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In der Sekunde in der Alexanders Gesicht nicht mehr in Magnus Händen liegt beginnen bei ihm die Tränen die Wangen herunter zu rennen. „Daddy was hat Papi? Ist es noch wegen kakek?“, fragt Harmony Magnus besorgt, als sie sieht wie ihr Vater ins Institut rennt. Ihr Blick löst sich von Alexander und geht zu Magnus.

Ohne zu zogern schnallt sie sich schnell ab, steigt auf den Beifahrersitz und nimmt ihren weinenden Papa in den Arm. „Daddy bitte wein nicht. Du darfst nicht weinen! Du musst stark für uns sein daddy! Wein nicht!“, fleht sie ihn mit weinerlicher Stimme an.

Er versteht nicht was hier gerade passiert ist. Was hat er falsch gemacht? Niemals wollte er das seine Kinder ihn so sehen müssen, doch wenn es um Alexander geht, da bleibt nichts von dem starken und gefühlslosen Magnus in ihm übrig.

Sein Verlobter hat ihm gerade das Herz in Millionen Scherben zerschlagen. „Daddy bitte weine nicht. Ich hole Tante Izzy.“, sagt Harmony selbstsicher und springt aus dem Auto. Sie rennt durch die Gänge des Instituts, auf der Suche nach jemandem der ihr helfen kann Izzy aufzutreiben. Doch alle Gänge sind wie leergeplassen.

Voller verzweiflung rennt sie zum Haupteingang des Instituts raus und direkt in Jace Arme. Dieser war gerade mit Clary auf den Weg etwas aus dem Institut zuholen.

„Harmony was machst du hier?“, fragt er sie besorgt.

„Ich - Izzy - Daddy - Papi -“, sucht sie nach den richtigen Worten, bring, aber nur unzusammenhängendes Zeug raus.

„Was ist passiert?“, möchte Clary wissen.

„Izzy muss sofort kommen!“, verlangt Harmony.

„Was? Wieso?“, hackt Jace nach.

„Dein Handy bitte.“, hofft sie nicht diskutieren zu müssen.

„Wo ist dein Vater?“, fragt Clary. Kurz wandert Harmonys Blick über Jace und Clary, bis sie in Clarys Hand ihr Handy endeckt es sich nimmt und einfach die Nummer von Izzy wählt. Es dauert einen kurzen Moment, bis am anderen Ende der Leitung Izzys Stimme erklingt. „Hey Clary. Was gibts?“

Harmony holt kurz Luft, bevor sie loslegt. „Tante Izzy du musst sofort kommen. Daddy weint weil Papi weggelaufen ist. Ich hab daddy gesagt er soll nicht weinen, aber er hört nicht auf. Du musst ganz schnell kommen und daddy trösten.“, erzählt sie schnell.

„Wo seid ihr Mony?“, fragt Izzy. „Im Institut. Daddy sitzt im Auto und weint Tante Izzy. Bitte komm ganz schnell.“, beantwortet Harmony die Frage.

„Wo ist Papi?“, stellt sie die nächste Frage.

„Weiß ich nicht. Er ist aus dem Auto gegangen und ins Institut gelaufen, dann hab ich daddy weinen sehen und wollte ihn trösten.“, erklärt sie.

„Ich bin gleich -“, mehr hört Harmony nicht mehr, weil Clary ihr das Handy aus der Hand nimmt. Sie hält es sich ans Ohr und sagt: „Such du Alec ich werde versuche mit Magnus zu reden. Wenn ich ihn nicht beruhigen kann werde ich dich anrufen.“ Einen kurzen Moment ist es still.

„Okay ich bin gleich im Institut.“, druchbricht Izzy die Stille und legt dann auf.

„Harmony Magnus ist also im Auto hinter dem Institut?!“, fragt Clary nach. Diese nickt kurz. Kurzerhand greift Clary Harmonys Hand.

„Geh du nach Alec schauen und ich schaue mit Harmony nach Magnus.“, sagt sie noch zu Jace, bevor sie mit der kleinen Harmony zu Magnus geht. Der sitzt noch immer weinend in exakt der selben Position im Auto.

Der Anblick von Magnus stimmt Clary traurig. Vorsicht setzt sie sich auf den Beifahrersitz und überlegt sich wie sie nun am besten anfängt. Eine gefühlte Ewigkeit später legt sie ihre Hand auf die von Magnus, doch von ihm kommt keine Reaktion. „Magnus was ist passiert?“, fragt sie ihn besorgt.

„Ist irgendwas mit Alec?“, stellt sie ihm die nächste Frage, doch Magnus scheint einfach nicht zureagieren.

„Ich weiß wir haben noch nie ein Wort miteinander gewechselt, aber ich kannte dich schon bevor du überhaupt Teil im Leben der Lightwoods wurdest. Als kleines Kind brachte mich meine Mutter immer wieder zu diesem Mann, der mir helfen sollte dieses Problem in meinem Kopf zu lösen. Er hatte einen Sohn, der etwa sechs Jahre älter war als ich. Wähend meine Mutter also mit ihm sprach durfte ich mich mit dem Sohn beschäftigen. Magnus du hast mir diese Tage erleichtert und ich konnte mich nie dafür bei dir bedanken. Es tut mir übrigens leid, dass ich mit Izzy, bei eurer ersten Begegnung diese blöden Sprüche über Alec und Jace rausgehauen habe. Es war falsch, aber ich wusste nicht, dass du sein Freund Freund bist. - Also falls du mit mir reden möchtest, höre ich dir gerne zu.“, spricht sie einfach weiter ohne Magnus anzuschauen.

„Ja ich erinnere mich an dieses kleine rothaarige Mädchen. Mein Vater hat dich damals so sehr gequält. Ich hab nie so ganz verstanden was er gemacht hat, ich wollte nur diesem Armen Mädchen, an diesen furchtbaren Tagen ein wenig Spaß bringen. Als wir uns im Haus der Lightwoods getroffen haben, da kamen mir deine Augen bekannt vor. - Du möchtest also mit mir über Alexander sprechen?“, kommt es mit weinerlicher Stimme aus seinem Mund.

Er dreht sich nach vorne um aus der Windschutzscheibe zu schauen. „Nur wenn du das möchtest. Es reicht mir schon aus, dass du aufgehört hast zu weinen. - Harmony hat sich wirklich Sorgen um dich gemacht.“, erwidert Clary.

„Ich mache mir wirklich Sorgen um ihn Clary. - Seit er aus dem Koma wieder aufgewacht ist ist er nicht mehr der selbe. In dem einen Moment ist er noch total anhänglich, kann seine Finger nicht von mir lassen - Im nächsten da ist er so distanziert und scheint völlig weggetretten.

Er isst nicht, schläft kaum und scheint höllisch eingeschüchtert zu sein. Heute da war er noch komischer als sonst. Wir haben heute den Beweis gefunden, dass sein Vater nicht schuld an diesem Mord ist, doch statt sich zu freuen war er so - So - So distanziert und abwesend.

Er hat nicht mal mitbekommen als ich ihn angesprochen habe. Erst als Harmony im Auto saß und ihn angesprochen hat, kam er zurück. Doch dann hat er gesagt er könne das nicht mehr und lief weg. Ich weiß nicht was ich noch machen soll, was in seinem Kopf vorgeht. Du kannst dir gar nicht vorstellen welche Angst ich in mir spüre. Sie ist einfach immer da und sie droht mich zu erdrücken.“, erzählt Magnus frei von der Seele.

„Ich stimme dir zu Alec ist in letzter Zeit wirklich komisch, aber es bringt nichts wenn du dich fertig machst. Alec ist sehr eigensinnig und stur. Wenn er sich nicht helfen lassen will, dann wirst du nichts tun können um genau das zu ändern. So viele Jahre hat Alec mit dieser Zwangsstörung zu kämpfen gehabt, doch Hilfe wollte er nicht annehmen.

Solange er es nicht auch sieht, wirst du ihn auch nicht dazubekommen Hilfe anzunehmen. Ich muss ehrlich zugeben, es hat mich gewundert, dass er mit deinem Einzug zugelasse hat, dass so viel für ihn gemacht wird. Seine Zwangsstörung war wie weggeblasen. - Alec liebt dich sehr Magnus. Niemals im Leben würde er dich verlieren wollen.“, versucht Clary Magnus aufzuheitern.

„Danke Clary.“, lächelt er.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt