Magnus. Jetzt kann ich in seiner Stimme hören, dass er weint. „Das tut mir wirklich leid Magnus.", entschuldige ich mich und beginne mit meiner Hand auf seiner Brust ihn zu kraulen. Weiß er es? Weiß er was mit meinem dad passiert ist? „Alexander du musst nicht über deinen dad sprechen. Oder über deine mum. Ich warte solange bis du bereit bist mir davon zu erzählen. Auch wenn ich weiß was in den Medien berichtet wurde und in der Unterwelt erzählt wird, ich werde nichts beurteilen und auch nichts glauben was erzählt wurde.", sagt er mir nach einer Weile. „Magnus würdest du mich wieder in den Arm nehmen?", bitte ich ihn. Sofort dreht sich mein Liebster in meinen Armen um und kuschelt sich an meine Brust. So verbleiben wir bis der Morgen an kommt und uns zwingt aus unseren Gedanken zu kommen. Keiner von uns hat noch ein Auge zubekommen. Ganz im Gegenteil die Tränen liefen immer wieder vereinzelt über unsere Wangen, doch kein Wort verließ unser Lippen.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt