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Nachdem Izzy das Schlafzimmer von Alec und Magnus verlassen hat macht sie sich auf die Suche nach ihrem Vater. Dieser ist allerdings weder in seinem Schlafzimmer noch in einem der Badezimmer, nicht im Garten, auch nicht im Wohnzimmer, genauso nicht der Küche oder sonst wo im Haus. 

Also beschließt sie einfach mal bei Simon nach zufragen, ob er vielleicht weiß, wo Robert ist. Ganz selbstverständlich geht sie also in Simons Zimmer, wo der noch im Bett liegt und auf sein Handy schaut. „Simon hast du vielleicht mitbekommen wo mein dad hin ist? Ich kann ihn nirgends finden.", fragt Izzy nach. 

„Ich hab gehört, dass er vorher zu meiner mum gesagt hat er würde schon einmal ins Institut gehen, weil er dort was mit jemandem besprechen müsse.", antwortet Simon ihr ohne von seinem Handy aufzuschauen. 

„Kannst du mich womöglich ins Institut fahren? Ich muss dringend mit ihm reden und möchte nicht allein gehen.", bittet sie ihren besten Freund sie zu begleiten. 

„Warum fragst du nicht deinen Bruder? Wenn er mich dort sieht, dann wird er nur wieder sauer.", kommt es nun bedrückt von Simon. 

„Ich möchte Alec nicht mitnehmen, weil er sich schon so viel zu viel aufhalst und niemals handelt ohne zuerst an Magnus, die Kinder oder mich zu denken. Nur einmal möchte ich ihm helfen. - Außerdem wird er bestimmt nichts zu dir sagen, wenn er es mitbekommt, denn unser dad ist zurück, da traut er sich das gewiss nicht. - Also begleitest du mich?", erklärt sich Izzy. 

„Na gut. Ich komm mit, aber wenn Alec mich umbringen will, schicke ich ihn zu dir.", gibt Simon nach. 

„In einer Stunde am Auto.", befiehlt sie ihrem besten Freund, während sie das Zimmer verlässt. 

Auf die Sekunde genau eine Stunde später taucht Izzy bei Simon am Auto auf. Keine Minute später taucht auch Simon dort auf. „Wurde auch Zeit Lewis.", fährt Izzy ihn sofort an. 

„Du hast mir gesagt in einer Stunde und jetzt ist es eine Stunde später. Ich kann nichts dafür, wenn du es so eilig hast. - Wenn es nach mir gehen würde, dann würde ich jetzt noch im Bett liegen, meinen freien Tag genießen. Doch dir zuliebe begebe ich mich stattdessen in die Höhle des Löwen Alexander Gideon Lightwood.", entgegnet Simon. 

Izzy möchte nicht länger diskutieren, sondern einfach nur schnell zu ihrem Vater, um für ihren Bruder die ganze Sache zu klären. „Egal jetzt. Lass uns fahren! Ich muss wirklich dringend mit meinem dad reden.", beendet Izzy das Ganze, um dann ins Auto zu steigen. Schlecht gelaunt steigt auch Simon also in den Wagen. 

Stillschweigend machen sie sich dann auf den Weg ins Institut. Es ist allerdings keine angenehme Stille, sondern eher eine bedrückende. „Tut mir leid Simon. Ich wollte dich vorher nicht so anfahren. Es ist nur so, dass ich einmal in meinem Leben etwas für Alec machen möchte. Die ganze Situation ist nicht einfach für ihn. Trotzdem möchte er selbst auf seine Bedürfnisse verzichten, damit ich glücklich bin. Wenn ich dad nicht überzeugt bekomme im Institut zu bleiben, dann – Ich habe Angst, dass Alec dann wieder abrutscht. Weißt du ich möchte nur, dass wir einfach zusammenleben können, ohne dass das Leben von einem von uns beeinflusst wird.", durchbricht sie plötzlich die Stille. 

„Vergiss es Izzy. Es ist schon okay. Ich bring dich jetzt zu deinem Vater und dann kannst du alles klären.", sagt Simon komplett ruhig. Es hat ihn nicht im Geringsten gestört, dass Izzy so mit ihm redet. 

Nach gefühlten Stunden hält Simon den Wagen vor dem Institut. Ohne zu zögern, springt Izzy in der Sekunde aus dem Auto, eilt hinein und geht auf die Suche nach Robert. „Dad!", ruft sie immer wieder, während sie von Raum zu Raum geht. 

Im Büro wird sie fündig. Robert sitzt an Alexanders Schreibtisch und schaut sich die Papiere an. „Dad kann ich kurz mit dir reden?", fragt sie ihn, bleibt jedoch in der Türe stehen. 

„Klar. Komm rein.", antwortet er seiner Tochter. Unsicher geht Izzy langsam auf den Schreibtisch zu. 

„Was bedrückt dich Prinzessin?", fragt Robert. 

„Es geht um Alec.", druckst sie herum. 

„Er ist nicht so glücklich wie du, dass ich wieder zurück bin, richtig? Außerdem hat er nur zugestimmt, dass ich bleiben kann, weil er alles für seine kleine Schwester tun würde, stimmts?", hackt er nach. 

„Ja. - So kann man es ausdrücken. Ich weiß nicht warum er gerade solche Schwierigkeiten hat dich bei uns zu haben. Ich weiß genau, dass Alec sich all die Jahre so sehr gewünscht hat, dass du nach Hause kommst.", erklärt Izzy. 

Wenn Izzy ehrlich ist weiß sie eigentlich gar nicht wie sie ihrem Vater das alles erklären soll. Sie möchte unbedingt, nachdem sie so lange von ihm getrennt war, so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Robert dagegen weiß genau, was in seinem Sohn vorgeht, auch wenn er Alexander seit er inhaftiert, wurde nur dieses eine einzige Mal gesehen hat. 

„Izzy du musst mir das nicht erklären. Ich weiß wie blöd, das für dich ist, aber du kannst auch hier leben.", schlägt Robert seiner Tochter vor. 

Das ist allerdings nicht im Geringsten das, was Izzy möchte. Sie liebt ihr Leben mit Alexander in ihrem Elternhaus. Sie haben bereits so einiges miteinander durchgemacht und alles hat sich so eingespielt. Alexander ist für seine Schwester mehr als nur ihr Bruder. Für Izzy ist er eigentlich mehr ein Vater als ein Bruder. 

„Dad ich kann nicht einfach von zu Hause ausziehen. Du musst verstehen, dass Alec, Max und ich in all dem Jahren eine besondere Beziehung zueinander aufgebaut haben. Ich liebe dich sehr dad und ich wünschte Alec hätte anders reagiert, doch wenn ich wählen muss zwischen dem, was ich möchte und dem was Alec möchte, dann kann ich nicht anders als sein Wohl zu wählen. – In den letzten neun Jahren hat Alec sich selbst, seine Zukunft, seine Wünsche und alles, was er sich immer gewünscht hat hinter unseren Bedürfnissen, unserer Zukunft und unseren Wünschen angestellt. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich alles geben würde, damit Alec nicht ein weiteres Mal zerbricht. Das, was ich dir immer erzählt habe, war nur ein Bruchteil von dem Alec den ich Tag für Tag sehen musste. Ich konnte mit ansehen, wie er jeden Tag ein bisschen mehr zerbrochen ist. Das lass ich kein zweites Mal zu.", erklärt Izzy ihrem Vater. 

Hauptsache du stehst an meiner SeiteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt