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„Magnus?!“, durchbreche ich die Stille, als ich meine Gedanken nicht mehr aushalte. „Ja Alexander?“, antwortet er. „Ich wollte - Warum bist du zurück gekommen? Bist du einfach nur noch hier weil ich gerade meine Mutter und meinen Bruder verloren habe? Du hast uns für fünf Monate verlassen Magnus.“, versuche ich meine Gedanken auszudrücken.

„Ich bin hier weil ich dich liebe Alexander. Es war nicht so geplant. Ich wollte doch einfach nur für ein paar Tage hier raus, weil ich es nicht mehr ertragen konnte, dass du mich immer und immer wieder von dir gestoßen hast. Ich dachte wenn du alleine bist und ich nicht mehr hier bin, dann würdest du merken wie sehr es schmerzt abgeblitzt zu werden. Ich wusste an dem Tag als mein Vater mich nach Indonesien zitiert hat schon, dass ich dich niemals verlassen werde, weil du mein Leben bist. Ihm kam zu Ohren, dass ich ein Kind habe und im engeren Kontakt mit einem Lightwood stehe, also wollte er genau das überprüfen. Ich habe also darür gesorgt, dass keine Nachrichten und Anrufe von dir, Izzy, Cat und Dot durch kamen. Ich musste verhindern dass du oder Harmony in sein Schußfeld kommen. Leider hat er fünf Monate gebracht bis er mir geglaubt hat, dass es da niemanden gibt. Dennoch habe ich dich jeden Abend vermisst, habe mir vorgestellt dich bei mir zu haben und jetzt bin ich wieder hier und mein Freund ist wieder so distanziert. Hätte Izzy mich nicht angerufen, dann wäre ich nicht da gewesen. Es war Zufall dass ich gerade heute wieder aus Indonesien zurück gekommen bin. Ich war gerade auf dem Weg zu dir - Wollte dich einfach in die Arme nehmen, deine Lippen spüren. Aber natürlich läuft bei uns einfach nichts einfach. - Ganz ehrlich ich bin froh, dass ich es geschafft habe hier wieder zu sein als du durch diesen Horror musstest.“, erklärt er mir.

Ich überlege kurz und dann will ich wissen ob er es ernst meint. Kurzer Hand sitze ich auf seinem Schoss und drücke meine Lippen auf seine. Gierig küsse ich ihn, beginne mich auf seiner Hüfte zu bewegen.

Sofort legt er seine Hände an meine Hüfte, stopt mich in meiner Bewegung und löst sich von mir. „Alexander nicht. Ich will ja auch aber du machst das jetzt nur weil es dir schlecht geht und du irgendwas anderes fühlen willst als den Schmerz.“, sagt Magnus mit geschlossen Augen. Ich rutsche von Magnus, lege mich wieder neben ihn und drehe mich von ihm weg.

„Du bist also wirklich nur noch hier weil ich heute so einen beschissenen Tag hatte.“, flüstere ich vor mich hin.

Keine Sekunde später legen sich von hinten zwei Arme um mich und Magnus Körper schmiegt sich an mich. „Bist du jetzt sauer auf mich Alexander? Es ist nicht so dass ich nicht will, aber du willst es doch gerade aus den falschen Gründen. Bitte versteh mich doch. Ich liebe dich Alexander und ich bin nicht hier weil du heute einen so schlimmen Tag hast. Ich bin hier weil ich nicht noch einen einzigen Tag länger ohne dich sein wollte.“, möchte er mir seine Sicht deutlich machen. Ohne im mit Worten zu antworten lege ich meine Hand auf die meines Liebsten. So bleiben wir eine gefühlte Ewigkeit von der Stille umgeben liegen.

„Warum hast du dich die ganze Zeit nicht einmal gemeldet? Wieso konnte ich dich nicht erreichen? Hast du eine Ahnung wie schwer das alles für mich war? Ich hab es kaum aus dem Bett geschafft und habe mich so leer gefühlt. Es waren fünf Monate voller Qualen und egal wie sehr ich mich auf die Arbeit konzentriert habe, der Schmerz in meinem Inneren war einfach nicht zu besiegen.“, durchbrechen ich die Stille, als ich denke Magnus sei eingeschlafen. „Alexander ich kann dir das erklären wenn du es wirklich hören willst.“, ertönt seine Stimme, was mich kurz zusammenzucken lässt.

„Du bist ja noch wach!“, stelle ich fest.

„Ja. Mir war schon klar, dass ich das nicht hören sollte. Möchtest du eine Antwort darauf?“, fragt er nach. Ich nicke leicht, denn ich möchte es natürlich wissen. Ich muss es genau genommen sogar wissen, denn ich will diesen Horror hinter mir lassen.

„Zu erst will ich dir sagen, es tut mir unglaublich leid, dass ich dich ohne eine letzte Nacht verlassen habe. Es war schön beim letzten Mal total schwer für dich, das weiß ich und ohne diese letzte Nacht in meinen Armen muss es für dich noch schwerer gewesen sein, das tut mir unendlich leid. Es ist so mein Vater hatte zu hören bekommen, dass er Großvater geworden ist und sein Sohn in einer Beziehung sein soll. Er hat mich zu sich bestellt damit er genau das herausfinden kann. Er dachte wenn er mich bei sich behält wird mein Kind und mein Partner sich schon melden und er könnte herausfinden ob es wahr ist und mit wem ich zusammen bin. Ich wusste ich muss etwas machen, damit er nichts von Harmony erfährt und nicht mitbekommt wer meine große Liebe ist. Somit habe ich dafür gesorgt, dass weder deine, noch Izzys, noch Cats, noch Dots, noch Jaces Nummer mit Anrufen und Nachrichten bei mir ankommen können. Ich wollte verhindern, dass er was von euch erfährt und hatte gehofft nach einem Monat sei ihm klar, da ist nichts was ich ihm verheimliche. Doch mein Vater wollte einfach nicht glauben, dass es so ist also vergingen die Monate und er wartete darauf dass ich mich bei dir melde. Aber Alexander egal wie schwer mir das auch fiehl ich musste einfach durchhalten. Mir war klar, dass Harmony bei dir in guten Händen ist und das du sie mit deinem Leben beschützen würdest. Wie ich gelesen habe, war es auch so. Cat hat mir eine Mail geschrieben, in der sie mir von der Situation an Monys erstem Kitatag erzählt hat. Es gibt aber eins was du mir wirklich glauben musst - Ich habe euch so unglaublich doll vermisst. Leider konnte ich Max das nicht mehr sagen.“, erklärt mein Freund mir.

Seine Worte treffen mich tief im Herz. Ich möchte mich einfach nur noch an ihn kuscheln und ihn nie wieder loslassen, weshalb ich mich kürzer Hand in seinen Armen umdrehte und mich an seine Brust kuschle. „Magnus wir müssen herausfinden wer veranlasst hat, dass Max jetzt tot ist.“, wechsle ich das Thema.

„Du denkst es war kein Unfall? Wie kommst du darauf?“, möchte Magnus wissen.

„Es mag vielleicht komisch klingen, aber - Als ich heute im Krankenhaus eingeschlafen bin, da habe ich von dem Unfall geträumt. Plötzlich stand ich da auf dieser Straße, habe uns gesehen und Max Körper, wie er da aufgespielt auf der Straße lag. Seine Stimme ertönte und er bedankte sich bei mir. Und dann war da meine Mutter. Sie ist zu mir gekommen um mir zusagen ich muss herausfinden wer dafür verantwortlich ist. Sie meinte sie habe nicht viel Zeit, aber sie weiß dass das alles kein Unfall war. Jemand wollte uns gezielt schaden. Sie sind zu mir gekommen Magnus, kurz bevor meine Mutter gestorben ist.“, erzähle ich ihm traurig.

„Wir werden es herausfinden Alexader. Wir werden herausfinden wer seinen Tot zu verantworten hat. Ich stehe dir auf jeden Fall bei.“, versichert mein Liebster mir. Mit diesem Wissen schließe ich meine Augen und drifte sofort in den erholsamsten und ruhigsten Schlaf den ich seit fünf Monaten hatte.

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt