Wincent und ich telefonierten an diesem Abend nur kurz. Da ich total müde war und er viel zu tun hatte. Uns war eh nur wichtig, dass wir wenigstens miteinander sprachen.
Am nächsten Morgen tastete ich wieder unbewusst das Bett ab und war extrem enttäuscht, als ich bemerkte, dass ich noch immer alleine war. Seufzend stand ich auf und schlürfte ins Bad. Dort stellte ich mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser erstmal nur über meinen Körper fließen. Ich weiß nicht wo das her kam, aber mir stiegen die Tränen in die Augen und ich ließ sie einfach laufen. Ich vermisste meinen Freund extrem, ich wollte in seiner Nähe sein. Seine Nähe fehlte, diese Wärme, der Geruch und dieses Gefühl zu Hause zu sein.
Die Tränen liefen einfach, da ich spürte, dass es mir half. Nachdem ich mich ausgeheult hatte, stieg ich aus der Dusche. Ich fühlte mich viel besser, zog mich an und räumte danach noch etwas auf, nachdem ich Wincent eine guten Morgen Nachricht geschrieben hatte. Summend ging ich ins Schlafzimmer und suchte für den nächsten Tag schon mal nach Sportsachen, die ich auch relativ schnell fand.
Gegen 12 Uhr schrieb mir Shayenne, dass sie nun im Zug saß. Lächelnd machte ich mich fertig und ging zum Auto. Ich saß gerade im Auto, als Wincent anrief. "guten Morgen, mein Schatz." begrüßte ich meinen Freund. "guten Morgen. Wie geht's dir?" fragte er und ich war direkt etwas schlechter drauf, aber ich ließ es mir nicht anmerken. "ganz gut soweit, ich bin gerade auf dem weg zum Bahnhof, deine Schwester abholen und dir?" erzählte ich. "Ja auch ganz gut, nur vermisse ich dich extrem. Es ist unfassbar komisch, morgens alleine wach zu werden." sagte er ehrlich und das hörte ich aus seiner Stimme. "Ich vermisse dich auch, Wincent. Sag mal, wenn deine Mum noch nichts gesagt hat, dann weiß Shay ja noch gar nicht, dass wir zusammen sind." fing ich an. "ich denke mal, Mama hat nichts gesagt. Sie möchte immer, dass man ihr es selber sagt." sagte er und ich nickte, bis mir einfiel, dass er es gar nicht sah. "wie wollen wir ihr das sagen?" fragte ich, ich wusste schließlich nicht, ob ich es ihr sagen sollte, oder ob wir das zusammen machen wollten. "ich komme irgendwann ja wieder hoch und dann sagen wir ihr das." überlegte Wincent und ich spürte, dass es extrem schwer sein sollte für mich, ihr keinen Ton zu sagen. "gut, dann machen wir das so. Schatz, ich möchte dich nicht ab würgen, aber ich bin am Bahnhof und wollte Shay vom Bahnsteig abholen." erklärte ich und hoffte das er mir nicht böse war. "kein Problem. Ich muss auch gleich ins Studio. Ich wünsche euch ganz viel Spaß zusammen." das Lächeln aus seiner Stimme hörte ich.
Nachdem wir uns verabschiedet hatten, stieg ich aus und ging zum Bahnsteig, wo auch fünf Minuten später der Zug einfuhr. Als Shayenne mich entdeckte, ließ sie ihre Tasche fallen und wir rannten auf einander zu. Wir waren wie Teenies, die ihre beste Freundin nach Jahren wieder sahen. Lange umarmen wir uns und ich hatte einfach das Gefühl, gerade ein Teil von Wincent bei mir zu haben. Es tat so gut, sie fest in meinen Armen zu haben und mir ging es noch besser.
"Na komm, wir fahren." lachte ich, als wir uns gelöst hatten. Ich nahm ihre Tasche und wir liefen zusammen zum Auto. "Was grinst du eigentlich so?" fragte ich, da sie schon die ganze Zeit grinste und ich kannte das dämliche grinsen. "ach nicht so wichtig." wich sie mir aus und stieg ins Auto. Für mich war das Thema noch nicht erledigt und ich wusste, dass ich zu Hause mal weiter bohren sollte.
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Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt
FanficTeil 1 Wincent und Sarina kenne sich nun schon über 20 Jahre. Jedes dunkle Kapitel in Sarina's oder Wincent's Leben bestritten die zwei gemeinsam. Diese ganzen Geschehnissen stärkte die Freundschaft immer mehr. Jeder ist immer für den anderen da. B...