Kapitel 6: Folter

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Ich stieg die Treppe nach oben. „Ich werde die Daten von meiner Brille auswerten und dann ihm am Nachmittag das Abendessen bringen, um sein Zeitgefühl zu verwirren. Um die anderen werde ich mich heute Abend oder morgen wieder kümmern", dachte ich nach. Ich ging hoch, wo alle am Tisch saßen und mich neugierig ansahen. Ich sah sie nicht wirklich weiter an, ging lediglich nach oben, wo ich mich an den Schreibtisch zur Auswertung meiner Daten setzte. Alles Nützliche speichert ich auf meinem Laptop ab, so dass die anderen es auch aufrufen konnten. Nat war irgendwann reingekommen um nach mir zu sehen, hatte aber beschlossen mich nicht zu stören und kam nur nochmal, um mir Mittagessen zu bringen.

Am späten Nachmittag war ich fertig und ging in die Küche, um eine warme Mahlzeit für meinen blonden "Freund" zu holen, für den er mich wirklich hielt. Ich hatte ihn relativ einfach und den Finger gewickelt und ihn überzeugt, dass wir eigentlich auf derselben Seite stehen. Ich schnappte mir noch eine Decke und ging wieder nach unten und brachte ihm die zwei Sachen. Er schien wirklich erfreut und wir redeten noch etwas, aber mir war klar, dass er mir im Moment nicht weiterhelfen konnte, weshalb ich relativ schnell wieder ging, um den anderen zwei gefangenen Gesellschaft zu leisten. Ich fragte, was ich noch nicht wusste und merkte an ihren Reaktionen, dass der schwarzhaarige nicht mehr wusste als der blonde, der braunhaarige allerdings schon. Ich trennte die beiden auf denselben Weg, wie ich vorher den blonden weggebracht hatte, allerdings bekam keiner von den beiden eine Decke, ein Klo oder etwas anderes.

Der Anführer blieb in dem Zimmer und sah mich nun mit hämischem Blick an. Gut, er war arrogant, dass würde es leichter machen ihn zu brechen um an die Infos zu kommen die ich brauchte. Kurz durchzuckte mich Mitleid als ich an das Bevorstehende dachte, aber dann dachte ich wieder an die Kugel, die meine Freundin fast getötet hätte und sich stattdessen durch meinen Flügel gebohrt hat und alle mein Mitleid war verflogen. Ich erwiderte spöttisch seinen Blick: "Da waren es wohl nur noch zwei", meinte ich, griff dann zu meinem guten Messer mit der ausfahrbaren Klinge. Es lag perfekt in meiner Hand und hat mir seit meiner Verwandlung in eine Art schwarzen Engel immer Kraft in harten Zeiten gegeben. Ich benutze es erst, um ihn einfach nur wehzutun, bevor ich merkte, dass er wirklich nicht durch körperliche Schmerzen reden würde. Langsam zog ich meine Messer in die Nähe seines Gesichts. "Rede", presste ich durch zusammengebissene Zähne hervor, "oder dein Gesicht wird nie mehr so hübsch sein, wie es mal war." Er sah mich an: "Das traust du dich ja doch nicht." Ich hörte die Angst in seiner Stimme, er probierte sich selbst davon zu überzeugen. "Das war nicht das, was ich hören wollte", erwiderte ich lediglich und schnitt ihm grob über die Wange. Er zuckte zusammen, sagte aber immer noch nichts. "Nun gut, du lässt mir ja keine Wahl", sagte ich nun und hebte mein Messer an seine Nase, um ihm den Nasenflügel durchzuschneiden. Als er begriff was ich vorhatte sah ich Entsetzen in seinen Augen aufblitzen. "Warte", rief er. Ich wartete, doch als nach zehn Sekunden immer noch nichts kam und ich sah, wie er sich langsam entspannte in der Überzeugung, dass er mich jetzt um den Finger gewickelt hatte schnitt ich ihn doch noch. Er brüllte vor Schmerz, wie schmerzhaft das wir wusste ich selbst, aber ihn würde es noch viel mehr Schmerzen bereiten, wenn er sein Gesicht sah, so arrogant und auf sein Äußeres bedacht wie er schien. "Ich komme morgen wieder", sagte ich aber lediglich und säuberte grob mein Messer. Heute würde er sowieso so nichts mehr sagen, dass ließ seine Eitelkeit nicht zu. Ich wandte mich ab und räumte alles weg bis auf das Messer, welches ich auf den Tisch legte, da ich es für bessere Pflege mit hochnehmen würde, als sich die Türe öffnete.

Black AngelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt