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Ich nehme wahr wie sich mein Liebster mit Madzie unterhält, doch es ist schwer aus meinen Gedanken zu fliehen. „Nein, noch nicht. Ich komme erst nächstes Jahr zur Schule.“, erklärt Madzie ihm. Hinter mir senkt sich die Matratze und seine Stimme holt mich aus meinen Gedanken zurück. „Alexander wo steckst du? Stehst du gerade gedanklich mit mir unter der Dusche?“, flüstert er mir ins Ohr. „Gewiss nicht Magnus. Da bekäme ich nur wieder ein Problem.“, entgegne ich ihm. „Wann wolltest du mir eigentlich sagen, dass noch ein Kind hier wohnt?“, hackt er nach. „Oh emm - Heute. Bis gerade eben wusste ich noch gar nicht dass Madz hier einziehen wird. Es ist das selbe wie bei Mony.“, stelle ich klar. „Können wir mein Zimmer einrichten gehen Alec?“, will Madzie wissen. „Madz, da gibt es noch etwas das du wissen solltest. Das alte Zimmer von Max, das du jetzt einrichten möchtest - Darin lebt schon jemand. Magnus Tochter lebt auch bei uns.“, gesteht Alec, während Madzie gespannt zu hört. „Oh ja eine Schwester!“, freut sie sich. „Sag mal könnte ich mich kurz alleine mit Alec unterhalten?“, bittet Magnus Madzie indirekt kurz das Zimmer zu verlassen. Schulter zuckend steht sie auf und verlässt das Zimmer. „Okay ohne mit dir jetzt ein Streit beginnen zu wollen - Wer ist dieses Mädchen? Warum ist sie hier? Und vor allem brauchen wir wirklich noch ein Kind, dass ganz offensichtlich ein Talent für das perfekte Timing hat reinzuplatzen wenn wir gerade einfach nur einander wollen?“, sagt Magnus, als Madzie die Tür hinter sich geschlossen hat. „Das ist Madzie. Sie ist Teil unseres Clans und ihre Eltern sind bei einer Mission ums Leben gekommen. Meine mum meinte wir nehmen sie auf und ich kümmere mich um sie. - Und ganz ehrlich Magnus - Natürlich brauchen wir kein weiteres Kind das immer dann reinplatzt wenn wir alleine sein wollen, ich kann und will sie aber auch nicht im Stich lassen. Sie hatte es nicht leicht mit ihren Eltern und sie hat niemanden bei dem sie auch wirklich bleiben würde. Vollkommen egal wer in unserem Clan sie aufnehmen würde, letztendlich würde sie weglaufen und ihr würde was passieren. Daher ist hier keine Diskussion nötig. Madzie bleibt bei uns so wie es auch Harmony durfte.“, antworte ich ihm ruhig, denn streiten will ich mich auch nicht. „Ich will auch nicht sagen, dass sie nicht darf, aber ich versteh nicht ganz warum bei uns.“, versucht er seinen Standpunkt klar zu machen. „Wie gesagt, weil sie nirgends anders bleiben würde. Müssen wir jetzt wirklich darüber diskutieren? Ich konnte bei Harmony nicht mitbestimmen und jetzt ist es eben auch nicht deine Entscheidung.“, gebe ich genervt von mir. Ich will nicht mit ihm deshalb streiten, will aber auch nicht das er jetzt sauer wird oder denkt er könnte was daran ändern. „Okay.“, kommt es nur von Magnus bevor er aufsteht und geht. Super genau das wollte ich nicht. Hinter sich schlägt er die Türe zu und in mir keimt die Vermutung auf, dass ich ihn heute nicht mehr sehe. Völlig genervt von der Situation lasse ich mich nach hinten auf mein Bett fallen. Völlig gedankenverloren liege ich da, bis plötzlich die Türe aufgeht. „Papi ist daddy immer noch nicht zu Hause?“, ertönt die liebliche Stimme meiner Prinzessin. Ich setze mich auf, schaue sie traurig an und antworte ihr: „Er war vorher kurz da, musste aber wieder los. Wahrscheinlich schafft daddy es nicht bevor du einschläfst.“, erkläre ich ihr. „Darf ich heute bei dir schlafen? Dann kann ich mit daddy kuscheln, wenn er nach Hause kommt.“, fragt sie nach. „Klar Prinzessin. Aber möchtest du nicht mit mir kuscheln?“, stelle ich ihr gespielt traurig die Gegenfrage. „Doch.“, lacht sie. „Mr. Lightwood Sir? - Möchten Sie etwas zu Abend essen?”, fragt plötzlich Ms. Lewis. „Ich werde mir etwas holen und hier auf meinem Zimmer essen. Vielen Dank Ms. Lewis.“, antworte ich ihr. „Oh bitte Papi. Lass uns zusammen essen.“, fleht Harmony schon fast. „Weißt du Prinzessin ich möchte gerade lieber alleine sein. Und ich muss noch was für die Schule machen.