Kapitel 24

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Am nächsten Morgen, waren wir alle sehr früh auf den Beinen. Um Punkt neun Uhr saßen wir im Auto und fuhren langsam Richtung Scharbeutz zur Ostsee Therme. Den halben Tag ließen wir es uns richtig gut gehen. Wir hatten eine Menge Spaß und genossen den Wellness. Gegen 16 Uhr machten wir uns langsam wieder auf dem heimweg. Als wir ankamen sah ich Wincent's Motorrad in der Garage. "ob ich damit mal ne Runde drehen darf?" fragte ich Angela, worauf sie mit den Schultern zuckte. "den Führerschein hast du ja, ich weiß nur nicht, wie Wincent die Maschine versichert hat." erklärte sie, dass wusste ich auch nicht. Meist war ich nur mitfahrer. Ich hatte keine eigene Maschine, aber die Ausrüstung und die lag auch in der Garage. "ruf ihn doch mal an." schlug Shay vor. "Das ist eine gute Idee." kicherte ich.

Während die anderen zwei ins Haus gingen, blieb ich bei der Maschine stehen und wählte die Nummer von Wincent. "hey." hörte ich seine Stimme und sofort musste ich lächeln. "Na du. Wie geht's?" fragte ich und legte meine Hand auf den Sitz des Motorrads. "Ach soweit alles gut und bei dir? Du möchtest doch irgendwas, das höre ich aus deiner Stimme." lachte er und ich musste schmunzeln, er wusste immer wenn was los war. "bei mir ist auch alles super. Darf ich dein Baby ausführen?" fragte ich schnell in der Hoffnung, dass nur ein ja kam. "Mein Baby?" fragte er verwirrt. "Ja dein Baby auf zwei Rädern." kicherte ich und strich über den Lack. "wenn du mir versprichst, auf dich aufzupassen. Das Motorrad ist mir egal, Hauptsache dir geht's gut." sagte er und ich lächelte. "Ich passe auf mich auf. Ich schicke dir auch Bilder, wenn ich wieder zurück bin." versprach ich. "die Schlüssel liegen bei mir im Zimmer, in der Schublade vom Schrank." sagte er und ich machte mich auf den Weg nach oben. "Danke wincent." ich war einfach glücklich. Er erzählte mir noch, dass er heute noch ein Konzert hatte und sich schon freute, bald wieder im Norden zu sein.

Ich kramte die Schlüssel aus dem Schrank und zog mich dann um, als wir aufgelegt hatten. "So Baby, dann machen wir mal eine schicke Runde." sprach ich zur Maschine und zog mir mein Helm auf. Ich war etwas aufgeregt, da es Wincent's Maschine war und ich echt Angst hatte, sie zu Schrott zu fahren. Vorsichtig schob ich sie aus der Garage und stieg drauf.

Ganz gemütlich fuhr ich durch die Straßen und dann wieder Richtung Scharbeutz. Ich liebte diesen Ort und hier gab es so viele Erinnerungen. Als ich in Scharbeutz angekommen war, parkte ich die Maschine und spazieren dann durch die Gegend. Ich kam an den Italiener vorbei, wo Wincent und ich damals echt oft essen waren. Meine Beine trugen mich automatisch zur Seebrücke. Langsam lief ich über dad Holz und sah einfach nur aufs Wasser. Ohne es zu bemerkten hatte ich die 260 Meter schnell hinter mich gebracht und stand nun am Brückengeländer. Mein Blick schweife über die Ostsee, als ich bemerkte wo ich genau stand musste ich schmunzeln. Genau hier an dieser Stelle, hatte mir Wincent das küssen beigebracht. Es war eine schöne Erfahrung, alleine wie er mich fest an sich gehalten hatte. Das war nun auch schon fast 12 Jahre her. Ich war damals 14 und Wincent 16.

Glücklich seufzend schloss ich die Augen und ließ mir den Ostseewind um die Nase schweifen. Mein Helm in der armbeuge und meine Hände an dem Metalgeländer, da spürte ich erst, wie kalt es eigentlich noch war. "Sarina?" hörte ich eine weibliche Stimme, die mir sehr bekannt war. Ich hatte keine Lust auf die Person. Ich drehte mich langsam zu der Person.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt