Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt

Kapitel 57

An diesem Abend telefonierten Wincent und ich etwas länger. "hast du die Lena nun eigentlich schon kennengelernt?" fragte ich und kuschelte mich in mein Bett. Da ich am nächsten Morgen um 4 Uhr aufstehen musste, damit ich den Zug um 6 Uhr bekam. "Ja, sie scheint eine echt nette zu sein." Fing er an und ich musste etwas lächeln, da Fabi dann wohl nun mal Glück hatte. "Fabi und ich haben auch überlegt eine WG zu gründen. Ich möchte meine Wohnung los werden." überlegte Wincent. "Warum denn nicht? Klingt doch total cool." lächelte ich. "werden wir wohl die Woche in Angriff nehmen." bemerkte er und nun überlegte ich, lohnte es sich dann für mich, überhaupt runter zu fahren? "das freut mich für euch. Macht auch mehr Sinn, so viel bist du ja nun auch nicht in München, dass du eine eigene Wohnung brauchst." überlegte ich. Wir unterhielten uns noch fast eine Stunde, bis wir dann auflegten.

An Schlaf war für mich aber nicht wirklich zu denken. Warum auch immer, war ich mega aufgeregt. Es war doch "nur" Wincent, ich freute mich immer auf ihn, aber das ich so aufgeregt war kannte ich gar nicht von mir. Des öfteren ging ich in die Küche, um mir was zu trinken zu holen. Gegen zwei Uhr sah ich auf die Uhr und versuchte dann doch noch die zwei Stunden zu schlafen.

Um punkt vier Uhr klingelte meine Wecker. Laut brummend machte ich ihn aus und schälte mich dann aus der Decke. Als ich dann so einigermaßen wach aus der Dusche stieg, stieg in mir die Aufregung. Ich wusste, wenn ich in den Zug stieg, dass ich nur noch 7,5 Stunden von Wincent entfernt war. Lächelnd machte ich mich fertig, kontrollierte noch mal mein Gepäck und machte mir noch ein Kaffee.

Um 5.33 Uhr nahm ich den Bus von mir in Richtung Bahnhof. Immer wieder nippte ich an meinen Kaffee und strahlte nur so vor mich hin. Nach 25 Minuten, kam ich am Bahnhof an, löste mir mein Ticket und machte noch einen Abstecher beim Bäcker. Mit Reiseproviant ging ich zum Gleis, der Zug nach Hamburg war auch schon da. Ich suchte mir einen Platz und machte es mir für die 43 Minuten bequem.

Mit Musik in den Ohren verging die Zeit extrem schnell. In Hamburg stieg ich fix in den ICE Richtung Nürnberg. Die fast 3,5 Stunden verschlief ich. Irgendwo musste der Schlaf ja von letzter Nacht nachgeholt werden. Eine gute halbe Stunde bevor ich in Nürnberg ankam schrieb ich Kevin, dass ich ca um 13.30 Uhr in München ankäme. "ich freue mich schon auf dich." schrieb er, ich musste bei der Nachricht lächeln. Kevin hatte ich nun auch schon länger nicht mehr gesehen. Die Aufregung stieg immer mehr. Durch meinen Kopfhörer schalte gerade "einmal im Leben" von Wincent. Ich musste mich echt zusammen reißen nicht laut mit zu singen.

In Nürnberg stieg ich dann in den letzten ICE. Nun waren es nur noch 1,5 Stunden. Mein Herz rastete komplett aus, es wollte scheinbar schonmal vorfliegen. Umso näher ich München kam, umso nervöser wurde ich. Wie würde Wince reagieren? Würde er sich freuen? Ich freute mich einfach, ihn wieder in die Arme nehmen zu können. Dieses kribbeln im Körper zu spüren, wenn er mich berührte. Ich stand schon 10 Minuten, bevor der Zug in den Bahnhof fuhr, an der Tür. Ich wollte nämlich raussprinten und so schnell wie möglich weiter.