“, versuche ich mich rauszureden. „Okay.“, gibt sie niedergeschlagen nach und geht mit Ms. Lewis. Schnell lege ich alles was ich für die Hausarbeit brauche auf meinen Schreibtisch, gehe dann in die Küche, nehme mir einen Teller und gehe zurück in mein Zimmer. Meine gesamte Konzentration liegt bei dieser Hausarbeit und meine Gedanken drehen sich nicht mehr um meine Probleme. So müssen Stunden vergangen sein, denn plötzlich steht meine Kleine mit einem meiner T-Shirts, zwei französischen Zöpfen und ihrem Teddy in der Hand vor mir. „Papi können wir schlafen gehen?“, holt sie mich aus meiner Arbeit. Mit einem Blick auf die Uhr ist mir klar, warum sie hier steht. Es ist bereits acht und eigentlich würde sie schon lange im Bett liegen, doch da ich hier saß musste sie es ausnutzen. „Bist du den schon Bettfertig?“, frag ich sie. „Ja und jetzt musst du dich fertig machen.“, entgegnet sie. Lächelnd stehe ich auf, nehme sie in den Arm und lege sie ins Bett. Nach einem Kuss auf die Wange verschwinde ich kurz im Bad. Als ich wieder raus komme liegen da plötzlich zwei Kinder. „Du auch Madz?“, will ich nur wissen, worauf ich angegrinst werde. „Oh man da wird sich Magnus aber freuen.“, sage ich leise zu mir, bevor ich mich zu ihnen ins Bett lege. Sofort legt sich Harmony in meine Arme und kuschelt sich an mich. Madzie dreht sich einfach auf die Seite, nimmt ihren Kuscheltierhund in die Arme und schließt ihre Augen. Es dauert keine fünf Minuten dann schlafen die kleinen tief und fest, weshalb meine Gedanken wieder abschweifen können. Sie schweifen ab zu dem Tag als Magnus für vier Monate nach Indonesien flog.

Magnus steht einfach plötzlich vor meiner Haustüre. Kurz bin ich sehr schockiert, immerhin sind meine Geschwister auch zu Hause. Wir hatten am Anfang ausgemacht dass er niemals, wirklich niemals hier auftaucht ohne vorher zu schreiben. Seine Augen sind mit Tränen gefüllt und gerötet, seine Wangen rötlich. Sofort schließe ich ihn in meine Arme. „Was ist passiert Magnus?“, frage ich ihn besorgt. „Können wir bitte auf dein Zimmer gehen und ich erkläre dir da alles?“, stellt er mit weinerlicher Stimme die Gegenfrage. Nickend löse ich mich von ihm und gemeinsam gehen wir schweigend in mein Zimmer. Dort zieht er sofort ein T-Shirt und eine Jogginghose von mir an und legt sich in mein Bett. Ich lege mich neben ihn und er legt sich in meine Arme. Kurz ist es still bis Magnus Stimme ertönt. „Alexander ich muss nach Indonesien.“ Dann umgibt uns wieder die Stille. „Meine Nene hatte einen schlimmen Unfall und mein dad hat mir für morgen früh einen Flug nach Indonesien gebucht. Ich weiß nicht wie schlimm es wirklich ist und wie lange ich bleiben muss. - Kannst du für diese eine Nacht bitte einfach bei mir bleiben? Einfach hier mit mir im Bett liegen und mich in deinen Armen halten?“, informiert mein Freund sich. „Für diese eine Nacht können wir das gerne machen.“, antworte ich ihm. Dann umgibt uns wieder die Stille. „Ich werde dich sehr vermissen Alexander.“, durchbricht er erneut die Stille. „Du wirst mir auch sehr fehlen Magnus.“, erwidere ich. Magnus Kopf erhebt sich von meiner Brust, schaut mir in die Augen und beißt sich auf die Unterlippe. „Eine letzte Nacht.“, flüstert Magnus, bevor er seine Lippen auf meine drückt. Sofort erwidere ich den Kuss, was Magnus zum Anlass sieht seine Hand unter mein T-Shirt gleiten zu lassen. Unter seiner Berührung bekomme ich eine Gänsehaut. Seine Lippen lösen sich von mir und grinst mich an. „Schön zu sehen dass du noch immer so reagierst Alexander.“, kommt es aus seinem Mund. „Magnus können wir bitte einfach nur hier liegen? Ich meine ich schlafe sehr gerne mit dir, doch ich glaube jetzt ist es nicht angebracht. Du bist traurig wegen deiner Oma und weil wir uns vielleicht Monate nicht sehen können.“, bitte ich ihn. „Von mir aus, Hauptsache du hältst mich die ganze Nacht fest.“, gibt er einfach auf und lässt seinen Kopf wieder auf meine Brust fallen.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt