~ 60 ~

83 7 3
                                    

Max Sicht

Gerade eben waren wir doch noch auf dem Weg zu mum ins Krankenhaus. Jetzt stehe ich hier Mitten auf dieser Straße, habe unendliche Schmerzen und schaue auf mich herab.

Alec warum liege ich plötzlich hier Mitten auf der Straße? Was ist passiert?

Ich habe solche Schmerzen Alec. Ich versuche mit all meiner Kraft nicht zu weinen, doch die Tränen kullern nur so meine Wange nach unten.

Ich höre wie der Polizist Magnus sagt der junge Mann der diesen Unfall verursacht hat, scheint angetrunken zu sein.

Alec der junge Mann war angetrunken und ich muss jetzt sterben? Ich möchte doch noch nicht sterben Alec!

Es tut so weh Alec! Dieser Metallpfosten hat sich durch meine Lunge gebohrt. Das Atmen fällt mir so schwer Alec. Ich höre den Notarzt sagen dieser Junge wird leider sterben.

Alec - Versprich mir nicht zu lange zu weinen, ja? Sag Izzy sie soll nicht weinen! Sag mum sie soll stark sein! Und sag dad er soll nicht aufgeben!

Wenn ich im Himmel bin werde ich über euch alle wachen.

Das Atmen fällt mir immer schwerer Alec. - Aber danke für alles.

Du hast mich groß gezogen Alec, du hast dich für mich aufgeopfert und du hast mir das beste Leben geschenkt, dass ich nur hätte haben können. Ich liebe dich Alec! Du darfst das niemals vergessen.

„Maxwell du hast nun deinen letzten Atemzug gemacht und ich möchte dich nun auf deinem letzten Weg begleiten.“, ertönt die Stimme von mum hinter mir. Schnell drehe ich mich um und lächle sie noch einmal an. „Mum?!“ Sie lächelt zurück und hinter ihr tut sich ein helles Licht auf. „Kommst du nun mit mir mum?“, frage ich sie erwartungsvoll, doch sie schüttelt den Kopf. „Ich stecke noch hier fest, aber wir werden uns bald wiedersehen Max. Eigentlich bin ich nur hier, weil ich dir sagen wollte wie leid es mir tut dass ich dein gesamtes Leben verpasst habe. Ich war zu besessen davon euch euren Vater zurück zu bringen.“, erklärt sie.

„Ich verzeihe dir das mum. Alec hat einen tollen Job gemacht. Ich war ein glückliches Kind.“, erzähle ich ihr. „Geh jetzt Maxchen.“, bittet sie mich, worauf ich an ihr vorbei in das helle Licht gehe.

Ich stehe noch immer in Magnus Armen an seinem Auto und beobachte das geschehen noch immer wie durch einen Schleier. Izzy in meinen Armen, während die Kleinen im Auto sitzen und schlafen.

„Es tut mir sehr Leid Ihnen das sagen zu müssen, aber der Junge wird sterben. Dieser Metallpfosten hat seine Lunge durchbohrt. Wir können nichts mehr für ihn tun.“, sagt der Notarzt zu uns.

Izzy bricht in meinen Armen weinend zusammen und gemeinsam sinken wir zu Boden. Magnus legt seine Arme um uns und lässt uns einen Moment weinen. Izzy schluchzt, während ich keinen Ton von mir gebe.

Wir haben gerade wirklich unseren kleinen Bruder verloren. „Lass uns bitte zu deiner mum fahren Alexander.“, durchbricht er plötzlich die Stille, als wir uns ein wenig beruhigt hatten.

Mit zitternden Knien stehen wir auf und steigen in Magnus Auto. Izzy setzt sich nach hinten zu Madzie und Harmony, während ich mich auf den Beifahrersitz setze. Sofort lehnt sich Madzie an meine kleine Schwester und nimmt ihren Arm in die Arme, worauf diese ihren Kopf auf Madzies Kopf ablegt.

Magnus setzt sich wieder hinters Steuer und ich lege meinen Kopf auf seine Schulter und meine Hand auf seinen Schenkel. Ich brauche seine Nähe jetzt. Die Fahrt verbringen wir damit zu schweigen.

Vor dem Krankenhaus hält Magnus an und wir gehen rein. Magnus greift nach meiner Hand, verschränkt unsere Finger miteinander und gibt mir die Kraft die mir gefehlt hat.

„Izzy wir müssen uns jetzt von mum verabschieden. Dr. Cooper meinte sie holten sie nur zurück um uns die Chance zu geben uns von ihr zuverabschieden. Es ist schwer das jetzt auch noch zu müssen, aber wenn wir das jetzt nicht machen, dann werden wir es nie können.“, erkläre ich Izzy als wir an mums Zimmer ankommen. „Na wenigstens können wir uns noch von ihr verabschieden.“, antwortet Izzy leise mit weinerlicher Stimme. Ich greife nach ihrer Hand und gemeinsam gehen wir rein.

Es ist wie in den letzten Monaten, die Atmosphäre in diesem Zimmer erdrückt uns förmlich und es ist als würde mir jemand immer und immer wieder eine Nadel ins Herz stechen.

„Mum.“, flüstert Izzy, löst sich von mir und stellt sich neben mum ans Bett. „Alec sagte ich muss mich heute von dir verabschieden, weil du wohl nicht mehr lange durchhälst. Es ist vollkommen okay wenn du zu Max gehst und uns hier zurück lässt. Alec und ich werden dass alles schaffen und wir werden den Clan weiter führen und wir werden jeden zahlen lassen, der euch uns genommen hat. Wir werden dad zurück holen, das verspreche ich dir. - Mum - Du wirst mir sehr fehlen. Es ist in Ordnung dass du nicht da warst, denn Alec hat sich wirklich gut um uns gekümmert. Ich war immer ein glückliches Kind, auch wenn Alecs Erziehungsmethoden manchmal etwas seltsam waren. Wir waren in guten Händen und werden es auch weiter sein. Ich meine ich werde auch weiter in guten Händen sein. Alec und Magnus werden auf mich aufpassen. Weißt du mum? Magnus hat unseren kleinen Alec ganz schön verändert. Er war immer so angespannt und wollte uns kontrollieren, doch dann kam Magnus mit seiner kleinen Prinzessin und machte aus ihm einen fast schon anderen Menschen. Wir sind eine kleine Familie geworden. Wir werden füreinander da sein mum. Wir lieben uns sehr und wir werden füreinander einstehen. Ich werde alles machen um zu bekommen was ich mir wünsche. Das verspreche ich dir! Ich liebe dich mum.“, verabschiedet sie sich von unserer Mutter.

Sie kommt zu uns, will einfach nur in den Arm genommen werden, doch statt sich von mir umarmen zu lassen, stellt sie sich vor Magnus. Er setzt Harmony schnell auf den Stuhl und nimmt meine kleine Schwester in seine Arme. Warum tut sie das?

„Es ist nun für dich an der Zeit lebe wohl zu sagen Alec.“, sagt sie. Zögerlich löse ich meine Hand aus Magnus und gehe langsam auf auf mum zu.

„Hey mum. - Es ist wohl soweit dass du uns auch verlassen musst. Ich weiß gar nicht so genau was ich dir jetzt sagen soll, aber es ist okay mum. Es ist okay dass du nicht zu Hause warst, weil du uns dad zurück bringen wolltest. Ich verzeihe dir dass du die Verantwortung auf mich abgewelst hast, denn wäre das alles nicht so gelaufen wie es lief dann wäre ich jetzt nicht an Magnus Seite. Ich danke dir für alles was du für uns gemacht hast. Ich werde auf Izzy aufpassenn und werde dieses Schwein das dafür verantwortlich ist büßen lassen. Ich liebe dich.“, verabschiede ich mich.

Dann setze ich mich auf den Stuhl der Harmony gegenüber steht ... Versinke wieder föllig in meinen Gedanken, weil mein Anker nicht direkt bei mir ist.

War das alles wirklich nur ein Unfall? Hat vielleicht jemand geplant mich umzubringen? Ist Magnus nur wieder da weil ich ein Autounfall hatte? Bleibt er nur weil Max gestorben ist? Kam Magnus vielleicht mit dem Vorhaben wieder mich zu verlassen?

Ich kann mir doch nicht sicher sein, dass Magnus hier an meiner Seite ist weil er mich wirklich liebt. Er ist ganz sicher nur hier weil er Mitleid hat. Mit diesem Gedanken gleite ich in den Schlaf.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt