Zitternd erwachte ich. Ich war schweißgebadet, wie in letzter Zeit fast immer, wenn ich aufwachte. Eine Hand strich mir eine Strähne hinter mein Ohr. „Schon wieder Alpträume?", fragte mich die Russin. Ich nickte und schloss erschöpft meine Augen. Sofort blitzten die Bilder wieder auf und ein Schauer überkam mich. Ruckartig öffnete ich meine Augen wieder und sah in mitfühlenden waldgrüne Augen. Ich seufzte leise bevor ich aufstand: „Ich geh duschen." Meine Freundin nickte und wand sich wieder ihrem Buch zu. Ich habe echt das Gefühl, wenig zu schlafen in letzter Zeit, aber irgendwie schaffte sie es immer noch, immer vor mir wach zu sein. Lag vielleicht daran, dass ich zwar immer vor ihr im Bett war, aber trotzdem erst später einschlief und auch nachts viel wach lag.
Eine knappe Woche war vergangen seit wir am Baggersee waren und mir war wieder sterbenslangweilig. Meine Verletzungen waren inzwischen fast alle geheilt, aber meine Muskeln waren immer noch nicht wirklich vorhanden, weshalb ich noch kein Sport machen durfte. Immerhin kann ich wieder allein laufen und mich im Haus frei bewegen ohne auf andere angewiesen zu sein.
Etwasspäter kam Natasha ins Wohnzimmer, wo ich Mario Kart spielte. „Hey", begrüßte sie mich und setzte sich neben mich. „Hey", erwiderte ich ohne aufzuschauen. Sie sah mir keine Minute zu bevor sie fragte: „Hast du Lust mal rauszugehen? In den Wald eine kleine Runde spazieren." Ich pausierte das Spiel und sah sie überrascht an. „Und da fragst du mich noch? Natürlich geh ich mit dir raus", rief ich begeistert. Sie musste grinsen und wollte mir einen schnellen Kuss auf die Wange geben, doch ich drehte meinen Kopf so, dass sie meine Lippen traf. Sie zuckte kurz überrascht weg, bevor sie sanft ihre Lippen auf meine drückte, diesmal absichtlich. Ich vertiefte den Kuss und strich mit meiner Zungenspitze ihre Lippen entlang. Leise stöhnend öffnete sie ihren Mund und ich schob meine Zunge rein. „Nehmt euch ein Zimmer", hörten wir Steves Stimme und fuhren auseinander. „Nicht nötig", meinte Nat, „Wir wollten sowieso gerade raus gehen." Sie schnappte sich meine Hand und zog mich aus dem Zimmer.
Das Auto brummte vor sich hin und ich starrte aus dem Fenster. Die Häuser zogen vorbei bis sie durch Felder und Wälder ersetzt wurden. Nat hatte mir nicht verraten, wo wir hinfahren, sie hatte nur gemeint, dass ich es noch früh genug erkennen würde. Leise Musik spielte im Radio und Natasha summte leise mit. Ihre Hand ruhte auf meinem Oberschenkel und verließ diesen nur zum Schalten. Die Sonne strahlte mir ins Gesicht und ich genoss die Wärme. „Ein Pfenning für deine Gedanken", sagte meine Freundin plötzlich. Ich sah zu ihr rüber und kurz erwiderte sie meinen Blick, bevor sie wieder auf die Straße sah. „Ich denke darüber nach, was für ein schönes Wetter es ist und wie sehr ich den Sommer mag. Und dass ich mich freue, mal wieder nur mit dir rauszugehen", antwortete ich mit einem Lächeln. Sie lächelte mich kurz an: „Ich freue mich auch."
Fünf Minuten später hielt sie an einem Parkplatz am Waldrand. Ich sah sie überrascht an, als ich diesen erkannte. Ich hatte nicht auf den Weg geachtet, deswegen viel es mir erst jetzt auf. „Gehen wir zu meinem Aussichtsort?", fragte ich sie. Sie nickte: „Ich habe gedacht, es tut dir gut mal rauszukommen und wohin zu gehen, wo du dich wohlfühlst." Ich nickte begeistert: „Danke." Schnell umarmte ich sie und gab ihr einen Kuss. „Gerne", erwiderte sie ihn und ging an den Kofferraum um einen Rucksack zu holen. Ich hüpfte vor den Weg entlang und drehte mich ungeduldig zu ihr um. „Komm", rief ich und sie musste lachen. Schnell joggte sie zu mir und wir gingen in mäßigem Tempo den Weg entlang.
Eineinhalb Stunden später kamen wir an und ich genoss einen Moment einfach nur die Aussicht und die Vertrautheit. Warme Arme legten sich von hinten um mich und ich lehnte mich gegen sie. Ich schloss meineAugen und sog ihren vertrauten Geruch ein. „Du weißt immer, was ich brauche. Danke", meinte ich und sah sie schräg an. „Immer" antwortete sie und gab mir einen schnellen Kuss. „Komm", meinte sie dann und zog mich zu einer ausgebreiteten Picknick Decke.
![](https://img.wattpad.com/cover/285661825-288-k35795.jpg)
DU LIEST GERADE
Black Angel
FanfictionMarie ist nun seit etwa einem Jahr Teil der Avengers und fast genauso lang auch schon mit Natasha Romanoff zusammen. Sie sind gerade bei Clint angekommen, als sie angegriffen werde. Als sich herrausstellt, dass die Angreifer aufgrund Maries Vergange...