Kapitel 55

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Ich verfiel immer mehr in der Vergangenheit. So verletzt, wie von Jan, wurde ich noch nie. Ich hatte damals alles für Jan aufgegeben. Ich war viel feiern, ich hatte sogar geraucht, mein Hobby zum Singen sowie zum Tanzen, nur weil er es nicht mochte. Wincent hatte mich damals immer wieder wach gerüttelt, dass ich mich von Jan nicht so verbiegen sollte. Immerhin durfte ich meinen besten Freund behalten. Und in diesem Moment wurde mir klar, wie sehr ich mich damals verändert hatte. Dass ich gar nicht mehr die Sarina war, die ich vor Jan war. "wie dumm war ich eigentlich?" fragte ich mich selber und schüttelte den Kopf.

Die nächsten Tage nahm ich mir vor, mich wieder in der Tanzschule anzumelden. Mich endlich mal in einem Fitnessstudio anzumelden, damit ich endlich wieder fitter wurde. Ich musste mich irgendwie auspowern, ich brauchte es. Da waren Wincent und ich uns immer sehr ähnlich.

Es vergingen einige Tage, jeden Abend sprachen Wincent und ich, genauso wie an diesem Abend, rief er mich an. "Na kleines, wie geht's dir?" fragte er direkt und ich kuschelte mich mehr in die Decke. "Es geht, hab Muskelkater und ich vermisse dich. Und wie geht's dir?" fragte ich. "soweit ganz gut, nur halt das ich dich auch echt vermisse. Warum hast du Muskelkater?" fragte er dann neugierig. "ich mache nun Sport, will etwas für meine Figur tun." gab ich zu. "du musst doch nichts für die Figur tun. Du siehst doch super aus. Ich persönlich mag es, wenn an der Frau etwas dran ist." gab er zu und damit schenke er mir ein Lächeln. "gut zu wissen" kicherte ich. "Was liegt denn die Tage so bei dir an?" fragte Wincent weiter. "morgen treffe ich mich mit Amelie in Hamburg, wollen etwas shoppen gehen." - "oh, dann ganz viele liebe Grüße von mir und euch natürlich ganz viel Spaß." lachte er, er wusste wenn Amelie und ich shoppen gingen, kamen wir eigentlich immer fast Pleite wieder heim. "Danke." gähnte ich und kämpfte, meine Augen auf zu behalten. "Na komm, Mäuschen. Ab ins Bett mir dir. Wir sprechen morgen wieder, ja?" fragte er. "Ja bis morgen. Ich hab dich lieb." - "ich dich auch, kleines." als wir dann aufgelegt hatten, dauerte es auch nur ein paar Sekunden bis ich tief und fest einschlief.

Am nächsten Morgen schickte ich Wincent eine guten Morgen Nachricht und machte mich dann fertig für Hamburg. Ich zog mich relativ bequem, aber auch hübsch an. Meine Haare machte ich zu einem Pferdeschwanz. Mit großer Vorfreude stieg ich in mein Auto und fuhr los. Eine knappe Stunde musste ich fahren. Wir trafen uns beide am Bahnhof in dem Parkplatz. Ich parkte gerade ein, als ich Amelie schon aus ihrem Auto aussteigen sah.

Lachend ging ich auf sie zu. "Na endlich sieht man sich wieder." grinste ich und umarmte sie direkt. "du siehst viel viel besser aus. Wie geht's dir?" fragte sie, während wir langsam los gingen. "mir geht's wieder echt gut. Die rippen machen ab und an noch mal Ärger, aber das ist nicht so wild." erklärte ich. Zuerst gingen wir zu einem Bäcker, wo wir uns ein Frühstück gönnten. "ich hab von Wincent gehört, dass ihr euch wieder vertragen habt. Wir hatten alle echt Angst, dich nie wieder zu sehen, nach dem Streit." erklärte Amelie. "wie kommt ihr auf die Idee, dass wir uns nie wieder gesehen hätten? Nur weil ich Streit mit Wincent habe heißt es ja noch lange nicht, dass ich auch mit euch kein Kontakt mehr haben möchte." sagte ich verwirrt. "naja Man weiß ja nie." zuckte sie mit den Schultern.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt