Kapitel 100

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Ich hörte meine Ärztin genau zu. "ich kann sie beruhigen, der Knoten in ihrer Brust ist gutartig. Ich würde mich freuen, wenn sie morgen nochmal zu mir in die Praxis kommen und wir noch mal in Ruhe über alles sprechen können." erzählte Frau Schipplik und ein riesen Stein fiel mir vom Herzen. Aber da fiel mir direkt noch was ein. "ich habe da noch eine kleine Frage." fing ich an und atmete tief durch. "Na klar, fragen sie." ich hörte ihr lächeln aus ihrer Stimme. "mir ist das irgendwie unangenehm. Aber ich habe gestern ungeschützt mit meinem Freund geschlafen. Wie realistisch ist es, dass wir uns nun auf ein Kind einstellen müssen?" fragte ich und spürte, wie mir die röte ins Gesicht stieg. "Ach Frau Hermann, es muss ihnen nicht unangenehm sein. Aber ich kann sie auch in diesem Thema beruhigen, es ist eher unwahrscheinlich. Sie haben ja erst vor zwei Tagen die Drei-Monats-Spritze abgesetzt, ihr Zyklus muss sich erst wieder einspielen. Bei einigen Frauen geht es nach einem Monat, bei anderen kann es auch Monate sowie Jahre dauern." erklärte sie und ich atmete wieder tief durch. Dann bedankte ich mich und machte ein Termin für den folgenden Tag aus.

Quitschend hüpfte ich durch das Zimmer, als ich aufgelegt hatte. Total glücklich grinsend ging ich ihn die Küche. "kein Krebs." plauderte ich sofort los ohne nachzudenken, dass Angela immer noch am Tisch saß. Wincent sprang sofort auf und nahm mich in die Arme. "wie?" fragte Angela und geschockt drehte ich mich zu ihr. Auch Wincent zuckte kurz zusammen. "wie kein Krebs?" fragte sie noch mal genauer und sah uns eindringlich an. Wir setzten uns an den Tisch und erzählten Angi alles, wie es entdeckt wurde und wie ich deshalb drauf war.

Nachdem das alles erzählt wurde, aßen wir unser Kuchen auf und saßen noch etwas zusammen. "der Kuchen war super." lächelte ich meinen Freund an und gab ihm einen kurzen Kuss. "Das freut mich, das war das erstemal, dass ich was gebacken habe." lächelte er. "Das kann ich bestätigen, zuhause mussten immer Shay oder ich backen." lachte Angela und trank ihr Kaffee aus. Irgendwann fragte ich wo Shay eigentlich war und da erzählte sie uns, dass es ihr nicht so gut ginge und viel schlief.

Gegen frühen Abend verabschiedeten wir uns von Wincent's Mum. "Wünsch Shayenne bitte gute Besserung von uns." sagte ich, als ich sie kurz umarmte. Als sie dann gegangen war, umarmte ich Winnie ganz doll, ich freute mich einfach, dass ich kein Krebs hatte. "hattest du auch gefragt, ob es möglich sein könnte, dass du schwanger sein könntest?" fragte Wincent nachdem wir uns aufs Bett gelegt und uns aneinander gekuschelt hatten. "Ja das habe ich gefragt und sie meinte es wäre noch nicht möglich. Es kann ein Monat dauern oder auch Jahre, bis mein Zyklus wieder voll in Ordnung ist." erklärte ich und erkannte bei Wincent sofort etwas Traurigkeit. "Schatz, ich weiß, du möchtest Papa und ich möchte gerne Mama werden. Aber meinst du nicht das es etwas zu früh ist?" fragte ich vorsichtig und streichelte seine Brust. "für mich kann es nicht schnell genug gehen." gab er ehrlich zu und ich nickte. "ich hab morgen noch mal ein Termin bei der Ärztin, da wird geklärt wie das weiter geht. Ich wollte mir eigentlich die Spritze wieder setzen lassen, aber wenn du möchtest, kann ich sie auch weglassen." überlegte ich, dass ich direkt schwanger werden sollte, war ja laut meiner Ärztin unwahrscheinlich. "würdest du das tun?" fragte Wincent neugierig. "ich würde alles für dich tun." flüsterte ich und küsste ihn kurz. Glücklich lächelte er mich an. Es dauerte aber auch nicht lange und wir schliefen eng aneinander gekuschelt ein.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt