Kapitel 19

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Einen Moment blieb ich noch am Grab stehen. Auch Wincent sagte nichts. Erst als ich wieder in meinem Auto saß und die Kamera wieder wechselte. "nächstes Mal komme ich mit." lächelte er mit aufmunternd zu. "Danke." flüsterte ich und schloss einen Moment die Augen. Dann sah ich zu meinem besten Freund. "Danke, dass du dabei warst." lächelte ich leicht und wischte mir noch mal über die Augen. "für dich immer." sagte er. Mit ihm am Telefon fuhr ich noch heim. "ich melde mich wieder, ja? Ich muss zum Interview." sagte er und ich nickte. "Danke für alles, Winnie." lächelte ich und dann legten wir auf.

Ich lenkte mich etwas mit dem Haushalt ab, solange, wie es mein Rücken mitmachte. Und das war nach zwanzig Minuten leider vorbei. Mit einem Tee, Kirschkernkissen und Decke legte ich mich auf die Couch. Ich sah mir ein paar grusel Videos auf Youtube an, als mein Handy klingelte. Mein Blick ging auf das Display und leicht musste ich lächeln. 'Sauer' blinkte auf und drückt auf annehmen. "hey." begrüßte ich die Gegenseite. "Frau von und zu Hermann, ich bin sauer." kam die Stimme von Manfred aus dem Lautsprecher. "du heißt Sauer ja, das weiß ich." lachte ich und schloss die Augen. Ich hörte nur ein seufzen und das brachte mich noch mehr zum lachen. "Warum bist du sauer?" fragte ich und unterdrückte mir das nächste Lachen. "Wincent hatte mir erzählt, dass du bei ihm zu Besuch warst und du bei mir in Würzburg gar nicht vorbei geschaut hast." grummelte er. Ich mochte Manni sau gern. Wir hatten uns auch von Anfang an super verstanden. "tut mir leid, Manni. Ich hatte Shayenne dabei und Habs auch ehrlich gesagt verpennt." sagte ich ehrlich und drehte mich halb auf den Rücken. "Wir sehen uns doch eh nächste Woche, da seid ihr ja hier im Norden." bemerkte ich und musste lächeln, dass ich bald die Chaoten wieder um mich hatte.

Wir quatschen noch eine Weile. "ich kann Wincent ja fragen, ob du das ganze Wochenende bei uns sein kannst. Hab mal wieder Lust mit dir Party zu machen." lachte Manni und ich überlegte. "also ich soll von Freitag bis Sonntag dabei sein?" fragte ich noch mal nach. "klar. Ich frag ihn mal." sagte er und ich schmunzelte. "Du weißt, dass du auch Amelie Fragen musst oder?" bemerkte ich. "Ach das bekommen wir schon hin." er war sehr begeistert von seiner Idee. Dann verabschiedeten wir uns und ich sah mir noch ein paar Videos auf Youtube an.

Irgendwann ging ich ins Bett, da es schon spät war. Von Wincent kam eine Nachricht, dass er es an diesem Abend nicht mehr schaffen würde anzurufen und wollte sich dann am nächsten Tag melden, was für mich auch total okay war. Schließlich hatten wir schon miteinander gesprochen und Wincent musste auch arbeiten. Für mich ging es am nächsten Tag wieder ins Home-Office.

Am nächsten Morgen ging ich in die Küche und machte mir ein Kaffee. Während der Kaffee durchlief, ging ich in mein Arbeitszimmer und startete meinen Rechner, damit ich direkt beginnen konnte. Ich arbeitete die drei Buchführungen durch, die ich noch daheim hatte. In meiner Pause ging ich duschen und machte mich fertig, damit ich alles ins Büro bringen konnte. Ich wollte eigentlich in ein anderes Büro, weil in meinem jetzigen nur noch gehetze war, für alles waren die Mitarbeiter schuld, die Chefs für nichts. Ich war Steuerfachangestellte und machte eigentlich ausschließlich Buchhaltung. Ich wollte nicht meckern, Buchhaltung machte Spaß, aber dafür hatte ich meinen Beruf eigentlich nicht gelernt.

Die Ordnen packte ich in eine Tasche und ging dann zum Auto. Seufzend stieg ich hinein und fuhr los. Nachdem ich das Büro betrat km schon der erste Spruch. "Ach Frau Hetmann, sind sie dann auch endlich mit den Buchhaltungen fertig?" fragte meine Chefin Frau Otes und sah mich natürlich nicht an, sondern sah an mir vorbei. "Also ich hab dafür jetzt 3,5 Stunden gebraucht und deswegen bringe ich sie her." bemerkte ich und dad war eigentlich schon eine sehr gute Zeit für die Buchhaltungen. "ich hätte es in 2,5 Stunden geschafft." bemerkte sie und ich grummelte nur leise "das will ich sehen." Kopfschüttelnd legte ich die Ordner in das Regal und wollte mir neue einpacken. "sie brauchen sich keine neuen einpacken, können hier weiter arbeiten." gab sie von sich. "Ach damit sie mich noch besser kontrollieren können?" fragte ich sie und sah ihr in die Augen.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt