Kapitel 119

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Beim Arzt ging alles schnell. Ich erklärte das alles und schon wurde mir Blut abgenommen. "mit Glück finden wir dort was, wenn nicht, dann kann es sein, dass sie Ko-Tropfen zum Opfer gefallen sind." sagte mein Arzt und ich verdrehte die Augen. "Na ganz toll, wann bekomme ich bescheid?" fragte ich dann. Als er mir dann sagte, dass ich am nächsten Morgen direkt anrufen konnte, verabschiedeten wir uns und Shay und ich gingen heim.

"kannst du deinen Bruder mal anrufen und sagen, was der Arzt gesagt hat? Mich hat er vorhin total zusammen geschissen, weil ich ja angeblich so betrunken war." fragte ich sie und stellte mich dann in die Küche. Ich hatte kein bock, Wincent an diesem Tag noch mal zu hören. Shayenne rief direkt ihren Bruder an und setzte sich zu mir in die Küche. Während sie telefonierte, machte ich uns was zu essen. "Man Wince, sie hat es mir nicht eingeredet, ich war doch selber eben mit beim Arzt." hörte ich Shayenne und nahm ihr kurzer Hand das Handy aus der Hand. "sag mal spinnst du? Warum sollte ich deiner Schwester was einreden? Ich glaube mein Schwein pfeift. Ich hab auf Shay aufgepasst, sei verdammt noch mal froh, dass es mir passiert ist und nicht ihr. Idiot." meckerte ich ins Telefon und reichte Shayenne wieder das Handy.

Extrem sauer schob ich das Essen vom Herd und ging auf meinen Balkon. "so ein Arsch." grummelte ich. Ich schloss meine Augen und atmete einige male tief durch. "Sarina?" leise erklang die Stimme von Shay. "Ja?" fragte ich und drehte mich zu ihr, ich sah die Tränen in ihren Augen. "Mir tut das Leid, dass Wincent so gemein ist." sagte sie und ich nahm sie in die Arme, meine Tränen unterdrückte ich, da es mich extrem mitnahm, dass er mir nicht vertraute.

Lange standen wir hier Arm in Arm. "Er wollte es Mama sagen, dass sie mich abholt, aber ich habe es ihm ausgeredet." sagte sie leise und ich zog sie noch näher. Ich sagte da nichts zu. Als wir uns einigermaßen wieder in Griff hatten gingen wir in die Küche und aßen zu Abend.

Den Tag ließen wir nur noch in Ruhe ausklingen. Wir riefen am Abend noch bei Angela an um ihr zu erzählen, was los war. Damit sie es nirgends woanders hörte und mich auch noch rund machte. "wie geht's dir denn, warst du beim Arzt?" fragte sie und man merkte, dass sie Mitleid hatte. "zum Glück hatte Shay richtig reagiert und mich heim gebracht. Wir waren vorhin beim Arzt, morgen bekomme ich die Ergebnisse." erklärte ich. Wir unterhielten uns noch lange bis Shay kurz auf die Toilette musste. "ich merke, dir liegt noch was auf dem Herzen." bemerkte Angela. "Wincent hat mich vorhin angerufen und mich richtig zur Sau gemacht. Er meint ich hätte mich voll laufen lassen. Wir haben uns richtig gestritten." sagte ich leise und unterdrückte wieder die Tränen. "hey, ich glaube dir. Ich habs auch schon hinter mir. Du und Wincent, ihr bekommt es wieder hin." Angela machte mir Mut und ich war froh, dass sie mir wenigstens vertraute.

Als wir aufgelegt hatten, gingen Shayenne und ich direkt ins Bett. Ich war unfassbar müde und mich wurmte es mit Wincent.

Am Freitag passierte gar nichts. Außer das Gespräch mit dem Arzt. Er erzählte mir, dass er tatsächlich noch eine ganz kleine Menge an Ko-Tropfen finden konnte. Mir ging es tatsächlich wieder besser, aber mit Wincent wollte ich noch immer nicht sprechen. Er hatte mir ganz schön wehgetan, als er meinte das er mir nicht wirklich mehr vertrauen konnte. Gegen Mittag durfte ich noch ein Bericht abholen, wo drin stand was sie gefunden hatten.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt