Kapitel 23

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Nach dem Essen legten wir uns zusammen auf die Couch und sahen uns ein Frauenfilm an, wo wir gemeinsam weinten, lachten und fluchten. Wie gerne hätte ich sowas noch mal mit meiner Mum gemacht. Ich sah auf meine Hände und versuchte mich zusammen zu reißen. Ich vermisste meine Mutter in diesen Momenten am meisten. Warum musste es auch ihnen passieren? Warum musste sowas generell passieren? Warum wurden Menschen einfach aus dem Leben gerissen? Es war einfach so unfassbar unfair. Sanft legten sich Arme um mich. "lass es raus, schatz." sprach Angela leise auf mich ein. Ich war ihr so dankbar. Sie nannte mich Schatz, weil meine Mum es auch immer getan hatte. Angela sagte mir zwar immer, dass sie nicht haargenau wie meine Mutter sein konnte, aber mit diesem Schatz, gab sie mir etwas, was mich glücklich machte. "Ich bin da, egal für was." flüsterte sie, Shayenne reichte mir ein Taschentuch. "Danke" schluchzte ich.

Nur dieses Mal wollte ich mich nicht so schnell beruhigen. "alles ist gut, schatz." sagte Angela immer und immer wieder. Etwas kaputt lehnte ich mich an sie und schloss die Augen. Als ich mich dann irgendwann komplett beruhigt hatte, gab ich ihr einen Kuss auf die Wange. Leise klingelte mein Handy und ein Blick darauf, ließ mich direkt lächeln. "dein Sohnemann." lächelte ich und reichte ihr mein Handy. "geh du mal ran." sagte ich. Angela nickte und ging ran. "Hallo mein Schatz." rief sie ins Handy und von wincent kam nur ein "ähm". Shay und ich hielten uns gegenseitig den Mund zu. Damit unser Lachen nicht zu laut wurde. "Mama? Ist was mit Sarina oder warum hast du ihr Handy?" fragte Wincent sofort und man hörte, dass er besorgt war. "sie war vorhin zu Besuch hier und hat das Handy hier vergessen." sagte sie, ohne mit der Wimper zu zucken. Shayenne und ich sahen uns an und mussten immer mehr lachen. "echt jetzt?" fragte er und ich musste laut los lachen und kuschelte mich an Angela, um mit im Bild zu sein. "Was machst du denn in Eutin?" fragte er sofort. "Ich dachte, ich mache etwas Urlaub hier." lächelte ich und scannt ihn ab. Er hatte gleich einen Auftritt, dass sah ich an seinen Inears, die um seinen Hals hingen. "und du hast dich an meinen Klamotten bedient." lachte er und ich grinste nur. "ich wollte mich nur kurz melden, hab gleich mein Konzert hier in Stuttgart." strahlte er in die Kamera. "dann wünschen wir dir ganz ganz viel spaß." sagte ich und beobachtete den Mann auf dem Bildschirm. "Danke, euch auch." lächelte er, wir verabschiedeten uns von ihm.

Gegen 22 Uhr ging ich ins Bad, putzte mir die Zähne und legte mich dann in Wincent's Bett. Ich hatte mit Angela und Shayenne abgesprochen, dass wir am nächsten Tag um neun uhr los wollten. Mein Blick ging aus dem Fenster, ich sah in den Sternenklaren Himmel. Lächelnd machte ich ein Bild davon und schickte es Wincent. Sofort kam eine Antwort. "Schöne Aussicht oder?" ich musste schmunzeln. Es war einfach eine sehr schöne Aussicht. Er hatte mir auch ein paar mal Bilder davon geschickt, als er im Bett lag. "ja unfassbar schön. Ich werde nun schlafen. Und dir noch viel Spaß." schrieb ich zurück, legte das Handy zur Seite und schloss die Augen. Es dauerte auch nicht lange, bis ich komplett einschlief.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt