Kapitel 76

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Nachdem der Quark eingewirkt war, wischte ich es mit einem Tuch langsam und vorsichtig ab. "aua, vorsichtig." brummte Wincent unter meiner Behandlung. "Ruhe jetzt." gab ich kurz von mir und wiederholte die Prozedur, bis die Packung leer war. Dann machte ich seinen Rücken noch mal sauber. "nur weil du immer so stur sein musst." sagte ich und legte mich wieder zu ihm. "tut mir leid, Schatz." sagte er leise und legte sein Arm um mich. "das hat mir gut geholfen, Danke." sagte er und küsste mich kurz.

Wir kuschelte lange, bis wir langsam einschliefen. Nur die Nacht war kurz. Denn Wincent sprang mitten in der Nacht auf und rannte ins Bad. Verwirrte setzte ich mich auf und machte das Licht neben mir an. Leicht schwankend und einer weißen Hautfarbe kam er zurück. Sofort stand ich auf und ging zu ihm, um ihn ins Bett zu helfen. "Hast du dich übergeben?" fragte ich leise, legte ihn aufs Bett und legte meine Hand kurz auf seine Stirn, die etwas warm war. Langsam nickte er. "bleib ruhig liegen  ja?" sagte ich und stand auf. Mein Weg führte mich in den Abstellraum, wo ich ein Eimer heraus holte und ins Bad ging. Dort machte ich zwei kleine Handtücher nass und ging dann wieder zu meinem Freund.

Sanft legte ich ihn ein Handtuch in sein Nacken und das andere auf seine Stirn. Den Eimer stellte ich neben das Bett und ging kurz in die Küche, um dort eine Flasche Wasser zu holen. "Hier Schatz, du musst ganz viel trinken." sagte ich und hielt ihm die Flasche hin. Er trank sofort was und sah mich mit glasigen, müden Augen an. "ich bin da." flüsterte ich und sah ihn an. Sanft Strich ich über seine Brust. "Hast du Kopfschmerzen oder so?" fragte ich und legte meine Hand in seine. "mir ist schlecht, ich hab Kopfschmerzen und mir ist schwindelig." gab er leise von sich und mir war klar, ich musste ihn nun im Auge behalten. Er hatte nun auch noch einen Sonnenstich. "Versuch etwas zu schlafen." sagte ich leise und strich über seine Wange. Sanft schmiegt er sich an meine Hand und schlief auch direkt wieder ein.

Ich blieb die ganze Nacht neben ihm sitzen. Manchmal döste ich etwas ein, aber wenn er sich bewegte, war ich sofort wieder wach. Einige male musste ich ihm den Eimer reichen, weil er sich übergeben musste. Wenn er dann eh schon wach war, machte ich die Handtücher noch mal kalt und legte ihm alles wieder ordentlich hin.

Irgendwann schlief Wincent wieder richtig und ich musste im Sitzen eingeschlafen und mit dem Kopf auf seine Brust gekippt sein. Denn als ich wach wurde, saß ich noch halb, die Hand meines Freundes lag in meinen Haare und kraulte mich leicht. Vorsichtig setzte ich mich wieder auf und sah ihn an. "guten Morgen." flüsterte Wincent. "Guten Morgen." hauchte ich und streckte mich kurz. Er sah definitiv schon besser aus. "wie geht es dir?" fragte ich und strich über seine Brust. "hab noch etwas Kopf- und Nackenschmerzen." sagte er und ich ging die Handtücher noch mal kalt machen. "hast du die ganze Nacht neben mir gesessen?" fragte er als ich ihm die Handtücher wieder in den Nacken und auf die Stirn legte. "Ja, ich wollte da sein, wenn was ist." gähnte ich und spürte die Müdigkeit in meinem Körper. "Danke." kam es leise von ihm und zog mich fest an sich. Gemütlich legte ich mich zu ihm, sah kurz auf die Uhr, die 10 Uhr morgens anzeigte. Weiter konnte ich gar nicht denken, denn ich schlief direkt in seinen Armen ein.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt