Kapitel 29

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Als Wincent zurück war gingen wir zu dritt in die Arena und gingen auf die Bühne. Es war immer ein komisches Gefühl hier drauf zu stehen. Und ich stand nur drauf, wenn die Halle leer war. Ich wollte gar nicht wissen, wie es sich an fühlte, wenn tausende Menschen davor standen. Ich begrüßte die Band und blieb neben Manni stehen. Mit ihm verstand ich mich am aller besten aus der Band, nach Wincent. "hab doch gesagt, dass klappt." lachte er und reichte mir sein Bass zum Halten. Grinsen klimperte ich etwas drauf herum.

Als sie Soundcheck machen wollten, gingen Johannes und ich vor die Bühne. Wir beide sangen laut mit. Johannes legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich an sich, mein Arm legte sich um seine Hüfte. Diesen Typen hatte ich auch extrem vermisst. Er war wie ein großer Bruder für mich, den ich nie hatte. Leicht kuschelte ich mich an ihn und genoss die Musik, die Wincent und seine Band machten. Ich konnte mich noch sehr gut an die Club Auftritte erinnern. Wincent hatte mich gebeten, dass ich mit kam. Natürlich nahm ich mir sofort Urlaub und folgte ihm überall mit hin. So war es aber immer mit uns, wenn einer irgendwelche sehr wichtige Termine hatte, wo man nicht alleine hin wollte, kam der andere mit. "wo bist du mit deinen Gedanken?" holte mich Johannes zurück in die Wirklichkeit. "Ach ich musste gerade einfach nur dran denken, wo ich schon überall dabei war, bei Winnie." erklärte ich ihm und legte meinen Kopf an seine Schulter. "Du warst bei seinen großen Durchbruch dabei, wo eigentlich hätte Yvonne dabei sein müssen." sagte er, bei dem Namen zog sich mein Magen zusammen. "kann ich kurz mit dir unter vier Augen sprechen?" fragte ich ihn und er nickte. "Natürlich." lächelte er.

Er nahm mich an die Hand und ging mit mir in den Unterrang der Arena, wo sonst niemand war. Wir klappte die Sitze hinab und setzten uns. "worüber möchtest du mit Papa Johannes sprechen?" fing er an und leicht musste ich Schmunzeln. "können wir uns auf großer Bruder einigen?" lachte Ich und sah ihn an. "ist auch viel besser." auch er musste lachen. "zum Thema Yvonne. Du sagst aber bitte nichts Winnie, ja?" ich sah ihm in die blauen Augen. "ich sage nichts." versprach er mir und drückte meine Hand, die er noch immer hielt. Kurz atmete ich durch und sah den blonden wieder an. "ich hab sie letzte Woche getroffen, als ich mit Winnies Maschine unterwegs war." fing ich an und seine blauen Augen weiteten sich. "Yvonne wollte sich bei mir einschleimen, um wieder an Wincent ran zu kommen. Sie vermisst ihn angeblich." erzählte ich weiter. In mir spannte sich alles an. "puhhh... Scheiße..." kam es nur von ihm. Er nahm seinen Hut ab und fuhr sich durch die Haare. "sie darf nicht mehr an ihn ran. Ich möchte Wincent schützen." flüsterte ich und spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. "Hey, alles gut. Bist du das ganze Wochenende dabei?" fragte er und ich nickte, wischte mir die Tränen weg. "pass auf, ich bin auch komplett dabei. Wir halten beide die Augen auf und wenn sie irgendwo auftaucht kläre ich das mit ihr, ja?" fragte er und ich nickte. "ich möchte einfach nicht, dass Wincent wieder so fertig ist. Er ist gerade so glücklich und so euphorisch. Ich möchte ihn nicht wieder da unten sehen. Ich schaffe das nicht. Das schlimme war, sie stand sogar bei Angela vor der Tür." sagte ich und krallte mich leicht in seine Hand. "und was sagt sie?" fragte Johannes und legte seinen freien Arm um mich. "Angela hat sie sofort weggeschickt. Sie wollte sie nicht sehen." sagte ich und atmete tief durch. "Na siehst du, Angela und ich helfen dir." lächelte er mir aufmunternd zu und gab mir einen Kuss auf die Wange. "Danke." auch ich versuchte mich an einem Lächeln.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt