Black Angel

Kapitel 8: Vergangenheit

Nat Pov

Ich hörte einen lauten Schrei neben mir und war schlagartig wach. Marie lag neben mir, schweißgebadet und ich erkannte sie als die Ursache für den Schrei. Ihr Atem ging schnell und flach und in ihren Augen stand Angst. "Hey, alles ist gut, es war nur ein Alptraum", sagte ich zu ihr und strich die in ihrem Gesicht klebenden Haare nach hinten. Ihre dunkelbraunen, fast schon schwarze Augen fixierten meine. Ich merkte wie ihr Atem sich langsam beruhigte und sie anfing sich zu entspannen, als sie merkte, dass sie in unserem Zimmer war. "Nein", sagte sie dann und hielt mit ihrer Hand die Bettdecke krampfhaft fest, "Es war eine Erinnerung." Ihr kamen Tränen. Ich drückte sie an mich. "Willst du darüber reden?", fragte ich sie leise. Erst erwiderte sich nichts und hielt sich nur an mir fest, dann sagte sie leise: "Sie haben mich gefoltert." Ich war geschockt. Ich wusste, dass Marie einiges durchgemacht hat und sie hatte es schon ein paar Mal angedeutet, aber es bestätigt zu haben war nochmal etwas anderes. Sie begegnete vorsichtig meinen Blick. „Wer?", verlangte ich zu wissen und Wut schlich sich in meine Stimme. Sie schüttelte leicht den Kopf: „Sie sind tot, Nat. Sie alle, dafür habe ich indirekt gesorgt", sagte sie leise. Ich wusste, dass sie niemals absichtlich Menschen tötete, egal was es für welche waren. Sie lieferte immer alle an Behörden aus, die sie überprüft hatte und bei denen sie wusste, dass ihre Gefangenen nie mehr Tageslicht sahen. „Wer?", fragte ich nochmal, da ich definitiv überprüfen werde, ob sie wirklich tot sind und falls das nicht der Fall sein sollte... Naja, ich beschützte nun mal die die ich liebte auf eine etwas andere Art und Weise. „Terroristen", sagte sie nun „Ramadan Abdullah Mohammad Shallah war ihr Anführer." Ich nickte kurz und drückte sie an mich.

Sie hatte früher Terroristen gejagt, bevor wir uns kennengelernt hatten. Ich weiß keine genauen Zahlen, aber anscheinend hat sie viele Anschläge verhindert, bevor sie überhaupt ausgeführt werden konnten, und sie hat auch bekannte Terroristen aufgespürt und gefangen genommen. So haben wir uns auch kennengelernt. Wir waren hinter derselben Person her, sein Spitzname war Samael, und ich war gerade dabei Informationen über ihn zu beschaffen, als er plötzlich aus der Bildfläche verschwand. Ich brauchte drei lange Tage ihn ausfindig zu machen und brach dann in das Haus ein, in dem er zu sein schien. Womit ich nicht gerechnet hatte, war, dass mich eine wunderschöne Frau, mit dunklen Haaren, dunklen Augen und komplett in schwarz gekleidet ansprach, kaum dass ich es ins Haus geschafft hatte. Ich hatte ihr gesagt, dass ich ihr nichts tun will und dass ich nur Samael will, aber sie hatte jedeglich gemeint, um zu ihm zu kommen müsse ich erst an ihr vorbei. Als ich sie angreifen wollte fuhr sie schwarze Flügel aus, die zu ihrem gesamten dunklen Erscheinungsbild perfekt passten und schleuderte mich mit einer Wucht gegen eine Wand, dass ich sofort ohnmächtig war.

Als ich wieder aufwachte war ich an einem Stuhl gefesselt und saß in einem kleinen Zimmer, wo das einzige Licht von einer alten Glühbirne stammte. Sobald ich wach war ging die Tür auf und die Frau trat ein. Ich erinnerte mich noch an sie, aber damals an keinen Kampf oder etwas, dass mir erklärte, wie ich hier gelandet war. Sie lehnte sich mir gegenüber an die Wand und betrachtete mich. Ich konnte förmlich spüren, wie ihr Blick über meine Kurven glitt, langsam und ohne Scheu. Ich spürte, dass ich rot angelaufen war und konnte mich dafür selbst ohrfeigen. Ich saß gefesselt und ohne einen Plan, wie ich da gelandet war in einer Zelle und konnte nur an ihren Blick auf mir denken und daran, wie gut sie aussah. „Natasha Romanoff", sagte sie irgendwann. Ich erstarrte, da noch nie jemand wusste wer ich war, ohne dass ich es gesagt hatte. Sie fragte mich was ich von Samael wolle und wir beschlossen, zusammen zu arbeiten.

Nachdem der Fall abgeschlossen war, war ich so in sie verliebt, dass ich es nicht mit dieser eine Zusammenarbeit auf sich beruhen lassen wollte. Also lud ich sie ein, sich den Avengers anzuschließen, was sie auch machte. Etwa ein Monat später kamen wir auch tatsächlich zusammen.