Kapitel 86

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Ich deckte den Tisch und stellte dann auch das Essen dazu. "Schatz, kommst du essen?" rief ich, da ich nicht wusste, wo er sich mal wieder herumtrieb. Mit dem Blick auf seinem Handy kam er um die Ecke und setzte sich an den Tisch. Ich setzte mich zu ihm und füllte unsere Teller. "Na was hast du interessantes?" fragte ich, als er einfach nicht vom Bildschirm aufschaute. "mhm... Die Fans überlegen, ob ich eine neue Managerin oder eine Freundin habe. Einige sagen auch, dass du meine beste Freundin bist. Von uns beiden geht ein Bild rum, als wir nach dem Spiel draußen standen." erklärte Wincent und ich nickte. "Es wird, so oder so irgendwann raus kommen." überlegte ich und fing langsam an zu essen. "Ja schon, aber jetzt doch noch nicht." sagte er und legte sein Handy zur Seite. "mach dir keinen Kopf, solange nur spekuliert wird, ist alles gut." lächelte ich ihm zu. Ich wusste wovor er Angst hatte. Er hatte Angst, dass alles den Bach runter geht, dass ich das nicht aushalten würde.

Nach dem Essen legten wir uns auf sein Bett und ich sah ihm an, dass er die ganze Zeit nachdachte." Schatz, hör auf zu grübeln. Du machst dir zu viele Gedanken." sagte ich und kraulte seine Brust. Da fiel mir im nächsten Moment was ein. Vorsichtig sah ich zu ihm hoch. "ich muss Sonntag übrigens wieder nach Lübeck." sagte ich leise und sah ihn an. "Was? Nee du bleibst hier." bemerkte Wincent. "Hase, ich hab Montag ein Termin." sagte ich und wusste, dass es ein leichtes Drama werden sollte. "ist der Termin wichtig? Ich denke Nein, du bleibst hier." ratterte er runter. "Natürlich ist der Termin wichtig. Oder willst du schnellsmöglich Vater werden?" fragte ich und verdrehte leicht die Augen. "wie Vater?" fragte er und war sichtlich verwirrt. "Na ich muss mir meine 3-Monats-Spritze bei meiner Frauenärztin abholen." erklärte ich ihm, bei ihm ratterte es, dass sah ich. "seit wann bekommst du die?" fragte er noch immer verwirrt. "schon immer, seit ich verhüte. Das weißt du ganz genau, du Nuss." lachte ich und sah ihm in die Augen. "Ach stimmt. Aber dann kannst du ja danach wieder herkommen." bemerkte er und ich schüttelte den Kopf. "Mama hat Mittwoch Geburtstag und ich möchte ihren Grab gerne besuchen." sagte ich leise und spürte, wie mir die Tränen aufstiegen.

Sofort zog er mich fest in seine Arme. Ich ließ meine Tränen laufen, es tat noch immer weh, dass sie nicht mehr da waren. "pass auf, ich komme Sonntag mit. Wir fahren mit meinem Auto, dann fahren wir Mittwoch zusammen." schlug er vor und ich sah zu ihm auf. "das würdest du machen?" flüsterte ich. Wincent nickte und wischte mir die Tränen weg. "Danke." hauchte ich und kuschelte mich an ihn. Wofür hatte ich diesen Mann nur verdient?

Irgendwann stand ich noch mal auf und machte mich bettfertig. Dann ging ich in die Küche und holte eine Flasche Wein, sowie Gläser und ging wieder zu meinem Freund. "trinkst du mit mir einen Wein?" fragte ich und schon nahm Wincent mir die Flasche aus der Hand und öffnete sie. "mit dir immer." lächelte er und küsste mich kurz. Während ich die Gläser fest hielt, füllte er sie auf. "Da fehlt aber noch was." sagte er kurz, küsste mich und stand dann auf. Er war nur für ein paar Minuten verschwunden und kam mit vollen Armen zurück. Summend verteilte er Kerzen im Raum und machte sie auch direkt an. Lächelnd beobachtete ich ihn. Als mein Freund zufrieden war, setzte er sich wieder zu mir, legte seinen Arm um mich und zog mich zu sich. "auf uns." hauchte er und gab mir einen kurzen Kuss. Dann stießen wir an und nippten am Wein.

Wincent Weiss - Wo die Liebe hinfällt Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt