Kapitel 38

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"also seid ihr keine Freunde mehr?" fragte Johannes und lehnte sich zurück. "ich kann mir das einfach nicht noch mal ansehen, wenn er so fertig ist. Ich lege meine beiden Hände ins Feuer und sag dir, dass Yvonne ihn wieder fallen lassen wird." sagte ich und wurde zum Ende etwas leiser. Ich bemerkte, wie schwer das für mich eigentlich war, darüber zu reden. "sag mal, liegt es wirklich nur an Yvonne oder ist da noch was?" bohrte Johannes nach. Ich trank einen schluck und legte meinen Kopf etwas schief. "Was soll denn noch sein?" fragte ich und sah ihm in die Augen. "naja, ihr guckt euch schon echt... Naja wie sagt man das... Manchmal schon verliebt an." stotterte er und meine Augen weitete sich. "Quatsch, Winni und ich sind, ach ne waren, über zwanzig Jahre befreundet. Da ist und war nichts mit Liebe." stellte ich klar. Wie kam er denn auf diese These?

"bist du dir da wirklich sicher?" fragte Johannes und ich nickte. "Natürlich. Das wüsste ich doch, dass ich auf meinen besten Freund abfahre." lachte ich leise und schob mir das letzte Stück Brot in den Mund. Johannes scannte mich nur ab und sagte nichts weiter. Kurz darauf kam der Arzt herein. "Guten Morgen, ich bin der behandelnde Arzt. Ich heiße Dr. Barg." stellte er sich mir vor. "Ich wollte mit ihnen über ihre Verletzungen sprechen." erklärte er und ich nickte. "Wenn ich bitten dürfte, Herr..." der Doc sah Johannes an. "Oerding." stellte sich der angesprochene vor. "Wenn ich bitten dürfte Herr Oerding, kurz den Raum zu verlassen." wiederholte sich der Arzt. "Es ist okay, er kann gerne hier bleiben." sagte ich und der Arzt nickte. Dann zählte er auf, dass ich drei gebrochene Rippen, ein angebrochenes Sprunggelenk, sowie ein Schleudertrauma hatte. Tief musste ich durch atmen. "wann darf ich wieder nach Hause?" fragte ich. Ich hasste Krankenhäuser und ich wollte nicht länger als nötig hier bleiben. "sie können heute schon gehen, da sie keine inneren Verletzungen haben. Sie müssten nur morgen bei ihrem Hausarzt vorsprechen, wegen der Behandlung. Sind sie alleine zu Hause?" fragte er, ich wollte gerade was sagen, als Johannes mich unterbrach. "Meine Freundin und ich könnten auf sie aufpassen, das wäre gar kein Problem." erklärte der Oerding und ich lächelte ihm dankend an. "Na dann geht das ja. Ich würde sie gleich gerne noch mal untersuchen und dann können sie heim." lächelte mir Dr. Barg zu.

Als ich dann die Untersuchungen hinter mir hatte, durfte ich auch direkt unterschreiben. "hast du denn ein Auto hier?" fragte ich Johannes, dieser nickte direkt. "Ich bin letzte Nacht noch direkt nach Hamburg und heute morgen mit dem Auto her gekommen." erklärte er, dankend umarmte ich ihn. "Danke." hauchte ich. Mit Krücken laufen konnte ich wegen den Rippen nicht wirklich. Weshalb Johannes mich stützte.

Im Auto angekommen, stiegen mir direkt die Tränen in die Augen. Mit diesem Auto hatte mich Wincent am Freitag abgeholt. "hey, alles gut?" fragte Johannes sofort, nachdem er auch eingestiegen war. "Ja, nur am Freitag war die Welt noch heile." flüsterte ich und schloss die Augen. "Es wird wieder alles. Ina und ich werden uns um dich kümmern. Angela wird dich auch unterstützen. Sie hat ihren Sohn gestern auch noch ordentlich zusammen gefaltet." lachte er und ich nickte nur. Ich wollte heim, mehr nicht. Während der knappen einstündigen Fahrt schlief ich etwas.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt