Tony Pov:
„Sir, ich sollte sie wecken, wenn ich eine große Übereinstimmung mit Marie habe. Ich habe eine 99-prozentige", weckte mich meine KI. Sofort war ich wach, obwohl er gerade mal fünf Uhr morgens war. Vier Tage ist es bereits her, dass ich Jay gebeten hatte sich in alle Kameras Deutschlands zu hacken. Ich setzte mich auf: „Zeig her." Ein Bild von einem weißen Raum erschien, an dem eine Frau an einem Stuhl gefesselt war. Unter ihr war eine große Blutlache und überall waren Blessuren zu sehen. Sie war dreckverschmiert und dadurch sah man deutlich die Spur von Tränen in ihrem Gesicht. Es war Marie, da war ich mir ziemlich sicher. „Jay, such mir alles raus, was du dazu noch findest. Ich geh ins Büro", befahl ich und machte mich auf den Weg.
Dort angekommen hatte Jarvis bereits meine Bildschirme vorbereitet. „Was hast du?", fragte ich. „Ich kann nur auf die eine Kamera zugreifen, auch wenn ich noch eine weitere im Raum gesehen habe. Anscheinend haben sie alle getrennt installiert", bekam ich die Antwort. „Kannst du Live darauf zugreifen? Zeig mir das Bild", sagte ich auf einen Bildschirm deutend. „Ja, ist Live", meinte meine KI und das Überwachungsvideo tauchte auf. Marie schien zu schlafen und es war keine andere Person im Raum zu sehen. Es passierte nichts und ich probeierte rauszufinden, was ging. Allerdings hatte die Kamera keinen Standortübermittler oder sonst irgendwas, was mir half. Also probierte ich einfach die anderen Kameras aus dem Gebäude zu finden, was sich als sehr schwierig erwies, da ich keine Anhaltspunkte hatte.
Eine Bewegung riss mich von meinem verzweifeltem Versuch die Kameras zu finden los. Eine Tür, die auf der Kamera nicht zu sehen gewesen war öffnete sich und zwei Männer kamen herein. Sie banden sie los und erst jetzt konnte ich erahnen, in welchem schlechtem Zustand sie wirklich war. In einem Fuß war ein Einschussloch, soweit ich das erkennen konnte, und auf der anderen Seite hatte sie im Oberschenkel einen so tiefen Schnitt, dass man fast bis auf die Knochen sehen konnte. Ihre Heilkräfte scheinen ihr gerade nicht so viel zu nützen. Die beiden Männer führten Marie raus. Ich überlegte, ob ich den anderen Bescheid sagen sollte, beschloss aber, zumindest Natasha und Wanda, nichts zu sagen. Die beiden hatten auch so genug zu kämpfen ohne genau zu wissen, wie schlecht es um die Deutsche wirklich stand. Etwa fünf Minuten später kamen die Männer wieder zurück und banden sie erneut an dem Stuhl fest. Dann stellten sie sich daneben während eine Frau die Zelle betrat.
Sie setzte sich auf den einzigen Stuhl gegenüber von Marie hin. Ich konnte sie nur von hinten sehen und sah, wie sie Marie irgendwann eine Tüte unter die Nase hielt. Diese spuckte nur hinein. Anscheinend hatten sie es noch nicht geschafft sie zu brechen. Als die Frau die Zelle wieder verließ ging einer der beiden Männer zu einem Tisch und holte eine Fernbedienung. Als er auf ein paar Knöpfe drückte fing Marie plötzlich an zu schreien. Der Typ mit der Fernbedienung ging zu ihr und zog ihre Fesseln enger. Sie schrie noch lauter auf und ich sah, wie die Blutpfütze größer wurde. Angewidert wand ich den Blick ab. Ich schaffte es nicht, da zuzusehen.
Nat Pov:
Ich klopfte an Tonys Tür. Er war nicht in seinem Zimmer, weshalb ich davon ausging, dass er schon im Büro war. Es kam keine Antwort und ich betrat einfach das Zimmer. „Frühstück", teilte ich ihm mit und ließ meinen Blick über die vielen Bildschirme wandern, bis ich an einem hängen blieb. Geschockt trat ich ein paar Schritte näher heran. Es war eindeutig Marie darauf zu erkennen. Und ein Typ, der sie vergewaltigte. Tränen hatten sich einen Weg über ihr verschmiertes Gesicht gebahnt und ich spürte, dass auch ich anfing zu weinen. „Mach das aus, Jay", sagte Tony tonlos und der Bildschirm verschwand.
Ich brach zusammen. Mein Mädchen. Wie konnte ihr irgendjemand das antun. Ich musste ihr helfen. Ich... Ich bekam keinen klaren Gedanken mehr zusammen. Alles drehte sich und mir wurde übel. Aus Reflex griff ich nach dem Mülleimer und übergab mich hinein. Nur entfernt nahm ich Stimmen wahr, bevor starke Arme mich ergriffen und an sich zogen. Ich drückte mich an die Brust meines besten Freundes und ließ mich von ihm nach oben in mein, in Marie und mein, Zimmer tragen.

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Black Angel
FanfictionMarie ist nun seit etwa einem Jahr Teil der Avengers und fast genauso lang auch schon mit Natasha Romanoff zusammen. Sie sind gerade bei Clint angekommen, als sie angegriffen werde. Als sich herrausstellt, dass die Angreifer aufgrund Maries Vergange...