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Heute ist der Tag gekommen an dem ich dieses blöde Krankenhaus verlassen darf. Ich habe tatsächlich auf die anderen gehört und bin geblieben, bis Dr. Cooper mich entlassen hat. Magnus war die letzten Tage zu Hause, hat kaum Zeit mit mir verbracht. Dafür war Jace den ganzen Tag hier.

„Hey Bro können wir los?“, ertönt Jace Stimme aus der Türe. Ein wenig enttäuscht es mich, dass mich mein bester Freund und nicht mein Mann abholt. Ändern kann ich es allerdings nicht, also stehe ich vom Bett auf und gehe am meinem besten Freund vorbei nach draußen. „Oh natürlich Alec. Ich nehme gerne deine Tasche, immerhin wurdest du ja gerade erst aus dem Krankenhaus entlassen. - Dummkopf!“, sagt Jace laut an mich gewendet, was mich eine Sekunde lächeln lässt.

Die Anspielung ich hätte ihn ja auch darum bitten können meine Tasche zu tragen. - War nicht nötig er hat es auch so verstanden. Ohne auf ihn zu warten gehe ich zu seinem Auto und setzte mich auf den Beifahrersitz. Glücklichweise ist Jace schnell, so dass er das Auto bereits öffnen konnte bevor ich es erreicht habe. Kurz drauf setzt mein bester Freund sich neben mich und wirft mir einen bösen Blick zu. „Ist nicht meine Schuld, dass du deinem Freund nicht so wichtig bist wie mir.“, meckert er. Jetzt ist es an mir ihn eine bösen Blick zuzuwerfen. Noch immer kommen die beiden nicht miteinander klar. Es würde mein Leben zwar vereinfachen, aber ich kann daran nichts ändern, also habe ich mich damit abgefunden, dass sie sich in Gedanken jedes Mal erwürgt wenn sie sich begegnen.

Entschieden schweige ich Jace die gesamte Fahrt über an, damit er nie wieder zu mir sagt ich wäre Magnus nicht so wichtig wie ihm. Ich kann ja mit vielen Kommentaren leben, aber nicht damit. Kaum habe ich das Haus betretten kommt Harmony aus dem Wohnzimmer gerannt.

„Papiiii!“, schreit sie freudig, bevor sie mir in die Arme springt.

„Hat daddy dir gesagt wo er hin möchte?“, frage ich sie, obwohl ja die Möglichkeit besteht, dass er zu Hause ist.

„Magnus wollte zur Uni, sein Abschlusszeugnis oder so holen und dann noch mit jemandem treffen wegen Arbeit.“, erklärt mir Izzy die in der Türe zum Wohnzimmer steht.

„Okay.“, gebe ich kurz von mir.

Dafür hat er mich also sitzen lassen?! Er holt mich nicht aus dem Krankenhaus ab weil er sich mit jemand wegen der Arbeit trifft. Dafür muss mich Jace abholen?! Das enttäuscht mich ein wenig, aber was will ich machen? Beschweren kann ich mich ja schlecht, immerhin habe ich ihn Wochenlang alle mit allem gelassen, weil ich mich lieber um den Clan gekümmert habe. Also sollte ich mich nicht so fühlen, aber es verletzt schon ein wenig, dass er sich lieber mit irgendwelchen Leuten trifft, als mich aus dem Krankenhaus abzuholen.

Plötzlich fällt mein Blick auf den kleinen Max der mit wackeligen Schritten aus dem Wohnzimmer in meine Richtung gewatschelt kommt. „Papi.“, sagt er Freude strahlend. „Na mein Kleiner. Du läufst ja.“, lächle ich ihn an. Wann hat er den angefangen zu laufen? Hab ich wirklich die ersten Schritte meines Kleinen verpasst, nur weil ich im Krankenhaus lag? Oder habe ich einfach davor noch nicht mitbekommen das er beginnt zu laufen? Völlig egal wie und wann - Ich bin unheimlich stolz auf ihn.

Glücklich nehme ich ihn auf den Arm, als er mich endlich erreicht hat. „Hast du dad vermisst?“, frage ich ihn lächelnd. Seine Antwort ist ein nicken, während er vom eine zum Anderen Ohr strahlt. Ich habe nicht wirklich erwartet, dass er sich so freut mich zu sehen. Schnell drücke ich ihm ein Kuss auf die Wange bevor ich mich meiner Schwester wittme. „Liegt Benjamin im Bett?“, möchte ich von meiner Schwester wissen.

„Ja. Er ist eingeschlafen, da habe ich ihn ins Bett gelegt. War eine ziemlich unruhige Nacht bei eurem Sohn.“, erklärt sie mir kurz.

„Bevor du allerdings, noch mehr wissen möchtest lass uns ins Wohnzimmer sitzen.“, bietet sie an. Mit einem kurzen nicken gehen wir alle zusammen ins Wohnzimmer, wo Clary sitzt und mich anlächelt. Als habe sie kein eigenes Zuhause. Jocelyn ist bestimmt sehr glücklich darüber.

„Alec es ist sehr schön dass du wieder da bist. Jonathan war ziemlich enttäuscht als er nach Hause kam, dich besuchen wollte und du im Krankenhaus lagst.“, sagt sie zu mir.

„Sag mal Clary hast du kein eigenes Zuhause? Du bist einfach ständig hier. Weiß Jocelyn das?“, ignoriere ich ihre Aussage.

„Was meckerst du jetzt schon wieder rum? Jace ist doch auch gefühlt immer hier! Hat er etwa auch kein Zuhause?“, zickt Izzy los.

„Der entscheidende Unterschied ist dass Céline und Stephen kein Probelem damit haben wenn Jace bei mir ist. Jocelyn wollte noch nie das Clary mit dir zusammen ist.“, stelle ich klar.

„Naund Simon ist ihr bester Freund, Jocelyn liebt ihn und er lebt auch hier.“, erwiedert Izzy siegessicher.

„Mal sehen wir lange sie noch einverstanden ist wenn sie herausfindet, dass Simon im Haus Lightwood wohnt.“, drücke ich es ihr noch unter die Nase.

„Papi spielst du mit mir?“, fragt Harmony mich plötzlich. Mit dieser Frage unterbricht sie uns. Mein Blick wandert zu ihr, ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich nicke. „Natürlich. Was möchtest du spielen?“ Einen kurzen Moment überlegt sie, bevor sie davon rennt und kurz darauf mit ihrer Kiste kommt, in der sie all ihre Malutensilien aufbewahrt. „Malst du mit mir ein Bild für daddy? Daddy freut sich bestimmt wenn du ihm auch ein schönes Bild malst.“, strahlt meine Tochter mich an.

„Natürlich Prinzessin. Vielleicht möchte dein Bruder auch malen.“, erwiedere ich ihr. Glücklich stellt sie die Kiste auf den Tisch, holt Blätter und Stifte raus, um diese auf den Tisch zu legen.

„Aber Papi Max darf nicht meine schönen Stifte benutzen.“, stellt sie noch klar.

„Ist okay. Ich pass auf.“, versichere ich ihr. Das Lächeln in ihrem Gesicht erfüllt mich mit so viel Liebe und Glück, dass ich gar nicht weiß was ich ohne sie machen würde. Mit Max setze ich mich also an den Wohnzimmertisch, gebe ihm einen Stift in die Hand und sofort beginnt er sich künstlerisch zu betätigen. Auch Harmony setzt sich, beginnt zu malen.

Sie so zusehen - Sie sieht aus wie Magnus. Beim Malen sieht sie aus wie ihr Vater wenn er am Zeichnen ist. Der Ausdruck in ihrem Gesicht erinnert mich eins zu eins an ihn. Bei ihr ist der Gesichtsausdruck jedoch Millionen mal süßer. Ich könnte sie Stundenlang dabei beobachten. Sie wäre bestimmt eine ebenso talentierte Designerin wie ihr Vater. „Sie hat den selben Gesichtsausdruck beim Malen wie du beim Zeichnen Magnus.“, sage ich leise in Gedanken versunken zu mir selbst.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt