Kapitel 6

945 29 0
                                    

Nachdem wir gegessen hatten, überlegte wir, was wir noch so tun wollten. „Ich würde gerne mal wandern gehen.“ schlug ich vor und sah in ein gelangweiltes Gesicht. „Das klingt gut. Könnten wir ja übermorgen machen.“ überlegte Wincent. „Müssen wir wirklich wandern gehen?“ fragte seine Schwester. „ist doch mal was schönes.“ überlegte Winnie. „Ja, aber ich hab die passenden Schuhe nicht hier.“ nörgelte sie und ich schüttelte den Kopf. „Ihr zwei geht doch morgen Shoppen, dann holt ihr euch die passenden Schuhe.“ lachte ihr Bruder. „Ich brauche auch Schuhe dafür.“ lachte ich und lehnte mich zurück.

Wir diskutierten noch etwas mit Shay, weil sie wirklich keine Lust hatte. Ich stand kurz auf, als ich hörte, dass die Waschmaschine fertig war und holte die Wäsche raus, um die dann auf dem Balkon aufzuhängen. „Ich hab dir doch schon einige male gesagt, dass du für mich die Wäsche nicht waschen musst.“ kam es von meinem besten Freund, der mir gefolgt war. „ich weiß, aber du weißt genauso, dass es bei mir automatisch ist und ich es sehr gerne für dich tue.“ lächelte ich ihm zu und hing das letzte Shirt auf. „Danke, du bist echt ein Schatz.“ sagte er und umarmte mich kurz. Ich sah ihn an und überlegte. „Ich würde echt gerne mal wandern gehen. Vielleicht sollte ich demnächst noch mal her kommen und dann gehen wir wandern?“ überlegte ich und sah ihn weiterhin an. „Wir gehen übermorgen wandern. Shay wird mit gezogen, ob sie will oder nicht.“ lachte er und sah in die Ferne. „Ich möchte deine Schwester aber ungern zwingen.“ sagte ich und lehnte mich leicht an ihn. „ich mach das schon.“ sagte er und wir gingen wieder rein, wo Shayenne auf der Couch saß und am Handy dattelte.

„Ich bin dafür, dass wir uns heute zu dritt einen gemütlichen Filme Tag machen.“ sagte der Mann im Hause und warf sich neben seine Schwester, wobei er mich mitzog, da sein Arm noch um mir lag. Lachend fiel ich halb auf ihn. „Mit wem schreibst du da eigentlich die ganze Zeit?“ fragte Wincent seine Schwester. „Mit einer Freundin.“ sagte sie schnell und ich musste leicht grinsen. „Und welche Freundin?“ neugierig bohrte er weiter. „Mit Lisa.“ sagte sie und wendete ihren Blick nicht einmal zu ihrem Bruder. „Lisa? Ich kenne doch deine Mädels, aber eine Lisa kenne ich nicht.“ sagte er und ich beobachtete die zwei nur. Es war echt lustig, wenn Wincent bei seiner Schwester so nach bohrte. Er war froh, dass sie bis dato noch nichts mit Jungs zu tun hatte. Da kam der große Bruder aus ihm heraus. „Na Lisa, die hab ich erst vor kurzem kennengelernt.“ sagte sie und tippte freudig weiter. Ganz schnell hatte Wincent das Handy seiner Schwester in der Hand. „aha, Lukas also. Wer ist Lukas?“ fragte er, nachdem er den Namen gelesen hatte und ihr das Handy zurück gegeben hatte. „Er ist ein Klassenkamerad von mir. Ich nehme doch auch nicht dein Handy weg und lese die Nachrichten, die du mit anderen schreibst.“ grummelte sie und war etwas sauer. Dann stand sie auf und ging aufs Gästezimmer.

Ich saß nur leise lachend daneben und hatte alles beobachtet. „Shayenne, komm zurück.“ rief Winnie und sah zur Tür. „Lass sie. Vielleicht ist sie ja verliebt.“ versuchte ich ruhig auf meinen besten Freund einzureden. „Was? Verliebt? Meine kleine Schwester?“ fuhr er sofort hoch und sah mich mit großen Augen an. Ich nickte nur kurz. „Neee, sie ist noch viel zu klein für sowas. Die Kerle sollen die Finger von ihr lassen.“ redete er sich sofort in rage. „Komm runter Wincent. Deine Schwester wird demnächst 18. Du musst einsehen, dass sie langsam erwachsen wird und sich für Jungs interessiert.“ erklärte ich ihm und streichelte leicht über seinen Arm. Damit konnte ich ihn eigentlich immer recht gut beruhigen. „Meine kleine Schwester wird erwachsen.“ kam es fast wortlos aus seinem Mund und ich nickte.

Wir ließen Shay etwas schmollen und machten uns einen Film an. „Darf ich mit unter die Decke?“ fragte mein bester Freund, nachdem ich mich in eine Wolldecke gemurmelt hatte. Lächelnd hob ich die eine Seite und Wincent kam mit unter die Decke. Er legte seinen rechten Arm um meine Schulter und ich kuschelte mich etwas an ihn. Gemeinsam sahen wir uns den Film an. Ich wusste tatsächlich nicht, was es für ein Film war, aber ich musste sagen, dass der so interessant war, dass ich einfach eingeschlafen war.

Leicht wurde ich an der Schulter gerüttelt und ich öffnete leicht die Augen. Zwei rehbraune Augen sahen mich an. „Du kleine Schlafmütze. Leg dich doch rüber.“ sagte der Brünette. „Hier ist es aber bequemer.“flüsterte ich und schloss auch direkt wieder die Augen. Es musste auch nicht lange gedauert haben, dass ich wieder tief einschlief. Es war eine unfassbare harte Nacht.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt