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Ein Wärter öffnet die Türe der Zelle meines Vaters und mein Herz rast wie verrückt in meiner Brust. Ich wünschte ich könnte jetzt nach Magnus Hand greifen, damit er mir etwas von dieser Nervosität nehmen kann. Doch er hat mich einfach hängen lassen. Unsicher gehe ich ein paar Schritte in den Raum, die Türe schießt sich lautstark hinter mir, was mich umdrehen lässt und dann bleib ich einfach wie angewurzelt da stehen. Ich starre meinen dad an. Er ist etwas gealtert, allerdings noch immer so gepflegt wie in meiner Erinnerung. Er sitzt auf seinem Bett und lächelt mich breit an. „Alexander.“, ertönt seine Stimme nach einer kurzen Weile. Mit dem ertönen meines Namens überkommt mich plötzlich wieder dieses starke Gefühl von Sicherheit, dass ich so seit Jahren nicht mehr empfunden habe. Dennoch schaffe ich es immernoch nicht mich zu bewegen. Mein Vater steht auf und kommt auf mich zu um mich in seine Arme zu ziehen. Nach einem kurzen Moment lege ich meine Arme ebenfalls um seinen Körper. „Du bist wirklich hier Alec. Du kannst dir nicht vorstellen wie sehr ich mich freue dass du endlich zu Besuch kommst.“, begrüßt dad mich. Völlig überfordert von meinem Gefühlen sammeln sich schon Tränen in meinen Augen. Ganz automatisch drücke ich dad an mich und weiß plötzlich ich bin sicher. „Es tut mir so leid dad.“, flüster ich an seine Brust. „Lass uns hinsitzen und reden.“, sagt er während er sich von mir löst. Widerwillig lasse ich meinen Vater los und wir setzen uns gemeinsam auf dieses Bett. „Es tut mir wirklich leid dad. Ich hab dich so unglaublich vermisst und wollte dich immer wieder besuchen kommen, doch ich hatte Angst. - Ich hatte Angst du bist enttäuscht von mir. Vielleicht bist du der Meinung ich habe versagt und -“, beginne ich und werde immer unsicherer, weshalb dad mich unterbricht. „Du hast alles richtig gemacht Alexander. Ich bin wahnsinnig Stolz auf dich und was du aus deinen Geschwistern gemacht hast. Izzy ist eine starke, selbstbewusste junge Frau geworden. Sie ist so stolz auf dich und gibt unglaublich gerne mit dir an. Und auch Max liebt es mit dir anzugeben. Madzie vertraut nur dir und sie alle lieben dich unglaublich. Wie sollte ich bitte nicht Stolz auf dich sein?“, versucht er mich zu beruhigen was auch klappt. „Jetzt erzähl mal was mit dir los ist. Du bist bestimmt nicht hier weil alles in Ordnung ist.“, fügt er noch hinzu. „Ach es geht nur darum, dass ich gerade einfach nicht weiß was ich machen soll. Hodge hat dir bestimmt schon von meinem Freund erzählt. Davon dass ich - Also emm - Das er - Naja davon das es Magnus Bane ist, der Sohn von Asmodeus Bane.“, beginne ich irgendwie. „Ja und Izzy hat mir erzählt, dass er dir oder besser gesagt euch gut tut.“, bestätigt er meine Annahme. „Izzy? Willst du mir sagen Izzy war hier?“, möchte ich wissen. „Ja. Sie kommt meist wöchentlich zu Besuch und erzählt mir was es neues bei euch gibt.“, erklärt er mir. „Noch etwas was sie mir verheimlicht?!“, meckere ich sauer vor mich hin. „Was? Sag nicht Izzy hat Hausarrest weil sie dir was nicht sagen will!?“, merkt er an. „Doch Magnus hat ihr irgendwas gesagt was sie mir nicht sagen will. Also hab ich ihr Hausarrest gegeben. Max aber beginnt jetzt sich aufzulehen und Magnus hat sich einfach aus dem Staub gemacht und ignoriert mich. Der Kontrollverlust, die Tatsache das Magnus einfach ging, Izzy die mich verarscht, Max der beginnt sich aufzulehnen, mum die im Koma liegt meine neue Rolle im Clan, alles macht mich gerade einfach fertig dad. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich bin mir einfach nicht einmal sicher ob ich das aushalte. Bei dir sah das alles immer so einfach aus, aber das ist es nicht.“, beginne ich einfach meine Sorgen auszusprechen. „Okay fangen wir mal bei Izzy an Alec. Deine Schwester wird erwachsen und ja ich weiß es fällt dir unglaublich schwer sie loszulassen, aber du musst ihr einfach die Freiheit geben. Und mit Freiheit meine ich bestimmt nicht dass du sie machen lässt und sie dabei von einem meiner, oder besser gesagt von einem deiner Männer verfolgen lässt. Ob du es nun glaubst oder nicht, Izzy ist wirklich in der Lage sich zu wehren. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen das damals entführt wurde. - Kommen wir zu Max. Max beginnt einfach für seine eigene Meinung einzustehen. Du hast das schon viel früher gemacht. Mir ist klar, dass du ein besonderes Kind warst, aber auch Izzy hat bereits mit sechs angefangen sich in manchen Dingen mit uns anzulegen. Es ist wichtig das Max das macht und das du ihm und seiner Meinung Beachtung schenkst. Auch er soll früher oder später ein Teil des Clans sein und wenn er nicht für seine eigene Meinung einstehen kann, dann geht er unter. - Was mum und deine Rolle im Clan angeht, kann ich dir eigentlich nur sagen, du bist ein starker junger Mann geworden und egal wie viele Steine das Leben dir in den Weg legt du überwindest sie. Du bist ein würdiger Nachfolger, das weißt du. Ich wollte dich nie drängen, weil mir dein Glück wirklich wichtig war, aber jetzt mit Magnus an deiner Seite sind all die Dinge die dich aufgehalten haben kein Stein mehr, der dir den Weg versperrt. - Was Magnus betrifft bin ich mir nicht sicher was ich dir raten soll. Er ist der Sohn meines schlimmsten Feindes und - Er macht dich allerdings mehr als glücklich, was mich in eine Lage bringt in der ich Ratlos bin. Einerseits würde ich dir sagen geb ihn nicht auf, er macht dein Leben einfacher und glücklicher. Anderer Seits möchte ich dir raten die Finger von ihm zu lassen, denn einem Bane kann man nicht vertrauen. Es ist nicht leicht für mich, aber wenn du dir sicher bist das du ihm zu einhundert Prozent vertrauen kannst und er dich wirklich glücklich macht, dann kämpfe um ihn und lass ihn bloß nicht gehen.“, hält dad seinen Monolog. Noch immer eigentlich Ratlos sitze ich da und schaue meinen Vater an. Es macht ihm einfach nichts aus das ich Magnus Date. Er verbietet es mir nicht. „Willst du mir vielleicht erzählen wie du vor hast das mit deiner Mutter zu klären?“, fragt dad nach. „Ich hab herausgefunden wer das war dad. Das Drogsnkartel der McKenzies wollte sich nicht unterordnen und hat deshalb herausgefordert das mum ihnen zeigt wer das Sagen hat. Dabei beging sie allerdings den Fehler, dass sie es mit Gewalt einfordern wollte. Nachdem ich heraus fand was da passiert ist ließ ich die Zwillinge und das Kleinkind der McKenzies entführen. Tagelang haben wir die Zwillinge gefoltert, sie Videonachrichten aufnehmen lassen, bevor ich ihren Eltern einen Besuch abgestatte habe. Ich machte ihnen klar, dass sie gerne weiter mit ihren Drogen in meinem District dealen dürfen, dafür müssen sie aber 60 Prozent der Einnahmen an mich abgeben müssen. Außerdem habe ich ihnen versprochen, dass ich mir noch viele grauenvoll Dinge für die Zwillinge überlege und jemanden finden werde der auch der Kleinen etwas antut, wenn sie mich versuchen sollten zu verarschen.“, erzähle ich ihm. „Ich wusste schon immer dass du ein würdiger Nachfolger sein würdest mein Sohn. Ohne dass ich dich jemals eingelernt habe hast du so viel von mir gelernt. Du führst meine Werte weiter ohne dass ich es dir jemals sagen musste.“, gesteht dad stolz. Das ist etwas was ich nicht erwartet habe. Ich habe mit dem Gegenteil gerechnet doch jetzt wo er das so sagt verschwinden all meine Ängste. „Dad kann ich dich noch um einem Rat bitten?!“, frage ich nach. „Klar was brennt dir noch auf dem Herzen?“, möchte er wissen. „Was hättest du gemacht wenn ich mit jemandem nach Hause gekommen wäre über den du so gut wie nichts herausfinden kannst?“, frage ich nach. „Alles damit du ihn nie wieder siehst. Also wenn du Izzy davon abhalten möchtest ihren Freund jemals wieder zu sehen, unterbinden den Kontakt so gut du es kannst.“, erklärt er mir. „Vielen Dank Dad.“, bedanke ich mich bei ihm, nehme ihn nochmal in den Arm und gehe dann wieder. Vor dem Gefängnis nehme ich mein Handy aus meiner Tasche und schreibe Jonathan.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt