Kapitel 78: Erklärung

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„Marie", kam mir Natasha mit geröteten Augen entgegen. Sie gab mir eine Backpfeife, die zwar nicht wirklich fest war, mich aber definitiv überraschte. Direkt danach umarmte sie mich fest und vergrub ihren Kopf in meiner Halsbeuge. „Tu sowas nie wieder", fauchte sie mich an, aber ich konnte ihrer Stimme die Erleichterung entnehmen, „Ich habe mir solche Sorgen gemachte." Ich schloss meine Arme um sie und drückte sie enger an mich. „Es tut mir leid, so leid. Es wird nicht wieder vorkommen, versprochen", flüsterte ich in ihre Haare. „Besser ist es", sagte sie leise und sah mich nun an. Ihre Augen zuckten und nahmen war, dass ich ebenfalls geweint hatte. Ich konnte sehen, dass sie noch was sagen wollte, aber in dem Moment kam Wanda. „Marie", sagte sie und Natasha löste sich vollends von mir, damit Wanda mich umarmen kann. Auch die anderen kamen nach und nach zur Tür rein, da Steve sie gerufen hatte, damit sie ihre Suche abbrechen konnten.

Wir saßen alle im Wohnzimmer auf der Couch und ich wusste, dass sie alle auf eine Erklärung warteten. Natasha hatte sich an mich gekuschelt. Ich konnte sagen, dass sie noch wütend war, aber die Erleichterung darüber, dass es mir gut ging, schien größer zu sein. Mein Magen knurrte laut und ich wurde etwas rot, als Tony anfing zu kichern. „Ich hol dir mal was zu essen", meinte er und stand auf. Ich nickte ihm dankbar zu und er verschwand in der Küche. Ich sah einmal in die Runde. „Es tut mir leid, Leute. Ich wollte euch keine Sorgen bereiten", meinte ich, „Ich brauchte einfach nur etwas Zeit für mich und habe nicht drüber nachgedacht, was es für euch bedeutet, wenn ich einfach verschwinde." Sie sahen mich alle an und schienen noch eine Erklärung zu erwarten, weshalb ich etwas Zeit für mich brauchte, aber diese gab ich ihnen nicht. Clint stand auf. „Ich bin froh, dass es dir gut geht, aber sag das nächste Mal einfach Bescheid", meinte er und schenkte mir ein kleines Lächeln. Ich nickte: „Das werde ich. Es tut mir leid, dass ich euch Sorgen bereitet habe." Er nickte mir knapp zu und schien mir zu verzeihen. Dann verließ er den Raum mit den Worten, dass er jetzt endlich ins Bett gehen werde um den dringend benötigten Schlaf nachzuholen. Die anderen Männer folgten ihm, nur Wanda und Natasha blieben mit mir sitzen. „Hier, dein Essen", reichte Tony mir die warmgemachte Lasagne. „Danke", meinte ich und stürzte mich darauf. Er sah uns drei an. „Ich lass euch dann mal allein", meinte er und ging auch.

Ich aß meine Portion auf, die leider viel zu schnell leer war. Die Blicke von den beiden ignorierte ich gekonnt, denn gerade hatte das Essen Vorrang. Sobald der Teller leer war, stellte ich ihn auf den Couchtisch und lehnte mich zurück. „Nun?", fragte Wanda ungeduldig. Ich blickte nach links zu ihr uns seufzte leise. Dann blickte ich nach rechts zu meiner Freundin, deren Augen sanft schimmerten und obwohl ich die Wut noch darin sah, erdeten sie mich. Ihr ganzer Körper strahlte Ruhe und Geduld aus. „Tony kam heute Nachmittag zu mir und meinte, er habe etwas, dass ich sehen solle", begann ich zu erzählen. „Er hatte ein Video, dass bewies, dass sie damals den Flughafen in die Luft gejagt hat", bei diesen Worten schaute ich Nat an. Sie runzelte kurz die Stirn, dann wurden ihre Augen plötzlich groß. „Du meinst den in Finnland?", fragte sie. Ich nickte und wand mich dann an Wanda, die uns fragen ansah. „Ich war vor alledem", begann ich und deutete mit einer Handbewegung auf den Raum, „mal in Finnland, aber als ich zurück fliegen wollte ist der Flughafen explodiert, während ich drinnen war. Ich war zwei Tage gefangen unter dem Schutt, bevor ich gerettet wurde. Damals heiß es nur, dass es Terroristen waren, weshalb ich es mir zur Aufgabe machte, diese zu jagen und hinter Gittern zu bringen. Jetzt hat Tony aber Beweise gefunden, die darauf deutet, dass Letizia dafür verantwortlich war." Wanda starrte mich geschockt an. „Почему я только сейчас узнаю об этом?! (Wieso erfahre ich erst jetzt davon?!)", rief sie und sprang auf. Ich wich etwas zurück: „Das ist nichts, über das ich gerne rede, deswegen weiß auch niemand von den anderen davon. Nun, außer Tony." Sie beruhigte sich wieder und sagte mit normaler Stimme zu Natasha: „Wusstest du davon?" Diese nickte: „Seit ein paar Monaten, ja." Wanda setzte sich neben mich auf das Sofa. „Ich dachte, du jagst Terroristen aus irgendeinem anderem heroischem Grund. Ich wusste nicht, dass du selbst Opfer von ihnen warst", meinte sie und sah mich sanft an. Ich zuckte die Schultern: „Wenn ich meine Flügel und so nicht gehabt hätte, hätte ich das vielleicht auch nicht gemacht. Aber so stand es irgendwann für mich außer Frage." Sie nickte uns sagte dann leise zu mir, so dass Nat sie nicht hören konnte: „Du weißt, dass ich immer für dich da bin, wenn du über irgendetwas reden willst?" Ich nickte dankbar: „Ich weiß, danke." Sie lächelte mich kurz an und umarmte mich fest, bevor sie meinte, dass sie sich jetzt auch mal schlafen legen würde.

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